DOR Biopharma - Musterdepotaufnahme mit mehreren Gründen
Am 13. April hat Frank Phillipps im Biotech-Report über DOR Biopharma geschrieben: Die „Causa Dendreon” hat eines überdeutlich gezeigt: Der Druck neuartige Medikamente auf den Markt zu bringen, mit denen bislang schwer oder gar nicht therapierbare Krankheiten behandelt werden können, wächst stetig. Nicht anders ist zu erklären, dass die Ratgeber der US-Gesundheitsbehörde FDA entgegen früherer Gewohnheiten beim Krebsimpfstoff Provenge erst im Nachhinein neue Prioritäten gesetzt haben. Nicht mehr das Erreichen der primären Studienziele war für ihre Empfehlung entscheidend, sondern der Umstand, dass in den Tests nachgewiesen werden konnte, dass mit Provenge behandelte Prostatakrebspatienten im Schnitt länger lebten als solche, denen lediglich ein Placebo verabreicht wurde.
Gespannt warten viele Anleger nun auf den 21. Juli dieses Jahres. Denn an diesem Tag wird wieder eine Expertenkommission der FDA eine Empfehlung abgeben. Und zwar darüber, ob das von Dor Biopharma entwickelte Medikament orBec zugelassen werden sollte oder nicht. Das Medikament soll zur Behandlung lebensbedrohlicher Komplikationen nach einer Knochenmarkstransplantation – zum Beispiel bei Blutkrebspatienten – eingesetzt werden. Die Phase-III-Studien wurden erfolgreich abgeschlossen, anders als bei Dendreon wurden die Ziele der Tests erreicht. Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von orBec ergaben sich nicht. Es ist deshalb nicht vermessen, auf ein positives Votum der Experten zu spekulieren, was wiederum den Weg für die Zulassung für den US-Markt ebnen würde – und für deutliche Kursgewinne bei der Aktie.
ANZEIGE Die Aussicht auf ein marktreifes Produkt hat bereits Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz geweckt. Bekannt ist, dass Cell Therapeutics schon ein Angebot für Dor abgegeben hat. Doch die Offerte aus Seattle scheint wenig reizvoll. Vor allem dann, wenn es im Hintergrund jemanden gibt, der bereit ist, deutlich mehr zu zahlen. Gerüchten zufolge soll ein anderer Konkurrent bis 0,90 Dollar je Dor-Aktie bieten – ein Preis, bei dem das Management um Vorstandschef Christopher Schaber langsam, aber sicher ins Grübeln kommen dürfte. Vor dem Hintergrund dieser Spekulationen würde sich auch erklären, warum sich Dor Anfang März die Dienste von RBC Capital Markets sicherte. Denn dem Vernehmen nach sollen die Banker verschiedene Offerten für Dor Biopharma prüfen. Im Raum steht dabei auch ein Angebot des Pharma-Unternehmens Sigma-Tau.
Für Anleger mit sehr hoher Risikobereitschaft gibt es gleich mehrere gute Gründe, ein Investment bei Dor Biopharma zu wagen. Das Unternehmen steht kurz davor, sein erstes selbst entwickeltes Produkt auf den Markt zu bringen. Zudem reißen die Spekulationen im Markt nicht ab, dass sich bereits in Kürze ein größerer Konkurrent Dor einverleiben könnte und dabei bereit ist, eine satte Prämie auf den aktuellen Kurs zu zahlen. Wer mitspekulieren will, legt sich einige Stücke als Beimischung ins Depot. Auch der Biotech-Report nimmt eine Position in sein Musterportfolio auf. |