Verbio will an erwartetem Biogasboom in Osteuropa partizipieren
05.10.2011 − Das Bioenergieunternehmen Verbio hat die konkreten Planungen für eine Biogasanlage mit 25 MW in Ungarn aufgenommen. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt. Für das Projekt in Ungarn seien bereits erste Mitarbeiter eingestellt, die Rohstoffversorgung vertraglich gesichert und diverse behördliche Verfahren eingeleitet worden.
Das am Standort Pápa erzeugte Biogas soll auf Erdgasqualität aufbereitet und in das lokale Erdgasnetz eingespeist werden, heißt es seitens Verbio. Insgesamt werde sich das Investitionsvolumen in Ungarn auf rund 40 Mio. € belaufen. Darüber hinaus sollen in Ostdeutschland und Bulgarien weitere Anlagen mit jeweils 25 MW entstehen.
Als Rohstoff für die Projekte sollen ausschließlich Getreidestroh, Gülle, Mist und Geflügelkot dienen. Insgesamt sei das Wachstumspotential für die Produktion von Biogas aus Reststoffen in Osteuropa „gewaltig“, da es kaum eine alternative Reststoffnutzung gebe. Ohne zusätzliche Flächeninanspruchnahme und ohne Verdrängungseffekte könne damit die Bioenergieproduktion signifikant ausgebaut werden.
„Ich erwarte bis 2015 in Osteuropa Investitionen in neue, industrielle Biogasanlagen im mittleren einstelligen Mrd.-€-Bereich“, sagte Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender der Verbio AG. Dabei gehe es nicht um Kleinanlagen wie in Deutschland, sondern um „kosteneffiziente und moderne Großanlagen“, betonte Sauter.Gerade erst hat der Handelskonzern BayWa eine 4-MW-Anlage in Ungarn fertiggestellt.
Zur Finanzierung der begonnenen und geplanten Biogasprojekte prüft Verbio unter anderem auch die Möglichkeit, eine Anleihe zu begeben. Voraussetzung dazu sei allerdings, dass die Finanzmärkte eine Aufnahmebereitschaft für Unternehmensanleihen in den kommenden Monaten signalisierten.
Die Gruppe registriert nach eigener Darstellung derzeit eine große Zahl von Anfragen von Kommunen und Unternehmen, die ihre bestehenden Erdgastankstellen auf verbiogas umstellen wollen. Neben der Klimafreundlichkeit des biogenen Krafttstoffs komme dabei zum Tragen, dass verbiogas zum gleichen Preis wie Erdgas angeboten werde. Damit sei die Vermarktung des Biogases im Verkehrsbereich neben der Erzeugung ein Ziel der Geschäftspolitik von Verbio.
Die Meldung erscheint in Ausgabe 21/2011 von EUWID Neue Energien. Die Publikation informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt und kompetent über die relevanten Entwicklungen während der Energiewende.
Die Ausgabe 20/2011 von EUWID Neue Energien vom 28. September umfasst 102 Nachrichten auf 32 Seiten. Titelthema ist die Ablehnung des CCS-Gesetzes durch den Bundesrat.
Sie können ein kostenloses Exemplar der aktuellen Ausgabe von EUWID Neue Energien unverbindlich direkt hier bestellen.
Diesem Artikel zugeordnete Schlagworte: Biogas Biomethan Verbio Ungarn zurück − Bisheriger Geschäftsführer rettet Choren Components
BayWa-Tochter nimmt 4-MW-Biogasanlage in Ungarn in Betrieb − vor |