wie immer exzellente Antworten, Stephan!
Ich halte Activa auch eher für seriös, aber Vertrauen ist gut, Kontrolle besser! (Und Vergleiche mit Morgan Creek können wir uns, glaube ich, sparen. Wer ohne eigene Recherche investiert/zockt, hat es nicht anders verdient).
Bzgl. der Bewertungstabelle und dem PV10: Wenn man sich die näher anschaut, dann gilt es folgendes festzustellen: jeder MCFG Gas wird mit 3,78 US$ bewertet, mit Ausnahme Barnett+Fayetteville (=3,5US$) je BO OIL werden 29,7 US$ angesetzt
Ich habe, wie gesagt, keine Detailahnung über die Branche, aber die Tatsache, dass für alle Projekte dieselben Werte angesetzt werden, bedeutet doch, dass keine projektbezogenen Cash-flow Prognosen getroffen worden sind (theoretisch müssten doch zumindest die Einmalkosten für grosse und kleinere Projekte absolut gesehen gleich/ähnlich sein und dann auf Einheit umgerechnet müssten die Bewertungen für grosse Projekte tendenziell besser sein als für kleine. Auch reden wir über Projekte in verschiedenen Gebieten, da ist es doch nicht nachvollziehbar, dass die Kosten immer dieselben sind)
Meine Frage wäre dann: Wurde die Cashflow-Prognose für das Gesamtunternehmen vorgenommen? Dann würde ich auch verstehen können, dass nicht-projektbezogene Kosten mitberücksichtigt sind.In diesem (für mich wahrscheinlichsten) Falle, ist ja nur die letzte Zeile "Gesamt" der Tabelle interessant (bezogen auch PV10 Spalten).
Oder entsprechen die oben angesetzten Werte irgendwie "Branchenstandards"? In diesem Falle bräuchten wir uns nicht wirklich länger den Kopf zerbrechen, welches die "richtige" Bewertung ist, denn der konkrete Zusammenhang zu Activas Kosten- und Risikostruktur wäre durchtrennt. Das halte ich zwar für etwas abwegig, sicher bin ich mir freilich nicht.
Was denkst Du über die Bewertungsansätze, Stephan? Wenn ich jetzt keinen Denkfehler irgendwo habe, heisst das doch, dass je verkauftem Barrel Öl (zu 55 US$) 29,7 US$ Gewinn übrig bleiben (wenn denn wirklich ALLE Kosten berücksichtigt sind) respektive 3,78 US$ Gewinn je MCFG Gas bei 7 US$ Verkaufspreis. In beiden Fällen (Zufall?)wäre die NETTO Marge des Unternehmens 54% vom Umsatz. Ich habe noch nie ein Unternehmen gesehen oder davon gehört, dass so eine Marge hätte. Bringt mich zurück zu dem Punkt, dass die nicht-projektbezogenen Kosten nicht berücksichtigt sein können.
Generell würde es mich auch überraschen, wenn so ein kleines Unternehmen die Ressourcen hätte, detaillierte Cashflowrechnungen zu erstellen.
Wie bereits erwähnt, ist es nicht meine Absicht, die Aktie schlecht zu reden, aber ein paar kritische Gedanken können ja nicht schaden.
Ich denke daher, dass sich aufgrund der Fundamentaldaten ceteris paribus kurzfristig nicht unbedingt enormes Aufwärtspotential(> 40%) ergibt. Ich setzte vielmehr langfristig darauf, dass es das Management schafft, signifikante Mengen von "Possible" in "Proven" oder "Probable" zu bringen, was dann zu einer Neubewertung führen würde. Das Risiko ist hoch (schliesslich sprechen wir über Öl-/Gasexploration), aber der mögliche Return eben auch.Und deshalb sind wir ja alle hier$$$. Weitere Unterstützung für den Kurs erwarte ich mir auch in der Veränderung der Rahmenbedingungen, sprich einem Anziehen der Öl- und Gaspreise. Käme das schnell, z.B. wegen neuer geopolitischer Spannungen, würde das sicher wieder einen gewissen Hype für Energiewerte auslösen, der uns auch kurzfristig in Richtung 100€ bringen könnte. Aber das wäre wohl eher ein branchenbezogener Anstieg als aufgrund von Unternehmensnachrichten.
Und noch eine kleine Bemerkung zu Eurem Investitionsgrad: ich hoffe für Euch, dass Ihr nicht alle Eier in einen Korb gelegt habt, insbesondere wenn es sich um einen winzigen Explorer handelt!
Cheers |