Grundsteuer-Reform: Klatsche für Olaf Scholz

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neuester Beitrag: 16.01.19 09:58
eröffnet am: 15.01.19 14:39 von: 007_Bond Anzahl Beiträge: 19
neuester Beitrag: 16.01.19 09:58 von: Prof.Rich Leser gesamt: 1139
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15.01.19 14:39
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6794 Postings, 2771 Tage 007_BondGrundsteuer-Reform: Klatsche für Olaf Scholz

Auch nach Abschluss des Bund-Länder-Treffens am Montag in Berlin gab es keine Einigung zur Reform der Grundsteuer. Die Pläne von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) stießen auf erheblichen Widerstand. Das Bundesverfassungsgericht will eine Lösung bis Ende des Jahres. Knackpunkt bleibt, ob Immobilien nur nach der Fläche oder auch nach dem Wert besteuert werden sollen. Auf dem Spiel stehen 14 Milliarden Euro kommunale Einnahmen pro Jahr.

https://www.haufe.de/immobilien/...bruesk-abgelehnt_84342_481856.html

Ehrlich gesagt verstehe ich es bis heute nicht! Warum wird eigentlich Grundsteuer für Gebäude, die auf dem Grundstück stehen, fällig? M. E. dürfte doch nur der Grundstückswert besteuert werden! Gleiches gilt im Übrigen für die Grunderwerbssteuer.  Berechnungsgrundlage muss und darf doch auch nur der Zeitpunkt des Erwerbs sein! Warum sollte denn beispielsweise eine Familie, die vielleicht vor 20 Jahren ein Haus baute, auf einmal eine höhere Grundsteuer bezahlen, weil "kalkulatorisch" die Immobilienpreise gestiegen sind, d. h. es sich hier doch letztendlich nur um "Buchwerte" handelt? Die reinste Abzocke, wer es anders machen will!
 

15.01.19 15:14
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6794 Postings, 2771 Tage 007_Bond"ersatzlos streichen" wäre auch okay!

Das wäre sogar die allerbeste Lösung. Nebst des damit verbundenen Aufwands an Bürokratie!  

15.01.19 15:33
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2437 Postings, 7511 Tage VersägerGrundsteuer haben sich

seit dem 18. Jahrhundert an der wirtschaftlichen Bedeutung des Besteuerungsobjektes orientiert.
Rein nach Fläche besteuert ergeben 13 Mrd. € ca. 3,6 €-Cent pro qm. Bei der Fläche enthalten sind allerdings noch Binnenwasserflähen und solche, die dem Staat gehören wie Staatswälder, Straßen, Grundstücke mit öffentlichen Gebäuden. militärische Übungsflächen, Kanäle. Eine Steuer von sagen wir mal 5 Cent pro qm und Jahr würde ich gerne bezahlen, die Besitzer von großen Flächen allerdings nicht.
Durch die wertorientierte Grundbesteuerung werden nämlich Besitzer großer Ländereien deutlich besser gestellt. Dies sind insbesondere die Kirchen, Landwirte und Waldbesitzer. Diejenigen Kommunen, die eine hohe Bevölkerungsdichte haben, würden mit den Grundsteuereinnahmen ihre Aufgaben dann allerdings nicht mehr erledigen können. Bei hoher Bevölkerungsdichte sind nämlich die kommunalen Aufgaben mehr und damit auch teurer. Aus diesem Grunde macht die Mitbesteuerung von Gebäuden durchaus Sinn, denn dann kommen die Grundsteuern zielgerichteter dort an, wo sie auch aufgewendet werden müssen.
 

15.01.19 15:48
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13011 Postings, 6987 Tage WoodstoreBesteuerung nach Wert

Wird denn der Wert eines jeden zu besteuernden Objektes jährlich neu bewertet?

Ich frage das, weil sich die Immobilienpreise z.Bsp. in Hamburg in den letzten 10 Jahren
rund verdoppelt haben. Demnach wäre eine Bewertung fortlaufend notwendig.

Sonst hätte eine neue Besteuerung auf Basis des Wertes , nimmt man das Urteil des BVG her,
genauso ungültig, wie das bisherige, denn die aktuelle Besteuerung wird ja auf den Wert
gesteuert. Den Wert, den ein Objekt in den 40er Jahren hatte.

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Woodstore
Großes fällt in sich selbst zusammen: Diese Beschränkung des Wachstums hat der göttliche Wille dem Erfolg aufgelegt.

15.01.19 16:01
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10955 Postings, 5110 Tage mannilueGrundsteuer ist Müll

warum muss ich Steuern auf etwas bezahlen, das ich gekauft habe.
Kauf ich mir ´nen Fernseher..kommt ja auch keiner und verlangt Steuern, weil das halt ´n 70" ist.
Oder fürs Auto.....
kann mir doch 10 Autos kaufen und auf meinen Grund / bzw inne Garage stellen..
kommt doch auch keiner und will dafür Geld...
obwohl der eine oder andere Wagen sicherlich mehr kostet als so´n Häuschen mit Garten.

Also: Abschaffen! Weil ist einfach hirnverbrannt...und völlig unlogisch.  

15.01.19 16:10

6794 Postings, 2771 Tage 007_BondKFZ-Steuer?

15.01.19 16:43
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2437 Postings, 7511 Tage Versäger@Woodstore

Bei der gegenwärtigen Besteuerung wurde der Wert einmalig und dann nur nach Baumaßnahmen festgesetzt und das war's dann.  

Ich sehe im Prinzip keinen Unterschied, außer den Vorsatz, es diesesmal besser zu machen als beim letzten Mal und wenig Erwartungen daran, daß dies auch so geschieht. Später wird es dann wieder heißen - zu wenig Personal, zu hohe Kosten und zu hohe Erwartungen an eine Automatisierung.

Für die Bewertung der Gebäude und Grundstücke stehen ja deswegen zwei Modelle zur Wahl, eine reine Orientierung an Wohn- bzw. Nutz- und Grundflächen und Mietenerfassung bzw. alternativ eine Mietschätzung. Bei der rein flächenorientierten Bewertung profitieren die Besitzer höherwertiger Immobilien bzw. bei Mietwohnungen, die Mieter in teureren Wohnungen, denn die schlechtere Lage würde ebenso besteuert.  Es ist halt keine einfache Sache, da eine gerechte und gleichzeitig praktikable Lösung zu finden
 

15.01.19 16:46

2437 Postings, 7511 Tage Versäger@Mannilue

Die Grundsteuer  ist die Steuer auf deutschem Boden und alte Zöpfe werden nun mal nicht abgeschnitten. Eine Steuer wird doch eigentlich nur abgeschafft, wenn zwischenzeitlich das Steueraufkommen zu vernachlässigen ist.  

15.01.19 16:49

2437 Postings, 7511 Tage Versägerhmmh

ich hatte geschrieben, ist die "älteste" Steuer, nur das Wort "älteste"ist  irgendwie rausgekickt, nur wie?  

15.01.19 17:13
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54906 Postings, 6644 Tage RadelfanDa die Grundsteuer den Gemeinden zusteht

ist eine Abschaffung völlig unvorstellbar, denn müssten an anderer Stelle die Gemeindeabgaben erhöht werden. Gibt es dafür ggf. Vorschläge?

@Woodstore #5: Kleine Ergänzung: Die Besteuerung beruht im Westen (BRD) auf den Einheitswerten, die zuletzt auf den 11.1964 festgestellt wurden.
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Keine Signatur mehr, da als Moderationsgrund missbraucht.

15.01.19 17:13
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6794 Postings, 2771 Tage 007_BondWenn Grundsteuer, dann aber

keine Straßenerneuerungskosten zulasten der Eigentümer mehr! Beides, wie es derzeit praktiziert wird, ist die pure Abzocke.

Verstehe es sowieso nicht, weshalb die Anlieger für die Schäden, die i. d. R. fremde Fahrzeuge anrichten, die Kosten tragen sollen. Zahlen vielleicht demnächst die Rentner das Kindergeld der Nachbarn? Wozu zahlen wir eigentlich überhaupt noch Steuern? Für was denn? Für solchen Murks, wie z. B. BER oder damit die "Kaste" von Politikern und Beamten dauerhaft versorgt ist und es auch bleibt?!  

15.01.19 17:23

6794 Postings, 2771 Tage 007_BondDie Gemeinden kassieren doch schon genug!

Da wären z. B.
- Gewerbesteuer
- örtliche Verbrauchs- und Aufwandsteuern wie z.B. Vergnügungssteuer, Getränkesteuer,
- Zweitwohnungssteuer,
- Hundesteuer,
- Beteiligung am Aufkommen der Einkommensteuer mit 15 %,
- Beteiligung am Aufkommen jener Teile der Abgeltungssteuer mit 12 %
- Beteiligung am Aufkommen der Umsatzsteuer mit 2,2 %,
- Beteiligung an den Einnahmen der Länder aus der Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer nach jeweiliger Landesgesetzgebung,
- Fakultative Beteiligung an den übrigen Landessteuern nach jeweiliger Landesgesetzgebung.

Hinzu kommen noch Einnahmen durch Gebühren für Verwaltungsdienstleistungen (z. B. Beglaubigungen von Dokumenten, Ausweise, etc.). Daneben verkaufen sie noch Eure Adressen an Unternehmen weiter.

Reicht doch! Mehr gibt es eben in Zukunft nicht mehr - Punkt!  

15.01.19 17:26

6794 Postings, 2771 Tage 007_BondJe nach Gemeinde auch noch die

Gebühren für Müll, Wasser und Strom. Und neuerdings auch noch das sog. "Niederschlagswasser"!  

15.01.19 19:49
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11499 Postings, 3118 Tage bigfreddy#12 zumindest die "Strabs"

Straßenausbaubeitragssatzungen werden in immer mehr Gemeinden abgeschafft.
Das war schon sehr bitter für ein Rentnerehepaar, mit 1.300 Euro  Altersrente, die sich nach dem Krieg unter vielen Entbehrungen ein Häuschen gebaut hatten und dann plötzlich   einen Bescheid über   15.000 Euro für anteilige Ausbaukosten erhielten.  Übrigens haben die natürlich auch zusätzlich noch die jährl. Grundsteuer zu tragen. Gebühren für Müll, Wasser und Strom, ok. an die hat sich ja jeder schon gewöhnt und betrachtet das als Selbstverständlichkeit.

Bemessung der Grundsteuer, da bin ich mal gespannt wie das letztendlich berechnet wird. Der Vorschlag von Scholz jedenfalls wird ein bürokratisches Monster. So weit ich weiß, hatte er dieses Modell in seiner Hamburger Zeit selbst abgelehnt.  

Immerhin, ich glaube das Steueraufkommen aus den beiden Grundsteuern A  (Agrar)und B  (Baulich) beträgt so um die  14  Milliarden Euro.  Ein ordentlicher Schluck aus der Pulle, an dem jede Gemeinde kräftig partizipieren will.    

   

15.01.19 21:22

3487 Postings, 2020 Tage indigo1112Steuern und Abgaben

Früher musste ein Zehntel an den Landesherren angeführt werden, natürlich gab es damals auch Straßenräuber
Heute werden gefühlsmäßig neun Zehntel an Steuern abgeführt, demnächst kommt die Maut dazu  

16.01.19 08:42

10955 Postings, 5110 Tage mannilueKfz Steuer?

Jo..hatte erwartet das solch eine intelligente "Frage " kommt.

Die Kfz Steuer ist NUR zu bezahlen, wenn man mit seinem Fahrzeug am öffendlichen Strassenverkehr teilnimmt. Dazu ist eine Zulassung notwendig! Erst ab dem Zeitpunkt...wird Kfz Steuer fällig!

Also..wenn der Wagen nur in der Garage steht und nicht zugelassen ist..fällt keine Steuer an !

Sollte doch eigendlich klar sein!

Oder denk man wirklich, das der Händler mit all seinen "Angeboten" für seine Fahrzeuge Steuer bezahlt?

Lach !  

16.01.19 08:45
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10955 Postings, 5110 Tage mannilueDie Grundsteuer

ist "im Grunde" eine Vermögenssteuer.....

ähh...wird die Vermögenssteuer nicht "eigendlich" von allen abgelehnt?  

16.01.19 09:58

257 Postings, 1945 Tage Prof.RichVermögen

Ich wohne in einer 28qm großen Wohnung in Braunschweig. Entsprechend zahle ich über meine Miete eine geringe Grundsteuer. Die 47 Millionen Euro aus einem Lottogewinn parke ich auf dem Girokonto ohne Verzinsung. Da es keine Vermögenssteuer gibt, zahle ich hier nichts. Das ist der Unterschied zwischen Grund- und Vermögenssteuer.  

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