Edelmetalle als Profiteure der Finanzkrise 17.03.2008 Nach Meinung der auf Rohstoffanlagen spezialisierten Investmentboutique ERA Resources zeigt der Preistrend bei Edelmetallen weiter nach oben. „Derzeit erreicht die Edelmetall-Hausse die so genannte ‚öffentliche Phase’, in der breitere Bevölkerungsschichten Edelmetalle als sinnvolle Anlagealternative wahrnehmen“, sagt Werner J. Ullmann, Gründer von ERA Resources. Seit Beginn des Jahres hätten die Preise für Gold und Silber um 19 Prozent bzw. sogar um 38 Prozent zugelegt und somit eine deutliche Outperformance gegenüber den meisten anderen Rohstoffen gezeigt. Dies verdeutliche, dass die weltweiten Marktturbulenzen insbesondere Edelmetallen zugute gekommen sind. „Ein Ende dieses Trends ist aktuell nicht absehbar“, so Ullmann.
Der Preisauftrieb an den Rohstoffmärkten habe sich bisher jedoch vorrangig in den höher kapitalisierten Aktienwerten niedergeschlagen. Dagegen notieren Aktien im Junior- und Explorationssektor weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. „Die gestiegene Risikoscheu infolge der weltweiten Finanzkrise hat Investoren in liquide und bekannte Titel getrieben“, erklärt Ullmann die Entwicklung. In der Konsequenz habe sich eine nicht unerhebliche Diskrepanz in den Bewertungen gebildet. „Die Differenz zwischen gestiegenen Edelmetallpreisen und Aktienkursen ist mittlerweile eklatant. Mittelgroße und kleinere Minengesellschaften notieren auf Kursniveaus von 2003, als der Goldpreis noch unter 400 US-Dollar notierte. Damit sind die Risiken mehr als eingepreist und Angleichungen werden immer wahrscheinlicher“, sagt Ullmann.
Dies sei insbesondere vor dem Hintergrund der zurückliegenden Entwicklungen im Minensektor zu betrachten. Während sich die großen Minenbetreiber in den Baisse-Jahren weitestgehend aus Explorationen zurückgezogen haben, sei das geologische Know-how zu den kleinen Gesellschaften übergegangen. Mittlerweile tätigen Juniors und Explorer circa 70 Prozent der weltweiten Minen-Neuentdeckungen.
Die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten wird nach Meinung der Experten in den nächsten Jahren verstärkt auch durch Faktoren wie politische Unruhen und die steigende Energieknappheit beeinflusst. „Lieferengpässe, wie jüngst infolge der Energiekrise in Südafrika, dürften bei vielen Rohstoffen zukünftig auf der Tagesordnung stehen und als zusätzliche Preistreiber fungieren“, erklärt Eckart Keil, Mitbegründer von ERA. Denn weltweit expandieren sehr bevölkerungsreiche Volkswirtschaften, ohne dass die Infrastruktur in nennenswertem Tempo nachziehen kann. Neben China, Indien, Russland und Brasilien erfreuen sich mittlerweile auch einige afrikanische Länder steigender Wirtschaftswachstumsraten infolge des Rohstoffbooms.
Uran und Gold im Fokus
In der kurzen Frist ist Keil insbesondere für Uran sehr optimistisch. „Infolge der heftigen Korrekturen im letzten halben Jahr sind Uranwerte noch deutlich zurückgeblieben.“ Auch Gold sieht er nach wie vor günstig, gemessen an den historischen Preisrelationen zu anderen Rohstoffen wie Öl oder Platin. „Im Jahresverlauf kann der Goldpreis durchaus Kurse von bis zu 1.500 US-Dollar erreichen.“ Dies würde für Silber – bei einer Gold-Silber-Relation von 50 – ein mittelfristiges Preisziel von etwa 30 US-Dollar je Unze bedeuten. (ir) +++++++++++++++++ Quelle: Fonds professionell
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