Weiter auf "Kaufen" belassen die Analysten von Warburg Research die Hella-Aktie nach der Gewinnwarnung. Sie betrachten die Ursachen als Einmaleffekt, der nur die Gewinnschätzungen für das Geschäftsjahr 2015/16 reduziert. Für die folgenden Jahre sehen sie hingegen keinen Anpassungsbedarf. Hella habe die Gewinnwarnung nur wegen des Ausfalls eines chinesischen Zulieferers ausgeben müssen, begründen Marc-Rene Tonn und Björn Voss ihre Entscheidung. Der Zulieferer habe "seltsam" agiert und die Teilelieferung Ende August urplötzlich gestoppt.
Wahrscheinlich hätten höhere Preisforderungen eine Rolle gespielt. Hella müsse als Folge dessen die Logistik umstellen. Dazu sei der Aufbau einer Lieferkette von China nach Südamerika und Europa notwendig, die Anschaffung neuer Werkzeuge sowie Abschreibungen auf die Produktionsanlagen in China. Dies erkläre die Einmalaufwendungen von insgesamt 50 Millionen Euro. Aus operativer Sicht sähen hingegen die vorläufigen Daten von Hella besser aus, wie bei den Umsätzen, oder lägen inline mit den Warburg-Schätzungen, wie das adjustierte EBIT.
"Wir bestätigen unsere Kauf-Empfehlung für die Hella-Aktie", kommentieren die Analysten und betonen: "Der Kursverfall von über 10 Prozent erscheint aus unserer Sicht ungerechtfertigt". Das auf 48 nach 50 Euro gesenkte Kursziel spiegele lediglich die gesenkte Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr und fallen Aktienbewertungen in der Peer-Gruppe wieder. Das aktuelle Problem sei nur temporär und die operative Entwicklung bei Hella besser als erwartet. Aktuell liegt die Aktie noch 9,9 Prozent im Minus.
Quelle:Dow Jones 18.09.2015 13:37 |