Die einfache Antwort ist Null.
Die Beteiligungen an Mercedes, Lotus, Volvo Cars, Smart sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der börsennotierten Geely Automobile liegen in Li Shufus Privatholding Zhejiang Geely Holding Group.
Der chinesische Autobauer Geely unterhält mit Volvo lediglich ein Joint Venture namens Lynk & Co, welches zunehmend auch nach Europa exportiert.
Das horrende Umsatz- und Gewinnwachstum erzielt Geely Automobile ganz allein mit den in der Absatzmeldung zitierten Automarken Geely, Zeekr und Lynk & Co. Nix Volvo.
Wie bei Geely liest man auch bei Schaeffler regelmäßig von einer Contibeteiligung, weil einzelne Analysten und Aktionäre offensichtlich nicht unterscheiden können zwischen einer Privatholding von Li Shufu oder Familie Schaeffler und börsennotierten Unternehmen wie Geely Automobile oder Schaeffler AG.
Und die Story von den hochsubventionierten chinesischen Herstellern ist ein weiteres Ammenmärchen.
VW unterhält in China meines Wissens ca. 20 Werke über Joint Ventures. Die Subventionen fliessen an alle Hersteller in China, mithin auch an VW, BMW über Mini und Mercedes / Geely über Smart.
Wir sollten wirklich aufhören, den ganzen Mist zu glauben, der durch die Gazzetten geistert. VW war jahrelang die absolute Nr 1 in China mit mehr als 50% Marktanteil und der einzige westliche Hersteller mit Werken in China. Wenn die Autoindustrie in China massiv subventioniert wurde, dann hat VW sich davon einen großen Teil abgeschnitten.
Im übrigen die gleiche Laier mit PV und Windkraft. Es stand und steht jedem westlichen Hersteller frei, Werke in China zu eröffnen und subventionierte PV und Windkraft zu bauen. Das läuft nicht anders als beim IRA in den USA. Jeder ist frei, dort hochsubventionierte Produktionsanlagen aufzubauen. Und die deutschen Hersteller tun das auch.
Das grosse Problem damit haben Werke in Dtl, die mit ihren Kapazitäten die gesamte Welt beliefern wollten. Dieses Geschäftsmodell ist tot. Wir werden zukünftig allenfalls noch soviel in Dtl. produzieren können, um den EU Markt zu beliefern.
Große Exporte nach China und USA werden durch Protektionismus / Einfuhrzölle unterbunden werden.
Also fragt euch mal, wieviele Arbeitnehmer VW benötigt, um den EU Absatz bedienen zu können. Der Rest wird m.E. in der kommenden Dekade abgebaut und im besten Fall andernorts auf der Welt aufgebaut werden.
Wachstum in der dt. Autoindustrie war gestern... Zudem sind die Pariser Klimaziele nur erreichbar, wenn sich der Autobestand in Europa (inkl E Autos!) bis 2050 dramatisch reduziert.
Die europäischen Absatzzahlen werden also rein klimapolitisch in den kommenden Jahren stetig weiter sinken.
Das politische Geheul, Arbeitsplätze erhalten zu wollen, würde im Ergebnis zu einer Existenzbedrohung dt. Hersteller führen, wenn der Staat nicht wie in der Kohleindustrie irgendwann jeden betriebswirtschaftlich unrentablen dt. Automobilarbeitsplatz mit Unsummen subventionieren will.
Die Börse hat ihr Urteil längst gefällt. Unternehmen wie VW, die auf lange Sicht immer mehr Cash investieren müssen als sie erwirtschaften werden abgestraft, denn Unternehmenswerte sind der Barwert der Nettocashflows und nicht buchhalterischer Gewinne.
Ein hohes EK sieht klasse aus. Wenn ein Unternehmen mit 20 MRD Jahresüberschuss allerdings Jahr für Jahr weitere 20 MRD Finanzverschuldung aufnehmen muss, um horrende Investitionen finanzieren zu können, dasn verdient es eben kein Geld sondern es verschlingt Cash.
Dt. hängen gern an Ertragswertverfahren und Substanzwerten... und verstehen nicht, warum Cashcows wie Meta, Microsoft, Nvidia, Apple... immer wertvoller werden, während dt. Geldverbrenner trotz horrender Divi Renditen und ultraniedriger KGVs immer weiter abverkauft werden.
VW zahlt die Divi de facto durch Aufnahme neuer Schulden. Seit Jahren wächst die Bilanzsumme immer weiter bei steigendem EK UND Finanzschulden.
Man verdient eben kein Cash mit dem man sich nach und nach entschulden könnte, sondern muss gigantische Investitionen stemmen, um auch morgen noch Umsätze zu generieren. Dieser Investitionsstau bei gleichzeitig fehlenden Wachstumsperspektiven macht die Aktie aus Sicht des Kapitalmarkts hoch unattraktiv.
Mit jeder Werksschließung werden wir scheibchenweise neue Milliradenrückstellungen und Abschreibungen präsentiert bekommen.
Das bilanzierte EK steht unter der Maßgabe des going concern. Überall dort, wo es tatsächlich nicht weitergeht, werden stille Lastdn / Abschreibungsbedarfe sichtbar werden. Der negative Newsflow wird nicht plötzlich stoppen. Im Gegenteil geht der Shitstorm gerade erst los. IGM und Politik werden der VW Führung den geplanten Konzernumbau so teuer wie irgendmöglich machen.
Wer glaubt, dass die erwartbare Nachricht einer signifikanten Divikürzung den Kurs steigert, soll gern kaufen.
Ich denke, die hohe Divi ist für viele Aktionäre seit Jahren das einzig verbliebene Trostpflaster. Wenn da der Rotstift angestzt wird, knallt es ein weiteres Mal im Kurs...
Geely wird die Divi stetig steigern, daher explodiert die Aktie seit einigen Monaten... Sobald sich der Newsflow ins Positive dreht, ändert sich die Story. Auch ich sehe großes Potenzial bei Powerco / Feststoffbatterie. Nur eben erst 2026 bis 2028. Das interessiert den Markt heute und morgen nicht die Bohne.
Die Charttechnik schreit lauthals, dass VW in nächster Zeit deutlich billiger zu haben sein könnte als aktuell. Ich sehe nicht, wo VW gerade jetzt einen positiven Newsflow kreieren könnte. Er wäre im übrigen auch kontraproduktiv vor dem Hintergrund eines betriebswirtschaftlich unabdingbaren Arbeitsplatzabbaus. |