(Sächsische Zeitung)
Infineon rutscht tiefer in die Krise Von Daniel Schnettler und Michael Friedrich
Peter Bauer, Vorstandschef der Infineon Technologies AG, sieht die Existenz des Chipherstellers nicht bedroht. Infineon kommt vom Regen in die Traufe. Nach dem Fiasko bei der insolventen Speicherchip-Tochter Qimonda, die in Dresden 3200 Beschäftigte hat, schlägt nun die Wirtschaftskrise voll durch. Der Umsatz bricht ein. Infineon schreibt zum wiederholten Male tiefrote Zahlen. Zu allem Überfluss werden bald auch noch Darlehen über mehrere hundert Millionen Euro fällig.
„Die Wirtschaftskrise hat die Halbleiter-Industrie mit voller Wucht erwischt“, sagt Vorstandschef Peter Bauer. Der Vorstand spart nun, wo er nur kann. Die Produktion ruht vielerorts, Gehälter werden eingefroren, Investitionen und Reisekosten zusammengestrichen. Darüber hinaus läuft der Abbau jedes zehnten der 30000 Arbeitsplätze, weitere Streichungen wollte Bauer nicht ausschließen. „Wir versuchen definitiv, das zu vermeiden. Aber derzeit ist es halt sehr schwierig.“
Kein Ende der Krise in Sicht
Von einer existenziellen Bedrohung will Bauer aber nichts wissen. „Infineon ist in der Struktur gesund.“ Ohne Rezession, dessen ist er sich sicher, würde das Unternehmen gutes Geld verdienen. „Wir haben unser Geschäft sehr wohl im Griff und können uns finanzieren.“ Es sei nur die Nachfrage zusammengebrochen. „Dem stehen hohe Fixkosten gegenüber.“
Ein baldiges Ende der Krise sieht Bauer allerdings nicht. „Unsere Kunden machen erst einmal ihre Lager leer statt zu ordern.“ Die Marktforscher von Gartner gehen davon aus, dass nach 2008 auch 2009 ein hartes Jahr für die Halbleiterindustrie wird. Selbst Branchenriesen wie Intel – vom Umsatz her rund achtmal so groß wie Infineon – beschließen Sparprogramm um Sparprogramm.
Infineons Hauptaugenmerk liegt nun darauf, das Geld beisammenzuhalten und frisches Geld zu bekommen. Doch das ist alles andere als einfach, wie Finanzchef Marco Schröter sagt. „Die Gespräche mit den Banken sind super schwierig.“ Dass Infineon mit rund 2900 Mitarbeitern im Dresdner Werk letztlich das gleiche Schicksal wie der pleite-gegangenen Tochter Qimonda droht, glauben jedoch die wenigsten Experten. Grundsätzlich seien die Konjunkturpakete und der Schutzschirm für die Banken sehr positiv, denn es sei derzeit schwierig, Kredite von Banken zu bekommen, meinte er wolkig. Auch in Brüssel, „da passiert momentan extrem viel. Wir analysieren das intensiv, was Infineon angeht.“ Rettungsanker Staat also? „Es gibt ein paar Dinge, die wir aus der Qimonda-Insolvenz gelernt haben. Dazu gehört, dass man tut, was nötig ist, aber vorher nicht drüber redet.“ (dpa/SZ)
ich denke es ist ernst- doch nicht hoffnungslos, wer teuer ifx geordert hat brauch längeren atem ----------- Gruß vom Hasenhaarschneider
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