das Volk findet man weder bei den PEGIDA-Demonstranten, noch den Gegendemonstranten. Für mich ist diese Demo nix Anderes als der ewige Kampf zwischen Rechts und Links. Das Thema Islamisierung spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, sondern dient lediglich dem Zweck, auf sich aufmerksam zu machen. Dies sieht man u.a. schon daran, dass bei einer solchen Demo das Thema Islam eine eher untergeordnete Rolle spielt und man die Demo als eine Generalabrechnung mit der Regierung, der EU, uvm. nutzt.
Ich selbst hätte nix dagegen, bzw. fände es sogar positiv, wenn Menschen gegen Islamextremismus demonstrieren und ihre Angst sachlich kanalisieren.
Doch wiegesagt, es geht nicht um das Thema Islamextremismus, sondern darum, ein fragwürdiges Ideal aus übertriebener Vaterlandsliebe wieder salonfähig zu machen.
Diese Art Vaterland, wie es sich jene Demonstranten vorstellen, existiert längst nicht mehr und wird auch nicht wieder sein, weil jene über 4mio. in Dtl. lebenden Muslime bereits seit Jahrzehnten hier leben und jene Muslime auch hier in Dtl. geboren wurden, somit auch ein Teil Deutschlands sind und weiterhin bleiben werden. Dies sind keine Ausländer mehr, sondern mittlerweile deutsche Mitbürger wie jeder Andere auch.
Ein Spruch wie "Schutz der jüdisch-christlichen Abendlandkultur" ist daher nationalistischer Mist, wie er in Dtl. nix mehr zu suchen hat. Daher gehört der Islam zu Deutschland, daran gibt es nix zu rütteln.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass das was im Kreisen des Islam passiert, einfach toleriert werden muss. Jene hier in Dtl. lebende Muslime müssen sich genauso den Gesetzen unterziehen wie jeder andere Bürger in Dtl. auch.
Daher fände ich es gut, wenn man einerseits klar gegen Islamextremismus und Fundamentalismus ist, gleichzeitig aber auch jenen Muslimen den Rücken stärkt, welche ihren Glauben liberal auslegen und einen modernen Islam befürworten. Indem man einerseits gegen Extremismus, Andererseits für einen modernen Islam plädiert, differenziert man unter den Muslimen und sorgt dafür, dass die Reformer und nicht Fundamentalisten unter den Muslimen an Zulauf gewinnen.
Man versetze sich doch mal in die Lage eines jungen Muslim, welcher die Demos gegen seine Religion betrachtet. Welch ein Argument haben die Reformer unter den Muslimen, jenen jungen Muslim für sich zu gewinnen? Ist es nicht eher so, dass die Fundamentalisten sehr viel bessere Argumente haben, indem sie zeigen, dass der Muslim in Dtl. unerwünscht ist und sein Glaube als Handbuch zum Extremismus und Unterdrückung ausgelegt wird?
Würde man das Thema differenziert beackern, d.h. jene moderne Muslime unterstützen, so hätten jene moderne Muslime ein wesentlich besseres Argument auf ihrer Seite um junge Muslime für sich gewinnen zu können.
Und aus unserer christlichen Geschichte heraus sollten doch wissen, dass es viele Reformen brauchte um den heutigen Stand zu erreichen.
Sollten wir diesen Reformprozess innerhalb des Islams nicht fördern statt zu behindern?
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