Und sie haben's immer noch nicht gelernt

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eröffnet am: 06.11.02 00:56 von: MaxCohen Anzahl Beiträge: 1
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1502 Postings, 8556 Tage MaxCohenUnd sie haben's immer noch nicht gelernt

Computer machen wieder Ärger


Klassischer Fehlstart bei den Wahlen in den USA: Nach Schließung der Wahllokale ließen erste Trends wegen Computerproblemen auf sich warten, und auch in Florida streikte die Technik - wie schon bei der chaotischen Präsidentschaftswahl vor zwei Jahren.

Washington - Das Umfrageunternehmen "Voter News Service" (VNS), das praktisch alle großen Fernsehsender in den USA mit Daten beliefert, teilte mit, es könne die üblichen Trends auf Grund von Wählerumfragen direkt nach Schließung der Wahllokale nicht liefern.

Das Unternehmen begründete dies nach Informationen des Nachrichtensenders CNN mit Computerproblemen. "Wir trauen unseren Daten nicht", zitierte CNN einen VNS-Sprecher. Mit ersten Trends und Zahlen sei deshalb erst später zu rechnen.

Bei den Präsidentschaftswahlen vor zwei Jahren hatten die VNS- Umfragen zu einer fehlerhaften Fernsehberichterstattung geführt. So hatten die Sender zunächst den Demokraten Al Gore in dem letztendlich alles entscheidenden Bundesstaat Florida zum Sieger erklärt. Später riefen sie dann den Republikaner George W. Bush zum Sieger in Florida aus. Dann stellte es sich heraus, dass Neuauszählungen der Stimmen nötig waren.

Unterdessen kündigten sich in Florida erneut Probleme an, die an das Chaos von vor zwei Jahre erinnerten. In mehreren Gebieten des US-Staates mussten die Wähler Stimmzettel ausfüllen, weil es technische Probleme gab. In einem Bezirk in South Miami waren mehrere Wahlcomputer falsch programmiert. Auch in Miami-Dade und Broward kam es zu kleineren Pannen. Nach Angaben der Behörden könne aber trotzdem jeder Wähler seine Stimme abgeben.

Insgesamt wurden in landesweit mehr als 200 Bezirken erstmals bei einer Wahl berührungsempfindliche Computer eingesetzt. Bei der Präsidentenwahl vor zwei Jahren hatte sich die Stimmenauszählung in Florida wegen Problemen mit den Wahlmaschinen um fünf Wochen verzögert.

Die Wähler in Florida mussten auch über die Besetzung des Gouverneur- Postens entscheiden. Der republikanische Amtsinhaber Jeb Bush lag in letzten Umfragen nur noch knapp vor seinem demokratischen Herausforderer Bill McBride. Präsident George W. Bush zeigte sich bei der Stimmabgabe auf der Feuerwache seines texanischen Wohnortes Crawford verhalten optimistisch. Auf die Frage, mit welchem Wahlausgang er rechne, zeigte er zunächst mit beiden Daumen nach oben, drehte sie dann aber zur Seite. Er rief die Wähler auf, ihre Stimme abzugeben. Bush und seine Ehefrau Laura feierten am Dienstag ihre Silberhochzeit.

Die Wahllokale an der Ostküste sollten bis 19 Uhr (Mittwoch 1 Uhr MEZ) geöffnet bleiben. An der Westküste sollten sie am Mittwoch um 6 Uhr MEZ schließen. SPIEGEL ONLINE berichtet während dieser Zeit laufend von den aktuellen Ergebnissen.

Bei den ersten landesweiten Wahlen seit den Terroranschlägen vom 11. September sind alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie 34 der 100 Senatoren zu bestimmen. In 36 der 50 Einzelstaaten fanden außerdem Gouverneurswahlen statt. Auch die Parlamente fast aller Staaten und die Kommunalvertretungen standen zur Abstimmung.

Repräsentantenhaus: Republikaner bei Umfragen vorn

Spannend wird der Kampf um die Mehrheit im Senat, der alle zwei Jahre zu einem Drittel neu gewählt wird. Im Oberhaus des Parlaments hatten die oppositionellen Demokraten seit dem Parteiaustritt des republikanischen Senators James Jeffords im Mai 2001 eine knappe Mehrheit von einem Sitz. Sie stellten bis vor knapp zwei Wochen 50 Senatoren, die Republikaner 49. Jeffords nimmt sein Mandat seit dem Parteiaustritt als Unabhängiger wahr. Der Unfalltod des demokratischen Senators Paul Wellstone aus Minnesota am 25. Oktober führte dann allerdings noch einmal zu einer Veränderung der Sitzverteilung. Für zwei Monate bis zum Zusammentritt des neuen Kongresses Anfang Januar haben nun auch die Demokraten nur 49 Sitze im Senat. Als vorübergehenden Ersatz für Wellstone wurde der unabhängige Politiker Dean Barkley berufen.

In der ersten Kammer, dem Repräsentantenhaus, haben derzeit die Republikaner mit 223 Sitzen die Mehrheit. Die Demokraten verfügen über 208 Mandate, ein Sitz wird von einem Unabhängigen gehalten, drei Sitze sind vakant. Letzten Umfragen zufolge dürften die Republikaner die Mehrheit im Repräsentantenhaus halten, ein Machtwechsel wird aber auch hier nicht ausgeschlossen.



Grüße Max  

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