Und mit der Gasproduktion sollte das mit der Schlempe auch weniger werden.
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Sandersdorf Dünger stinkt den Anwohnern VON BÄRBEL HELBIG, 02.09.10, 19:45h, aktualisiert 02.09.10, 22:04h
SANDERSDORF/MZ. "Unmöglicher Gestank" ziehe seit Dienstag über das Gewerbegebiet "An der Hermine" in Sandersdorf, beklagt sich Paul Fork. Auf einem nahe liegenden Acker werde ein Substrat aufgebracht, das so stark rieche, dass kein Fenster mehr zum Lüften geöffnet werden könne. Zwei Nächte habe er deswegen schon nicht mehr geschlafen. Was ihn besonders ärgert: Seine Holz-Recycling-Firma ist bei den Nachbarn in Verdacht geraten, die üblen Gerüche verursacht zu haben. "Das waren wir", stellt Katja Fischer von der Vereinigten Bioenergie AG Leipzig klar und erklärt, dass derzeit so genannte Schlempe, ein Rückstand aus der Bioethanol-Produktion in Zörbig, als Düngemittel auf die Felder ausgebracht wird. "Davon geht keine Gesundheitsgefährdung aus", versichert sie. Verbio Ethanol sei im übrigen auch nicht der einzige Betrieb, bei dem solche Stoffe anfallen. Die Mengen und Flächen seien ordnungsgemäß beim Abfallwirtschaftsamt des Landkreises in Köthen angemeldet worden. Die Schlempe werde schon seit 2004 an Landwirte geliefert, die sie als Flüssigdünger nutzen. "Dabei entwickelt sich mal mehr, mal weniger Geruch - wie bei Gülle."
Dass es derzeit etwas mehr Gerüche geben muss, zeigen Beschwerden von Sandersdorfern, die am Ring der Chemiearbeiter wohnen. Auch die Stadtverwaltung von Sandersdorf-Brehna hat sich bereits mit diesem Problem befasst und sich mit dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Anhalt in Verbindung gesetzt. "Die Getreideschlempe, ein Abfallprodukt aus der Bioethanol-Produktion, ist ein flüssiger organischer Stickstoff-, Phosphor- und Kali-Dünger, der nach der Bioabfallverordnung als Düngemittel auf landwirtschaftliche Flächen zugelassen ist", erklärt Doris Stiller von der landwirtschaftlichen Fachbehörde in Dessau. Nach ihren Worten bestehen derzeit auch keine Sperrzeiten, so dass der Stoff ausgebracht werden darf. Doris Stiller merkt aber auch an: "Die Schlempe dann zeitnah einzuarbeiten, das ist Sache des Unternehmens." |