Die gute Kursentwicklung der letzte Tage ist der Forderung vs. Clariant v. 1,4Mrd und dem positiven Markttrend geschuldet. Ob die Forderung vs. Clariant überhaupt mal irgendwann (denn solche Prozesse ziehen sich über Jahre hin) in den Bücher erscheinen wird ist anzuzweifeln. Meistens einigt man sich durch einen Vergleich. Dieser wird dann ganz sich er nicht die 1,4Mrd sein sondern deutlich darunter.
Was die wirtschaftliche Lage anbelangt sieht es düster aus. Die Eurozone schwächelt. Besonders D belastet das Ergebnis deutlich. Ob die Sparmaßnahmen ausreichen werden um die roten Zahlen (für D) wenigstens ins schwarze zu hieven zweifle ich an. Inzwischen haben sich die grössten Kostentreiber (NAPHTHA und Gas) deutlich verteuert. Das schlägt direkt durch auf das Ergebnis.
Das Geschäft in China schwächelt ebenfalls. Die Regierung schafft es nicht das verlorengegangene Vertrauen durch den Schock der Immokrise zu verbessern. Die Chinesen kannten in den letzten 30 Jahren nur Wachstum Wachstum Wachstum und dann plötzlich hat die Regierung das Wachstum nicht mehr unter Kontrolle. Die Chinesen machen das was wir auch machen in solch einer Situation...kein Geld ausgeben. Jetzt will die Regierung ein Konjunkturprogramm auflegen welches den privaten Konsum anheizen soll. Das erste Konjunkturpaket für die Wirtschaft ist verpufft. Mit dem jetzigen wird es nicht anders verlaufen. Die Jugendarbeitslosigkeit ist stark angestiegen, Der Konkurrenzkampf hat sich die deutlich verschärft was Druck auf die Preise ausübt. Hier werden sich auch die Gewinne der BASF reduzieren. Jetzt kommt noch ein verrückter Trampeter aus den USA dazu der einen Handelskrieg mit Strafzöllen initiieren wird, was sich ebenfalls negativ auf Umsatz und Gewinne auswirken wird.
Die Geschäfte in USA werden nicht so schlecht laufen. Aber durch den schwächelnden Euro vs $ schmelzen die Gewinne in den Büchern dahin. Die Dollargewinne werden in Euro umgerechnet. Das reduziert das Ergebnis.
BASF hängt in beträchtlichem Umfang am Tropf der Automobilindustrie. Was hier gerade abläuft ist bekannt. Da ist abzusehen wie sich das auf den Umsatz/Gewinn auswirken wird.
Die weltweiten Frühindikatoren für ein Wachstum (Rohstoffe/Transport) signalisieren nicht das es in den nächsten Monaten aufwärts gehen wird.
Die Zahlen am 28.02. werden Ernüchterung offenbaren. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen reichen nicht um das Grundproblem zu lösen. Die Divi wird wohl nicht über die Mindesthöhe hinausgehen, also 2,50. Das kann aber auf Dauer kein Trost sein wenn der Kurs auf Jahre vor sich hin dümpelt.
Als alter Aniliner muss ich leider sagen, das sich das Investment in BASF sehr unzufrieden gestaltet. Ich warte noch etwas ab. Doch sollte der Vorstand weiterhin nur solche schlappen Massnahmen ergreifen um endlich das Ruder herumzureissen so dass sich endlich die Ergebnisse verbessern dann gehe ich komplett raus. Bei einem Grossbrand darf man nicht mit dem Gartenschlauch anrücken. Hier bedarf es rigorose Massnahmen um die Situation nachhaltig zu verbessern.
Grüssw vom Aniliner a.D. und ein schönes Wochende |