Gestern Abend bei Gabi Bauer im Streitgespräch Bundesfinanzminister Hans Eichel und Molkerei-König Theo Müller. Ich hatte an eine interessante aufklärende Sendung gehofft, wurde aber enttäuscht.
Allein die Grundlagen waren verschieden: Müller sprach von 200 Millionen Erbschaftssteuer, die er nicht bereit ist zu zahlen und Eichel redete von 100 Millionen, die Müller nach seinen Recherchen nur zahlen müßte.
Vielleicht lag es daran, dass Müller noch nicht ganz sicher mit dem Euro umzugehen weiß. Er redete oft von der Mark und vielleicht handelt es sich ja um nur 200 Millionen DM Erbschaftssteuer??
Sicher ist jedenfalls, dass Müller in die Schweiz geht, um sein Vermögen in England erbschaftssteuerfrei zu lassen.
Was denkt ihr über seinen Schritt: Egoist oder einfach nur Realist?
Die Sendung in der Ankündigung: Schulden-Chaos: Alles Eichel, oder was?
Vom Molkerei-Lehrling zum Molkerei-König: Der 63-jährige Theo Müller hat eine beispiellose Unternehmerkarriere gemacht und fährt mit "Müller Milch" Renditen ein, von denen die meisten Konkurrenten nur träumen können. Jetzt will der bayerische Geschäftsmann, der sich selbst als Patriot bezeichnet, Deutschland in Richtung Schweiz verlassen – der Erbschaftssteuer wegen.
Bei Gabi Bauer trifft der streitbare Unternehmer, der sich zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu seinen "Auswanderungsabsichten" äußert, auf den Politiker, dem er vorwirft, mit der falschen Steuerpolitik das Fortbestehen von "Müller Milch" zu gefährden: Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), der am Wochenende eine Rekord-Neuverschuldung des Bundes von über 40 Milliarden Euro einräumen musste.
Nimmt die Bundesregierung zu wenig Rücksicht auf die Leistungsträger der Republik? Oder fehlt es im Gegenteil an Respekt vor dem Staat und seinen Politikern? Wie weit muss der Staat den Unternehmen entgegenkommen, um sie in Deutschland zu halten?
Ist es gerechtfertigt, sein Heimatland wegen der Erbschaftssteuer zu verlassen, die zu den geringsten in ganz Europa gehört? Und was bringt die vorgezogene Steuerreform? |