Perspektiven Produkte: Vodafone ist der weltweit größte Mobilfunkbetreiber und der einzige Telekommunikationskonzern, der eine globale Präsenz aufweisen kann. Dadurch ist es dem Unternehmen möglich, seinen Kunden wertvolle Mehrwertdienste anzubieten (nahtloses Roaming in fast allen wichtigen , europaweit einheitliche Tarife), wodurch die Kundenbindung gestärkt wird. Die Briten haben sich bereits frühzeitig um die Entwicklung mobiler Datendienste bemüht. Insbesondere die Partnerschaft mit Japan Telecom - die Japaner bieten ihren Mobilfunkkunden bereits heute Datendienste an - dürfte sich langfristig positiv auswirken und dem Unternehmen dadurch einen wertvollen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenten verschaffen. Die konsequente Fokussierung auf den Mobilfunkbereich hat die Rentabilität des Vodafone-Konzerns deutlich erhöht und macht das Unternehmen bereits heute - noch vor der Realisierung aller Kostensenkungspotenziale aus den letzten Firmenübernahmen - zum profitabelsten Mobilfunkunternehmen Europas. Nachteil der konsequenten Ausrichtung auf das Mobilfunkgeschäft ist allerdings die im Vergleich zu den integrierten Anbietern geringere Diversifizierung. Vodafone hat eine enorme Einkaufsmacht gegenüber den direkten Zulieferern. Dadurch kann das Unternehmen nicht nur günstigere Bezugpreise für Mobilfunkgeräte und Equipment aushandeln, sondern gleichzeitig auch einen zeitlichen Vorteil gegenüber weniger großen Konkurrenten realisieren (Vodafone wird von allen großen Zulieferern bevorzugt beliefert). Die Briten haben in den vergangenen Monaten ihre akquirierten Auslansgesellschaften vorsichtig umbenannt (aus Mannesmann D2 wurde beispielsweise Vodafone D2) und dadurch den eigenen Markennamen gestärkt. Dies werten wir als vorteilhaft, da der Markenname u.E. einer der wesentlichen, zukünftigen Erfolgsfaktoren im Mobilfunk darstellt (Mobilfunk wird immer stärker zum Commodity, so dass die Markenwahrnehmung an Gewicht gewinnt). Wir gehen davon aus, dass Vodafone den Umsatz durch eine steigende Zahl von Neukunden, eine leichte Verbesserung des durchschnittlichen Umsatzes pro Kunden (ARPU) sowie die Aufstockung bestehender Beteiligungen in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich 15% p.a. steigern wird. Die EBITDA-Marge sollte sich bis 2005 auf 39% verbessern, so dass mit einer überproportionalen Steigerung des operativen Ergebnisses zu rechnen ist. Das Nettoergebnis dagegen dürfte aufgrund von Goodwill-Abschreibungen deutlich unterproportional zulegen. Management:
Mit Chris Gent als Vorstandsvorsitzenden hat das Unternehmen den derzeit wohl besten Telekommanager unter Vertrag. Die Struktur innerhalb des Unternehmens ist trotz der aggressiven Expansion der letzten Jahre weiterhin sehr übersichtlich. Die Kommunikation mit den Investoren verläuft vorbildlich. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass Vodafone detaillierte Zahlen nur zum Halbjahr, nicht aber zum ersten und dritten Quartal vorlegt. Die Integration der übernommenen Beteiligungen stellt eine der größten Risiken und Herausforderungen für die Zukunft dar. Neben operativen Problemen muss das Management dabei insbesondere auch die kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Unternehmensteilen überwinden. Finanzielle Aspekte:
Wir gehen davon aus, dass sich die Nettoverbindlichkeiten von Vodafone durch die Erhöhung des JT-Anteils auf 15,8 Mrd GBP erhöhen wird. Der positive free Cash Flow, den das Unternehmen ab 2002 erwirtschaften wird, sowie der Verkauf weiterer Nicht-Kernbeteiligungen (u.a. japanisches Festnetz) dürften allerdings dazu führen, dass die Briten die Schuldenlast sukzessive abbauen. Das gute Kreditrating ist (vorerst) nicht gefährdet, so dass die Finanzierungskosten unter dem Branchendurchschnitt liegen. Sonstige:
Da ein Großteil der jüngst getätigten Akquisitionen auf Aktienbasis durchgeführt wurde, hat sich Anteil der Vodafone-Anteilseigner mit signifikanten Aktienbeständen deutlich erhöht. Da ein Teil dieser Aktionäre kein strategisches Interesse an einer Minderheitsbeteiligung an Vodafone besitzt bzw. dringend liquide Mittel benötigt, rechnen wir damit, dass es in den nächsten Monaten zu einigen größeren Aktienverkäufen kommen wird, die den Vodafone-Aktienkurs jeweils temporär belasten dürften. Im Detail geht es um die folgenden Aktienpakete:
ein 2,6%iger Anteil von Hutchison, der noch auf den Umtausch alter Mannesmann-Aktien zurückgeht (keine Haltefrist). ein 5%iger Anteil, der den Aktionären der spanischen Airtel zur Aufstockung des Vodafone-Anteils gewährt wurde (Haltefrist bis Juni 2001) ein 1,6%iger Anteil, der aus dem Kauf von Eircell resultiert (Haltefrist voraussichtlich bis Mitte 2001) ein 1,2%iger Anteil für die Kooperation mit der Swisscom (frühestens Sommer 2001). (21.09.2001) Kurzportrait Vodafone Group Plc. ist einer größten Telekommunikationskonzerne weltweit. Das Unternehmen bietet seinen über 80 Mio Kunden die komplette Palette an Mobilfunkdienstleistungen an, einschließlich Pager- und Datendiensten. Der geopgraphische Schwerpunkt von Vodafone liegt in Europa, wo das Unternehmen über Beteiligungen oder eigene Niederlassungen in allen großen Industrieländern vertreten ist. Darüber hinaus ist Vodafone auch in Südafrika, Ägypten, Indien, Neuseeland, China, Japan, Mexiko, Kenia, den USA sowie Südkorea präsent. Die 67,5 Mrd ausstehenden Aktien sind u.a. im FTSE-100 (8,9%), DJ Stoxx 50 (6,1%), DJ Global Titans (2,5%) sowie im MSCI Telecom Index (11,3%) enthalten.
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Twinson_99
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