Die SNB wird erneut provoziert SNB-Intervention? Franken schwächt sich zum Euro ab08.07.2009 07:24 Der Franken wird gegen den Euro wieder stärker. Devisenhändler drängen in den nächsten Wochen die Nationalbank zu weiteren Interventionen. Von Daniel Hügli Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Marktkräften und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geht in eine neue Runde: Mit Käufen von Schweizer Franken drängen Devisenhändler den Kurs der Schweizer Währung wieder in Richtung 1.50 Franken pro Euro. Dieser Betrag gilt als inoffizielle Schwelle, unter welche die SNB den Franken gegen die Europäische Währung nicht fallen lassen will. Die SNB will einen allzu starken Franken verhindern, um die Schweizer Exportwirtschaft preislich wettbewerbsfähig zu halten und deflationären Tendenzen zu begegnen. Vor zwei Wochen, am 24. Juni, sank der Kurs auf bedrohliche 1.5012 Franken pro Euro ab. Am gleichen Tag schnellte er plötzlich bis auf 1.5380 hoch – ein untrügliches Zeichen dafür, dass die SNB intervenierte und Euros kaufte, um den Franken zu schwächen. «Markt will SNB herausfordern» In der Zwischenzeit hat der Franken fast Tag für Tag wieder zugelegt. Am letzten Montag wurde bereits wieder eine Marke von 1.5152 Franken pro Euro erreicht. «Es scheint, dass der Markt die Schweizer Nationalbank nochmals herausfordern will», sagt Andreas Küffer, Devisenexperte bei der Zürcher Kantonalbank. Da hilft der SNB aber nur noch bare Münze: Die verbalen Interventionen der SNB-Direktoriumsmitglieder mit Präsident Jean-Pierre Roth (Bild), Philipp Hildebrand und Thomas Jordan zeigen kaum noch Wirkung. Denn am 18. Juli, als die SNB ihre geldpolitische Lagebeurteilung vornahm, trat sogar das Gegenteil vom Erwünschten ein. Der Kurs sackte nach einer erneuten verbalen SNB-Drohung sogar bis auf 1.5008 ab. Erst im Verlauf dieses Tages und nach wahrscheinlichen Franken-Verkäufen der SNB drehte der Kurs. SNB hat «unbegrenzt Franken zum Verkaufen» Seit März betonten die Vertreter der SNB im Schnitt etwa alle vierzehn Tage, dass sie eine weitere Aufwertung der helvetischen Valuta zur europäischen Gemeinschaftswährung nicht zulassen würden. Ein Gewöhnungseffekt des Marktes an diese Äusserungen ist daher nicht von der Hand zu weisen. Dennoch ist davon auszugehen, dass es der SNB gelingen wird, den Kurs über 1.50 Franken pro Euro zu halten. Die SNB verfügt am Markt noch immer über genügend Glaubwürdigkeit und Respekt. Was sagte SNB-Vizepräsident Hildebrand noch im Januar? Die SNB könne unbegrenzt Franken gegen ausländische Währungen verkaufen. On verra. ----------- Don`t Touch -NoRiskNoFun-Think straight |