FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Postbank (Profil) haben am Freitag vor der anstehenden Verkaufsentscheidung durch die Deutsche Post (Profil) weiter zugelegt. Gegen 10.05 Uhr gewannen die Titel der Post-Tochter 1,66 Prozent auf 46,53 Euro. Für die Post ging es um 2,14 Prozent auf 16,49 Euro hoch, Deutsche Bank-Titel (Profil) standen unverändert auf 59,400 Euro. Der DAX (Profil) stieg um 0,87 Prozent auf 6.232,59 Zähler. In Spanien ging es für Santander um 0,99 Prozent auf 11,23 Euro hoch.
Der erwartete Teilverkauf der Postbank an die Deutsche Bank nimmt immer konkretere Formen an. Der Mutterkonzern Deutsche Post hat für 14 Uhr zu einem Pressegespräch in die Firmenzentrale eingeladen. Unterdessen hat die spanische Bank Santander ihre Absicht einer Komplettübernahme erklärt. Ein Gebot sei allerdings abhängig von einer vertieften Buchprüfung (Due Dilligence). Allerdings wird am Markt erwartet, dass die Deutsche Bank den Zuschlag erhält. Als Preis der Beteiligung werden 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro genannt.
"Das Angebot von Santander für ein Komplettpaket wäre mit Sicherheit das bessere für die Aktionäre", sagte ein Händler. Im Gespräch sei ein indikatives Gebot in Höhe von 53 Euro je Aktie. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Angebot der Deutschen Bank vorgezogen werde. "Sollte die Deutsche Bank erfolgreich sein, ist das klar negativ für die Postbank-Aktie, ein Erfolg der Spanier unterdessen ein deutlich positives Signal".
Analyst Jochen Rothenbacher rechnet derzeit damit, dass wahrscheinlich die Deutsche Bank die Nase vorn hat. "Die Post möchte natürlich ihr Paket zum höchstmöglichen Preis verkaufen. Derzeit werden Gebote von der Santander für das komplette Postpaket im Bereich von 53 Euro je Aktie herumgereicht, die Deutsche Bank will wohl für ein Paket von 29,75 Prozent rund 55 Euro je Aktie zahlen", so Rothenbacher. Im Dunkeln liege allerdings, wie hoch der Preis für das dann noch ausstehende Paket von 20,25 Prozent wäre. "Von außen ist es sehr schwer einzuschätzen, welches Angebot vorgezogen wird.".
Auch den Experten von Cheuvreux zufolge sind die Chancen der Bank Santander gering. "In jedem Fall ist die Deutsche Bank in der besseren Position als der spanische Wettbewerber", hieß es in einem Kommentar. Zudem würden für die Santander die Integration-Risiken und ein möglicherweise hoher Preis die Vorteile eines Eintritts in den deutschen Markt überwiegen./dr/fat
|