In einer - zumindest am Börsenparkett - von neuen Höhen geprägten Woche kann auch bei den Insidern ein leichter Anstieg der Kauflaune beobachtet werden. Insgesamt konnten wir im September 45 gemeldeten Insiderkäufen 22 Verkaufstransaktionen der deutschen Manager gegenüberstellen und damit einen Indikatorwert von 2,05 ermitteln. Man kann den aktuellen Transaktionen im Vergleich zum Vormonat also positive Signale abgewinnen, denn über den gesamten Monat August belief sich der Insiderindikator nur auf 1,64.
Eine besonders chancenreiche Kauftransaktion wird durch den Insiderkauf des Vorstands der Francotyp-Postalia AG, Andreas Drechsler, aufgezeigt. Francotyp-Postalia AG bezeichnet sich selbst als einen Mail-Management-Anbieter. Hinter diesem Begriff verbergen sich 2 Geschäftsbereiche: Mailroom und Mailstream. Im Ersteren, der den Kernbereich des Unternehmens darstellt, werden die Entwicklung, Fertigung und der Vertrieb von Frankiermaschinen realisiert. Mit Mailstream bietet die Gesellschaft über ihre Tochterunternehmen freesort GmbH und iab -
internet access GmbH eine breite Palette von Dienstleistungen für den Bereich des Postausgangs.
Im Zuge des aktuellen Investitionsstaus geben beide Geschäftsbereiche ein differenziertes Bild ab. Investitionen in Frankier- und Kuvertiermaschinen werden derzeit verstärkt verschoben und die Gesellschaft sieht sich einem relativ starken Preisdruck gegenüber. In diesem Bereich gingen im ersten Halbjahr 2009 die Umsatzerlöse um 9,5 % zurück. Im Gegensatz dazu zeigt das kleinere Mailstream-Segment mit einem Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 5,3 % eine erfreuliche Umsatzentwicklung auf.
Insgesamt erzielte die Gesellschaft auf Halbjahresbasis 2009 zwar leichte Umsatzrückgänge in Höhe von 8,1 %, die Ergebnisse konnten jedoch aufgrund entsprechender Kostensparmaßnahmen mit einem Minus von etwa 3,0 % stabil gehalten werden. Belastet wird die Ergebnissituation des Unternehmens aber von hohen PPA-Abschreibungen, die jedoch nicht liquiditätswirksam sind. Der operative Cashflow hingegen liegt bei +6,8 Mio. Euro.
Dabei sprechen mehrere Tatsachen für eine positive Aktienkursentwicklung. Die Gesellschaft befindet sich derzeit noch nicht im Fokus vieler Anleger, ist sozusagen noch ein unentdeckter Wert. Auch eröffnet die stabile Kostenstruktur bei einer verbesserten Konjunktur die Möglichkeit einer positiven Ergebnisentwicklung, die gleichzeitig die Triebfeder für steigende Kurse sein sollte. Der Vorstand Andreas Drechsler hat mit dem Kauf von lediglich 4.000 Aktien zwar ein kleines Volumen gekauft, aber dafür erneut einen sehr guten Zeitpunkt gewählt. Bereits im März hatte er ein gutes Händchen mit seinem Kauf (damals 0,52 Euro) bewiesen.
http://www.finanznachrichten.de/...290-insider-werden-mutiger-024.htm