Weil es untrügliche Zeichen dafür gibt, dass hier ein Mantelkauf in vollem Gang ist!
Die Fakten:
Einige Monate vor der Insolvenz wurde von der Heyde noch eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe von 2,5 Mio Stck.neuer Aktien durchgeführt. Diese wurden bei einem „Finanzinvestor“ platziert. Bisher ist nicht bekannt wer das war und ggf. noch ist. Eine Meldung bei der Bafin erfolgte nicht.
Heyde ging dann mit ca. 50 Mio.Verbindlichkeiten in die Insolvenz wobei der Hauptgläubiger die Gontard+Metallbank war. (ca. 35 Mio?) Die Gontard+Metallbank wurde nun seinerseits insolvent. Nun wurden vor einigen Wochen von deren Insol.-Verwalter die Forderungen der GMB an die Lone Star in Dublin verkauft. Sowas läuft normalerweise für 5-10% der Forderungssumme ab. Über die Lone Star lässt sich nichts ermitteln und es erscheint so, als wäre sie nur für diesen Zweck gegründet worden. Nirgendwo wird sichtbar, dass die Lone Star bereits früher schon in diesem Bereich tätig war.
Für Heyde bedeutet dies aber, dass nun der Weg für einen Forderungsverzicht/Vergleich mit dem neuen Hauptgläubiger leichter und somit frei ist. Die Lone Star (selbst wenn W. Förster nicht selbst hinter dieser stecken sollte) muss ein Interesse am Fortbestand der Heyde haben, da sie nur so die gekauften Forderungen zu Geld machen kann.
Der Player im Hintergrund: Wilfried Förster ?
Die damalige IV der Heyde hat bereits die wesentlichen Assets verkauft. Zwei lukrative Bereiche wurden an die heutige Intesio und die Inconso für ca. 4 Mio. veräussert. Bei diesen Unternehmen sind die ehemaligen Vorstände Salzinger und Wagner tätig. Beide Unternehmen gehören heute zur C1 Group,- www.c1-group.com - einem aus insgesamt 13 Tochterunternehmen bestehenden Beratungshaus mit Schwerpunkt IT. Interessant wird es, schaut man sich den Gesellschafterhintergrund der C1 an. Als Dach fungiert eine Holding in der Rechtsform einer GmbH. Hier ist der Hauptgesellschafter die Cora Beteiligungsgesellschaft, die wiederum auch direkt Anteilseigner an vielen der 13 Tochterunternehmen ist. Alleiniger Gesellschafter der Cora ist wiederum -WILFRIED FÖRSTER - , einer kaum bekannten, aber schillernden Persönlichkeit im IT-Bereich. Er war Gründer und Mitgesellschafter der pdv und veräusserte diese Anf. 2000 für 1,2 Mrd. DM Nun baut er wieder ein solches Unternehmen auf und was ihm eigentlich fehlt, ist ein AG-Mantel für seine C1-Holding!
Unterstellen wir mal, dass er bereits damals der „Finanzinvestor“ war und der heutige Aufkäufer ist, dann hat er seinerzeit für 2,5 Mio. Aktien ca. 4 Mio. investiert. In den letzten Monaten wurden kontinuierlich grössere Pakete der Heyde an der Börse zu Kursen von o,o15 bis 0,08 aufgekauft. 60% aller Aktien (87% sind FreeFloat) waren für max. 2 Mio. zu haben. Die weitere Frage wäre, an wen hat Salzinger sein Paket veräussert? An seinen neuen Chef Förster? Wenn Förster bisher ca. 7 Mio. investiert hat, dann könnte die Rechnung für ihn sehr lukrativ werden. Mit der Lone Star wird ein Deal in der Form gemacht, dass diese für ihre tatsächliche Forderung von max. 4Mio. Aktien an einer neuen Heyde erhält. Die restlichen Gläubiger, die noch Forderungen von ca. 10 Mio. haben könnten, würden ebenfalls im Rahmen von ca. 2 Mio. bedient. Förster hätte dann eine börsennotierte AG mit einem Verlustvortrag von ca. 150 Mio.,unter die er seine C1, die nach eigenen Angaben bereits profitabel ist, und das gleiche Geschäftsmodell wie Heyde darstellt,einbringen. Der Verlustvortrag, selbst wenn er nicht in dieser vollen Höhe nutzbar ist, führt nun dazu, dass über Jahre jede Steuerzahlung entfällt. Nun werden, sagen wir mal 10 alte gegen 1 neue Aktie getauscht und gleichzeitig das Grundkapital durch Herausgabe weiterer, neuer Aktien wieder aufgefüllt. Was hat Wilfried Förster dann tatsächlich investieren müssen? Praktisch nichts! Jedenfalls nur Peanuts im Vergleich zu dem, was ein eigenständiger, kostenintensiver Börsengang kosten würde, zumal seine C1 am Markt kaum bekannt ist und diese Aktien schwer Käufer finden würden.
Fazit: Seit Monaten werden grosse Stückzahlen über die Börse aufgekauft. Lukrative Teile der Heyde hat sich W.Förster bereits gesichert. Seine C1-Holding ist gut aufgestellt, es fehlt nur noch ein börsenotierter AG-Mantel. Der Weg für einen Deal mit den Gläubigern ist jetzt – u.a.durch den Forderungsverkauf der GMB an Lone Star frei. Das Interesse an der Heyde ist durch den Kursanstieg der letzten Woche wieder erheblich gestiegen und bietet somit ideale Voraussetzungen für die Umwandlung alter Aktien und die Platzierung neuer. Wilfried Förster kann auf eine erfolgreiche Unternehmerschaft verweisen und würde von Banken und Kunden, für eine neue Heyde, einen Vertrauensvorschuss bekommen. Seine C1 Group ist bestens aufgestellt und das operative Geschäft könnte nahtlos in der neuen Heyde fortgesetzt werden. Die Heyde blüht dann wieder!
Von der C1-group.com Website:
Fortsetzung des Wachstumskurses Für das Geschäftsjahr 2003 rechnen wir mit einer Fortsetzung unseres erheblichen Umsatz-, Mitarbeiter- und Ergebnis-Wachstums (siehe Grafik). Mit Steigerungen rechnen wir dabei allem durch unsere verstärkten Aktivitäten im Geschäftsfeld Finanzdienstleister. Durch die geplante Einbindung weiterer Unternehmen in die C1 Group erwarten wir darüber hinaus erhebliche Impulse. |