Vier Gewinneraktien

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 24.02.03 18:18
eröffnet am: 24.02.03 18:01 von: Nassie Anzahl Beiträge: 2
neuester Beitrag: 24.02.03 18:18 von: calexa Leser gesamt: 2955
davon Heute: 2
bewertet mit 0 Sternen

24.02.03 18:01

16073 Postings, 8189 Tage NassieVier Gewinneraktien

Die Investoren am Aktienmarkt haben einen langen Leidensweg hinter sich. Erst beendete die Wirtschaftskrise die Träume aus der New Economy-Zeit. Und als die Anleger in Anbetracht der ersten Anzeichen für eine Erholung der Konjunktur wieder Hoffnung schöpften, stand einem Aufwärtstrend der drohende Irak-Krieg entgegen.

Doch politische Börsen haben kurze Beine, heißt es. Viele Experten sehen in einer Lösung der Irak-Frage - egal ob durch Krieg oder friedlich - den Startschuss für eine kräftige Rallye. Der Vergleich mit der Kursentwicklung im Golf-Krieg von 1991 [1] bestärkt diese Vermutung. Vor allem Unternehmen, die das laue Geschäftsjahr 2002 gut überstanden haben, dürften dann zu den Favoriten der Anleger gehören. Vier potenzielle Gewinner stellen wir nachfolgend vor.

An der Börse kann es kaum noch schlechter laufen, bei der Deutschen Börse [ WKN: 581005 ] gehen die Geschäfte aber noch überraschend gut. Im Geschäftsjahr 2002 stiegen Umsatz und Gewinn deutlich, das flaue Geschäft im Aktienhandel wurde durch den Boom bei Derivaten mehr als wettgemacht. Dank der breiten Aufstellung kann die Gesellschaften Schwächephasen in einzelnen Bereichen gut wegstecken.

Zudem arbeitet die Börse hochprofitabel. Bei einem Umsatz von knapp 1,2 Milliarden Euro in 2002 fiel ein Gewinn von 235 Millionen Euro oder 2,18 Euro je Aktie an. In 2003 ist ein weiterer Gewinnzuwachs bis in den Bereich 2,50 Euro je Aktie wahrscheinlich. Damit ist die Bewertung der Börse vergleichbar mit Banken, obwohl das Unternehmen von den Branchenrisiken wie Kreditausfällen nicht belastet ist.

Derzeit werfen die Marktteilnehmer aber alles was mit Börse und Bank zu tun hat in einen Topf und die Aktie der Deutschen Börse hat nur geringe Chancen, sich dem negativen Trend der Branche zu entziehen. Wenn sich das Umfeld normalisiert, dürften die attraktiven Aussichten des Konzerns wieder verstärkt Anleger anziehen. Ein Kurs um 45 Euro ist erreichbar.

Probleme im Griff

Ausgezeichnet ist das Geschäft in 2002 bei IDS Scheer [ WKN: 625700 ] verlaufen. Trotz der von vielen Firmen beklagten Investitionszurückhaltung hat der IT-Dienstleister seinen Umsatz um 13 Prozent auf 181 Millionen Euro gesteigert.

Die Probleme in einigen ausländischen Niederlassungen, die das Ergebnis in 2001 belastet hatten, sind inzwischen im Griff. Die Rentabilität im Konzern konnte daher verbessert werden, was zu einem deutlich überproportionalen Ergebnisanstieg führte. Der operative Gewinn kletterte von 8,5 Millionen Euro auf 23,5 Millionen Euro. Die operative Marge liegt damit bei knackigen 13 Prozent. Unter dem Strich steht ein Nettogewinn von 13 (Vorjahr: 5,7) Millionen Euro oder 0,41 Euro je Aktie.

Für das laufende Geschäftsjahr stellt der Vorstand ein "spürbares organisches Wachstum bei einer anhaltend hohen Profitabilität" in Aussicht. Die hohe Liquidität von über 95 Millionen Euro soll zudem für Unternehmenskäufe genutzt werden.

Für das laufende Jahr erwarten wir wegen einer etwas niedrigeren operativen Marge einen kleinen Rückgang beim Gewinn je Aktie auf 0,40 Euro. Das KGV von 16 ist auf den ersten Blick vergleichsweise hoch. Wenn man aber berücksichtigt, dass fast die Hälfte der derzeitigen Marktkapitalisierung durch liquide Mittel abgedeckt ist und wir positive Auswirkungen aus möglichen Zukäufen in unseren Ergebnisprognosen nicht berücksichtigt haben, relativiert sich die vermeintlich hohe Bewertung.

Dennoch hat die Aktie von IDS Scheer nach Veröffentlichung der überraschend guten Zahlen nur kurz profitieren können, ehe sie die Kriegsangst wieder zurückgeworfen hat. Sollten die Fundamentaldaten wieder stärker ins Anlegerinteresse rücken, dürfte IDS Scheer einer der Hauptprofiteure sein.

Vor der Wiederentdeckung

Etwas kräftigere Spuren hat die Wirtschaftskrise bei Kontron [ WKN: 605395 ] hinterlassen. War der Konzern in den vergangenen Jahren von hohen Wachstumsraten verwöhnt worden, stagnierten die Erlöse in 2002. Auch wenn das vierte Quartal nach vorläufigen Berechnungen im Vergleich zum Vorquartal ein anziehendes Geschäft gebracht hat, erwartet der Vorstand für 2003 kein großes Umsatzplus.

Allerdings soll sich das Ergebnis deutlich verbessern. Bei der EBITDA-Marge rechnet das Management mit einem Anstieg auf zehn Prozent. Vor allem die Synergien aus der Fusion mit JumpTec sollen zur Verbesserung beitragen. Schon in 2002 konnten die operativen Kosten sukzessive verringert werden - von 28 Millionen Euro im ersten Quartal auf unter 23 Millionen Euro im Schlussquartal.

Die Aktie ist in 2002 kräftig unter die Räder gekommen und hat drei Viertel an Wert eingebüßt. In den letzten Wochen zeichnet sich aber eine Stabilisierung ab - kaum verwunderlich in Anbetracht der guten Finanzlage von Kontron und der sehr niedrigen Bewertung. Obwohl Kontron profitabel arbeitet, notiert die Aktie derzeit mit 2,60 Euro unter dem um Firmenwerte bereinigten Buchwert von etwa 2,90 Euro je Aktie.

Fallen die Kriegssorgen weg, stehen die Chancen gut, dass die Aktie von den Anlegern "wiederentdeckt" wird. Neuen Schwung könnten auch die geplanten Aktienrückkäufe bringen. Bislang sind dem Vorstand die Hände noch gebunden. Doch auf der kommenden Hauptversammlung sollen die Aktionäre ein entsprechendes Rückkaufprogramm absegnen. Geld für die Aktienrückkäufe ist genügend da: Derzeit schlummern rund 50 Millionen Euro an Barmitteln in den Kassen von Kontron.

Die bessere Alternative

Bedingt durch die niedrigen Zinsen erlebt der Immobliensektor in Amerika einen regelrechten Boom. Nicht nur die Baufirmen profitieren von dieser Entwicklung, auch bei den Baumarktketten klingeln die Kassen. Besonders laut tun sie dies bei Lowe's [NYSE: LOW ], dem zweitgrößten Filialisten nach Home Depot [NYSE: HD ].

Lowe's hat am Montag seine Geschäftszahlen für 2002 gemeldet und einmal mehr seinen Nimbus als Ausnahme-Spieler in der Branche verteidigt. Der Einzelhändler erzielte in den zwölf Monaten bis 31. Januar einen Umsatz von 26,49 Milliarden Dollar, ein Plus von 20 Prozent gegenüber 2001. Der Nettogewinn kletterte um 44 Prozent von 1,02 Milliarden Dollar oder 1,30 Dollar pro Aktie auf 1,47 Milliarden Dollar oder 1,85 Dollar.

Das beeindruckende Ergebnis resultiert aus dem Wettbewerb mit Home Depot. In früheren Zeiten war das "Spielfeld" klar definiert: Lowe's dominierte die Innenstädte und Home Depot die lukrativeren Randbezirke. Seit einigen Quartalen wildert Lowe's nun aber im Revier des Marktführers - zu dessen Nachteil.

So wächst Lowe's derzeit mehr als doppelt so schnell als Home Depot und das bei deutlich überproportionalem Gewinnzuwachs. Dennoch wird die Baumarktkette nur mit dem Einfachen ihrer letztjährigen Umsätze und die Aktien mit dem 20fachen der in 2002 erzielten Gewinne bewertet.

Die Aktien von Lowe's sind damit attraktiv bewertet und einem Investment in Home Depot vorzuziehen. Lowe's expandiert aggressiv und kann selbst in schwierigen Zeiten seine Umsätze signifikant steigern - und sei es auf dem Rücken von Home Depot. Die Aktien sind mit der Entwicklung des Gesamtmarktes eng verbunden und bieten sich daher in einem schwachen Börsenumfeld eher nicht an. Im Zuge einer Markterholung sind die Titel aber erste Wahl.

 

24.02.03 18:18

4691 Postings, 8253 Tage calexaKaufempfehlungen

über Kaufempfehlungen. Warum nicht einfach mal abwarten?

So long,
Calexa
www.investorweb.de  

   Antwort einfügen - nach oben