Wir "sind" aktuell immernoch oben... Die Frage ist, wie lange noch...
Fundamentalanalyse Euro-Dollar: Der Euro legte im Vergleich zu Mitte letzter Woche um 4,0% auf 1,150 Dollar je Euro zu. Nach dem überraschend schwachen Markit-Einkaufsmanagerindex für China (PMI, Verarb. Gew., Aug.) und erneuten Einbrüchen der chinesischen Börsen kam es zu Euro-Eindeckungskäufen für die Schließung von in Euro finanzierten Carry Trades (Anlagen in höherverzinslichen Währungen). Des Weiteren nahmen die Markterwartungen an eine Fed-Zinserhöhung im September erheblich ab. Schon vor den jüngsten Entwicklungen in China hatte das Protokoll der letzten Fed-Sitzung gezeigt, dass sich viele Fed-Mitglieder unsicher sind, wann die Inflation sich dem Ziel von 2% annähern wird, und dass außenwirtschaftliche Risiken für die US-Konjunktur gesehen werden. Ferner fiel der PMI für den Euro-Raum mit 52,4 Punkten (Verarb. Gew., Aug.) stabil aus. Wir erwarten nun zunächst eine weitere Stabilisierung des Wechselkurses, da sich große Teile der Kapitalmärkte nach der gestrigen Senkung des chinesischen Leitzinses (um 25 Basispunkte) und Mindestreservesatzes durch die dortige Zentralbank beruhigten. Wenn die US-Konsumausgaben am Freitag stärker als erwartet zunehmen, getragen von soliden Einkommenszuwächsen, dürfte der Dollar wieder aufwerten. Nach den Neuwahlen in Griechenland (wohl gegen Ende September) gehen wir davon aus, dass eine hohe Grexit-Wahrscheinlichkeit aufgrund von Umsetzungsschwierigkeiten bei den Rettungspaket-Bedingungen wieder stärker in den Marktfokus gerät. Dies sollte zusammen mit einer ersten Fed-Leitzinsanhebung im Dezember und steigenden US-Anleiherenditen auch bei längeren Laufzeiten zu einer starken Dollar-Aufwertung ggü. dem Euro führen. |