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ZEIT ONLINE: Die erste Welle von Impfstoffen steht wohl kurz vor der Zulassung, etwa der von Moderna, der Uni Oxford oder BioNTech. Sie sind binnen kürzester Zeit entwickelt worden. Ist es möglich, dass auf diese Impfstoffe eine zweite Welle von Impfstoffen folgt, die wirksamer sind, weil die Forscher sich mehr Zeit genommen haben, den richtigen Aufbau, die richtige Mischung und die richtige Dosis zu finden?
Addo: Dass Moderna und BioNTech so schnell waren, liegt sicher auch daran, dass mRNA-Impfstoffe so wahnsinnig schnell herzustellen sind. Dass ein Impfstoff drei Monate nachdem ein Erreger identifiziert wurde, in die klinische Prüfung geht, das hat es noch nie gegeben. Und die Uni Oxford benutzt einen Vektor, mit dem sie viel Erfahrung hat und der erstaunlich schnell herzustellen ist. Aber Sie haben schon recht: Was gerade läuft, ist eine Pandemieantwort der ersten Stunde. Es erinnert mich manchmal an die Therapie der Hepatitis C. Als da die ersten oralen Proteaseinhibitoren auf den Markt kamen, Telaprevir und Boceprevir, da gab es einen totalen Hype. Heute werden die nicht mehr verschrieben, weil die Nachfolger viel verträglicher sind. Es ist gut möglich, dass in den kommenden Jahren Impfstoffe kommen, die besser wirken oder verträglicher sind. Herr Drosten hat diese mal die "postpandemischen Impfstoffe" genannt. |