Nach den kräftigen Aufschlägen der vergangenen vier Handelstage hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag eine Atempause eingelegt
Der Dax gab am Nachmittag um 0,65 Prozent auf 6.049,17 Punkte nach. Zuvor bewegte er sich in einem vergleichsweise engen Rahmen zwischen Gewinnen und Verlusten, nachdem die konzertierte Aktion der weltweit führenden Notenbanken den deutschen Leitindex am Vortag um knapp 5 Prozent nach oben getrieben hatte. Seit seinem Tief am Freitag hatte er in der Spitze um mehr als 14 Prozent zugelegt. Der MDax fiel am Donnerstag um 0,56 Prozent auf 8.966,17 Punkte, und der TecDax sank um 0,73 Prozent auf 699,72 Punkte. 'Der Markt kommt erst einmal zur Ruhe', sagte Analyst Christoph Schmidt vom Asset Manager N.M.F. AG. Insgesamt bleibe die Hoffnung auf Fortschritte bei der Lösung der Schuldenkrise aber vor dem Ende nächster Woche anstehenden EU-Gipfel weiter spürbar. Erfolgreiche Anleihe-Auktionen in Frankreich und Spanien hatten am Donnerstag zwar für Erleichterung an den europäischen Rentenmärkten gesorgt, leicht belastend wirkten sich dagegen aber einige Wirtschaftsdaten aus. In China war die Stimmung unter den Einkaufsmanagern im November erstmals seit Anfang 2009 gesunken, während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA stärker als erwartet gestiegen waren. Am Nachmittag steht zudem noch der ISM-Index für November auf dem Programm. BEIERSDORF WEGEN ANALYSTENSTIMMEN GEFRAGT Die Spitze im Dax gehörte den Aktien von Beiersdorf , die 1,79 Prozent auf 43,285 Euro zulegten. Begründet wurde dies mit positiven Analystenstimmen nach den am Vortag angekündigten Restrukturierungsplänen. Commerzbank-Analyst Andreas Riemann hatte das Kursziel angehoben und empfiehlt die Titel weiter zum Kauf. Die angekündigten Umstrukturierungen sollten seiner Meinung nach im kommenden Jahr zu geringeren Kosten führen. Robert Waldschmidt von Merrill Lynch hatte die Papiere zudem auf 'Buy' hochgestuft. Die Gewinnschätzungen je Aktie dürften mittlerweile einen Wendepunkt erreicht haben, so der Experte. Bankenwerte zeigten sich derweil unentschlossen. Nach freundlichem Start kamen sie zeitweise unter Druck, erholten sich dann aber wieder von ihren Tiefs. Die Anteile der Deutschen Bank lagen zuletzt mit 0,40 Prozent im Plus bei 28,73 Euro und Aareal Bank aus dem MDax verbuchten ein Plus von 0,41 Prozent. Die Commerzbank-Aktien dagegen lagen nach zuletzt sechs Gewinntagen mit 1,80 Prozent im Minus und gehörten so zu den schwächsten Dax-Werten. SALZGITTER UND ELRING AN MDAX-SPITZE Im MDax zogen die Salzgitter-Anteile um 2,15 Prozent auf 39,20 Euro an. Der Stahlhersteller will zu Jahresbeginn seine Struktur neu ordnen und damit steuerliche Nachteile vermeiden. Ein Börsianer betonte, dass sich dies nicht auf die operative Entwicklung auswirke. 'Unter dem Strich ist die Gewinnverbesserung aber dennoch leicht positiv zu sehen', so der Marktteilnehmer. Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank rechnet deshalb mit steigenden Marktschätzungen. |