Sammelklagen Wirecard! Wer ist dabei?

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neuester Beitrag: 08.04.24 15:23
eröffnet am: 20.06.20 09:47 von: mrymen Anzahl Beiträge: 2379
neuester Beitrag: 08.04.24 15:23 von: Chaecka Leser gesamt: 1081843
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04.07.20 11:34
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369 Postings, 5684 Tage Rotenstein@Ambanuit

Die Aktionäre sind nun einmal die Eigentümer des Unternehmens, damit sind sie auch verantwortlich für die Auswahl des Managements. Wenn also das Management Fehler begeht oder betrügt, sind die Aktionäre mit in der Verantwortung. Dies ist natürlich nicht im strafrechtlichen Sinne gemeint, sondern in dem Sinne, dass die Aktionäre bei der Befriedigung von Ansprüchen ganz hinten stehen. Ich finde, dass man froh sein muss, dass man als Aktionäre nicht noch über seine Aktien hinaus haftet und Geld nachschießen muss.

Bei Wirecard war die Sachlage ja auch so, dass es ja zahlreiche Warnhinweise gab. Statt diese ernst zu nehmen, haben viele deutsche Kleinanleger noch diejenigen, die gewarnt haben, diffamiert, und sich stattdessen auf die Seite des Managements von Wirecard gestellt.

Ich glaube, viele Aktionäre verschenken ihre eigene Lernerfahrung, indem sie die Verantwortung auf andere abwälzen wollen. Aber für sein Investment ist nun einmal jeder selbst verantwortlich. Es ist auch viel einfacher, das zu verändern, was bei einem selbst liegt, als das, was bei anderen liegt. Es mag psychologisch einfacher sein, die Schuld bei anderen zu suchen; langfristig wird man aber so nicht erfolgreich sein.

Natürlich sollte die Angelegenheit strafrechtlich aufgearbeitet werden. Natürlich sollte es Konsequenzen geben für die Finanzaufsicht, so dass künftig solche Betrügereien früher entdeckt und geahndet werden können. Dass Aktionäre Schadensersatz bekommen werden, sehe ich nicht, vor allem, wenn sie diesen quasi von sich selbst, als den Eigentümern von Wirecard, bekommen wollen.  

04.07.20 11:36

14 Postings, 1399 Tage briefkopfumschlagViele Optionen nur welche nehmen?

Also ich hab mich heute auch etwas informiert und muss sagen ich weiß nicht genau was ich auswählen soll.
Da ich privat Anleger bin mit "nur" wenigen tausend euro verlust kommt selbst klagen nicht in frage.

Daher wenn dann nur eine Sammelklage am besten gegen EY + Bafin und evtl über die gläubiger Liste des Insolvenz verwalters von WDI. Ich möchte unter keinen Umständen eine eigene Klage sondern mich nur in eine Sammelklage hängen und ggf die üblichen 30% der Erfolgssumme abgeben.

Ich hab mir heute zb die Mandatsunterlagen von Schirp & Partner Rechtsanwälte mbB durchgelesen und da heißt es an einer Stelle:
" In
dieser Hinsicht besteht kein Unterschied zu einer „Einzelklage“ oder zu dem Fall, dass
das Gericht eine nachträgliche Verfahrenstrennung von der „Sammelklage“ in „Einzelklagen“ vornimmt. Die Auftragnehmerin weist darauf hin, dass bei einer solchen Verfahrenstrennung höhere Gerichtskosten als bei einer „Sammelklage“ anfallen, sie entsprechen dann den Gerichtskosten einer „Einzelklage“. Gleiches gilt für im Unterliegensfalle
zu tragende Gegnerkosten."

Wer kommt also für mich in Frage damit um nur eine Sammelklage zu haben? Ist die SDK hier die bessere wahl als zb tilp?  

04.07.20 11:59
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14 Postings, 1399 Tage briefkopfumschlag@Rotenstein

Du tust gerade so als wäre man als Wirecard Aktionär auch ein Stück weit kriminell, was geht bei dir denn bitte vor?

Natürlich gab es Anzeichen aber es gab eben so viele Institutionen und einige Argumente welche dagegen gesprochen haben(unter anderem die Prüfung von EY, Bafin etc)

All diese Institutionen haben versagt und darum geht es hier. Hier wurde einfach von wenigen so viel kriminelle Energie aufgebracht und nichts ist passiert. Als Kleinanleger hast du niemals die Möglichkeit so tief zu prüfen wie es ein Wirtschaftsprüfer oder die Finanzaufsichtsbehörde tun kann. Geschweige denn das hier wirklich 1,9 mrd eine Luftbuchung waren??? (sagen wir 200 Mio sind erlogen gut, das wäre dann auch krass aber glaub mit einem kompletten Austausch wie wir ihn jetzt haben noch möglich) Als jemand der von technischer Seite kommt muss ich sagen hier müssen viel mehr Leute gewusst haben was ab geht auch in der Firma.

Ich muss hinterher sagen da ich erst eingestiegen bin(2019) als diese Vorwürfe(seit 2016) im Raum gestanden sind und auch Gegenargumente, das ich mich drauf verlassen habe das all diesem nachgegangen wurde. Sonst hat doch alles der Big4 nichts wert? Die lassen sich ja gerade ihren Namen bezahlen und jetzt sollen sie auch dafür bezahlen das sie trotz ihres Status so versagt haben.

Und ich glaube so viel wie bei WDI gelernt wurde, wurde es wohl kaum bei einem anderen Investment. Hier schiebt auch niemand die Verantwortung von sich das er sein Geld verloren hat weil es war ja sein Investment und das er Fehler gemacht hat welche ja schon länger bekannt sind(Moneymanagment etc) aber die Aktionäre wurde hier Opfer eines Betrugs und die Prüfinstanzen haben es alle verschlafen ihre Arbeit zu machen. Hier gehts auch nicht darauf zu wetten ob Daimler dieses Jahr ihre X Autos verkauft dann aber nur X-2Mio verkauft und der kurz abrutscht hier gehts darum das kriminelle ein luftschloss gebaut haben von welchem die Prüfinstanzen gesagt haben "alles gut macht euch keine Sorgen". Da ist ein gewaltiger unterschied zwischen mal in den Falschen wert investiert der über 2 Jahre 50% verliert oder eine Betrugsblase die platzt.  

04.07.20 12:13
2

369 Postings, 5684 Tage Rotenstein@briefkopfumschlag

ZITAT briefkopfumschlag:

Du tust gerade so als wäre man als Wirecard Aktionär auch ein Stück weit kriminell, was geht bei dir denn bitte vor?

Das tue ich doch gerade nicht. Natürlich sind wir als Aktionäre nicht strafrechtlich in der Verantwortung. Da uns aber das Unternehmen gehört, sind wir sehr wohl in der Verantwortung, was die Auswahl des Managements angeht. Auch würden sich Schadenseratzansprüche gegen Wirecard letztlich gegen uns selbst richten. 


Und ich glaube so viel wie bei WDI gelernt wurde, wurde es wohl kaum bei einem anderen Investment. Hier schiebt auch niemand die Verantwortung von sich das er sein Geld verloren hat weil es war ja sein Investment und das er Fehler gemacht hat welche ja schon länger bekannt sind(Moneymanagment etc) aber die Aktionäre wurde hier Opfer eines Betrugs und die Prüfinstanzen haben es alle verschlafen ihre Arbeit zu machen.

Einige mögen gelernt haben, viele aber nicht. Vor allem diejenigen, die vorher am lautesten gegen FT und Leerverkäufer zu Felde gezogen sind und die der BaFin vorwarfen, zu viel gegen Wirecard zu ermitteln (!), tun jetzt alles, um wiederum andere Schuldige zu finden, oder sogar die gleichen mit umgedrehtem Vorzeichen (BaFin).

Das Verständnis für die Bedeutung von Leerverkäufern ist auch nicht gewachsen, dabei hat sich doch wieder einmal gezeigt, dass sie Blasen erkennen können. Ohne die Leerverkäufer wäre die Fallhöhe für viele Aktionäre noch wesentlich höher gewesen. 

Die eigene Lernerfahrung bleibt leider bei vielen auf der Strecke, wenn ich mir so die verschiedenen Diskussionsstränge hier durchlese. Vielleicht sollten sich solche Leute einfach von der Börse fernhalten. 

Eine wichtige Charaktereigenschaft an der Börse ist es auch, sich eigene Fehler einzugestehen, einen Schlussstrich zu ziehen und an anderer Stelle weiterzumachen. Während sich viele hier auf jahrelange Prozesse einstellen mit zusätzlichen Kosten für ein Heer an Rechtsanwälten, habe ich die Erlöse aus dem Verkauf meiner Wirecard-Aktien schon längst in die Aktien eines anderen Unternehmens investiert. 

 

04.07.20 12:23
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6458 Postings, 6455 Tage brokersteve@Rotenstein... was sie schreiben

Zeugt davon, dass du nicht zwischen Opfern und Tätern unterschieden kannst.

Es geht hier um einen Riesenbetrug der nur durch vorsätzliches wegschauen von Finanzaufsicht und Wirtschaftsprüfern zu Lasten von Kleinanlegern möglich war.

Mehrere emails an die BaFin wurden so beantwortet , dass man davon ausgehen musste, dass hier alles im Prinzip in Ordnung ist. Das hier Ei. DAX Konzern an einem Tag so eine Bombe platzen lässt, ist unfassbar und es wurde der bafin mehrmals mit Beweismaterial zugeschickt so fraser Perring.

Wir als Kleinanleger haben diese Infos so nicht und glauben dem System der Aufsicht und WPs und darauf muss man sich bei einer solchen simplem Geschichte wie Geldnöten, dass diese vorhanden sind, verlassen können.

Deswegen ist es unsäglich für alle Geschädigten dein selbstgefälliges Geschreibsel zu lesen nur weil du nicht Betroffener bist.  

04.07.20 12:30
2

369 Postings, 5684 Tage RotensteinAussichten von Klagen

Aus meiner Sicht sind diese ganzen Klagen weitgehend aussichtslos, wenn es einem ums Geld geht.

Die Klagen gegen Wirecard oder Verantwortliche bei Wirecard wie Braun oder Marsalek könnten erfolgreich sein, z.B. wegen der Ad-hoc-Meldungen. Es wird da aber nichts zu holen geben.

Die BaFin wird sich sicher herausreden können, in dem Sinne, dass sie ja nur für Banken und damit nur für die Wirecard-Bank zuständig ist. Sie hat ja einiges auch weitergegeben an die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung. Die waren mit ihrer Prüfung vielleicht noch nicht fertig, von daher ist es fraglich, ob sie rechtlich belangt werden können - und wenn, wird es nichts zu holen geben.

Bei Wirtschaftsprüfern gibt es in der Regel nur eine begrenzte Haftung. Bei allem, was darüber hinaus geht, muss ein massives Fehlverhalten nachgewiesen werden. Ich bin nicht qualifiziert, das rechtlich zu beurteilen, aber mein Instinkt sagt mir, dass es kein massives Fehlverhalten ist, Dokumente nicht auf ihre Echtheit zu überprüfen. Ja, jeder Kassenprüfer eines Dorfvereins fragt vielleicht direkt bei der Bank nach, wenn es um den Kontostand geht, aber ob man das rechtlich so machen muss, bezweifle ich. Ob EY noch mehr zu verantworten hat, wird sich erst noch zeigen müssen. Ein massiver Reputationsverlust für EY ist es sicherlich.

Ich wünsche euch viel Glück bei den Klagen. Vielleicht habt ihr ja recht und ihr bekommt in vielen Jahren von irgendwem einen Teil des Geldes zurück; ich sehe die Wahrscheinlichkeit hier als sehr gering an. Mein Vorgehen ist anders: Ich analysiere meine eigenen Fehler, nicht die der anderen, und versuche daraus zu lernen. Das Geld aus Wirecard, das ich am 18. Juni erlöst habe, habe ich schon längst bei einer anderen Firma investiert. Den Fall Wirecard verfolge ich von daher nur aus kriminalistischem Interesse; für meine Investitionsentscheidungen spielt das keine Rolle mehr, da ich meine Lehren bereits gezogen habe. Jahrelange Prozesse würden mich eher davon abhalten, mit der Sache abzuschließen und den Kopf für andere Investitionsentscheidungen frei zu bekommen.  

04.07.20 12:34
2

2449 Postings, 4236 Tage ellshareRotenstein

Auch eine Lufthansa oder Commerzbank kann jederzeit Pleite gehen darum investiere ich da ja auch nicht. Ups, warum sind die eigentlich noch nicht Pleite obwohl ich das als Anleger lange erwartet habe?

Künftig kann man also keiner Aufsicht mehr trauen und ein testierter Geschäftsbericht ist das Papier nicht mehr Wert auf dem er gedruckt ist.

Das heißt für mich doch in der Konsequenz, nie wieder eine Aktie in meinem Leben anzufassen. Sollen sich die Leerverkäufer doch künftig die Aktien gegenseitig verkaufen.  

04.07.20 12:37
1

369 Postings, 5684 Tage Rotenstein@brokersteve

Ich bin selbst betroffen und habe etwas über 3.000 Euro verloren. Das ist freilich für mich nicht viel und geht in der täglichen Volatilität unter, so dass es mich emotional nicht belastet. Ich habe mir gesagt, wenn ich hier schon Geld verloren habe, möchte ich das als Kosten für eine Lernerfahrung verbuchen. Statt einem teuren Seminar habe ich mein Wissen eben auf andere Art und Weise erweitert.

Du und andere, auch ich, konnten sehr wohl wissen, das etwas nicht stimmt bei Wirecard. Die Vorwürfe waren jahrelang im Raum; die Artikel bei der FT waren auch sehr gut begründet und belegt. Der BaFin vorzuwerfen, zu wenig getan zu haben, wirkt an deiner Stelle etwas dick aufgetragen, schließlich warst du es doch, der sich noch vor wenigen Wochen darüber beklagt hat, dass sie zu wenig zum Schutz von Wirecard unternehme.

Das Rundum-Sorglos-Paket gibt es an der Börse nicht. Die höhere Rendite gibt es nur, weil man auch höhere Risiken eingeht. Vielleicht sollten einige agrundsätzlich überlegen, ob sie an der Börse richtig sind.  

04.07.20 12:44
3

2449 Postings, 4236 Tage ellsharebrokersteve

Das hier alles im Argen ist was die Finanzaufsicht angeht zeigt doch zum einen der sofortige Rausschmiss von DPR und auf die sofortigen Sondersitzungen der Politiker um die "Aufsicht zu verbessern".
Mehr öffentliches Schuldeingeständnis geht kaum.
Dabei hatte man die vielen Betrüger vom Neuen Markt und danach sehr viele Jahre Zeit gehabt um sich besser und neu aufzustellen um so etwas künftig zu vermeiden.
 

04.07.20 12:46
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369 Postings, 5684 Tage Rotenstein@ellshare

Zitat ellshare:

Das heißt für mich doch in der Konsequenz, nie wieder eine Aktie in meinem Leben anzufassen. Sollen sich die Leerverkäufer doch künftig die Aktien gegenseitig verkaufen.


Ja, vielleicht heißt es das, und vielleicht bist du mit einem Sparbuch besser bedient. Der Erwartungswert für die Rendite ist natürlich an der Börse weit höher als bei anderen Anlageformen, aber dafür muss man auch entsprechende Risiken eingehen und Geduld mitbringen.  

Durch Diversifikation kann man die Risiken sehr stark begrenzen. Schon Einzelaktien sind im Prinzip ein unnötiges Risiko, wenn man ETFs als Vergleich heranzieht. Am besten sollte man auch in einen breit diversifizierten ETF investieren, also sicherlich auch keinen DAX-ETF.

Warum sind deutsche Anleger eigentlich so fixiert auf deutsche Unternehmen? Es gibt weltweit so viele bessere Unternehmen. Warum dann auch noch Wackelkandidaten wie Commerzbank oder Lufthansa? Die würde ich nicht mit der Kneifzange anfassen. 

Ich sehe auch, dass du Leerverkäufer immer noch kritisch siehst. Für mich sind sie nur die andere Seite der Medaille; es ist genauso berechtigt, auf einen Kursanstieg wie auf einen Kursrückgang zu setzen. Was soll Leute, die auf einen Kursanstieg setzen, zu moralisch besseren Menschen machen? Leerverkäufer haben eine wichtige Funktion, um Probleme und Blasen zu erkennen. 

 

04.07.20 13:14
2

2449 Postings, 4236 Tage ellshareRotenstein

Das ist doch schon wieder eine Empfehlung für die Börse und dann auch noch eine komplett unqualifizierte.
Ich sage klar: Bleibt (momentan) weg von der Börse. Das gilt auch für ETFs.

In einem Crash kann man mal Werte kaufen die in der Regel einen Crash bisher immer überlebt haben. Am besten einen gesunden Mix daraus den man sich am besten selber OHNE ETFs zusammenstellen.
Damit vermeidet man auch gleich das hier :
--------------
Viele ETFs kaufen nicht die tatsächlichen Aktien des Index, sondern Wertpapiere oder Derivate, die diese ersetzen. Diese Papiere garantieren aber lediglich stellvertretend die Renditen des Index. "Das ist eine Riesen-Mogelpackung, weil hier mit sogenannten synthetischen Produkten ein Wert suggeriert wird, der tatsächlich nicht vorhanden ist".

Lesen Sie auch: Vorsicht vor zu kleinen ETFs

Die Gefahr: Während man mit "echten" Aktien jeden noch so schweren Börsenkollaps aussitzen kann, ist man bei synthetischen Wertpapieren abhängig von der Bonität des garantiegebenden Emittenten. Und dieser wiederum ist abhängig von den Emittenten der im ETF enthaltenen Finanzprodukte. "Lehman Brothers lässt grüßen", warnt der Fondsexperte. Zu allem Überfluss dürfen ETF-Underlyings auch noch vom Emittenten beliehen werden, was die Sicherheit der Fonds weiter beeinträchtigt.
-----------------

Aber im Moment steht die Bewertung der meisten Werte ohnehin in keiner Relation mehr.
 

04.07.20 13:49
2

369 Postings, 5684 Tage Rotenstein@ellshare

Ich gebe hier gar keine Empfehlungen, sondern äußere nur meine persönliche Meinung und schildere, wie ich es mache. Und ja, ich bin unqualifiziert und kein Anlageberater.

Was du über ETFs schreibst, ist allerdings an den Haaren herbeigezogen. Die Verteufelung dieser Fonds hat eine lange Tradition bei manchen Fondsmanagern - die sehen wohl ihre Felle davonschwimmen, können sie doch dann den Anlegern nicht mehr ihre überhöhten Gebühren abknöpfen. Es gibt natürlich unterschiedliche Arten von ETFs, also etwa voll replizierende, in denen tatsächlich die Aktien enthalten sind, oder auch Swap-ETFs, bei denen das nicht der Fall ist. Beide sind Sondervermögen; es handelt sich eben nicht um Zertifikate, wie man sie von Lehman Brothers her kennt. Deswegen sind im Börsenkrach auch ETFs viel sicherer als Einzelaktien, denn wie wir wissen, können einzelne Unternehmen pleite gehen, jedoch wohl eher nicht alle 1.600 Unternehmen im MSCI World. Es gab auch in der Vergangenheit keine Problem mit ETFs über mehrere Krisen hinweg. Die Risiken eines ETFs liegen in der Marktexposition, nicht in ihrer Struktur.

Wer in breit diversifizierte, weltweite ETFs investiert und kein Markt-Timing betreibt, hatte in der Vergangenheit auf lange Sicht - 15 oder mehr Jahre - eine Rendite von 7-8% pro Jahr, real also um die 6% vor Steuern. Es gibt keine Gründe anzunehmen, warum dies in der Zukunft prinzipiell anders sein sollte. Natürlich geht man damit ein Risiko ein. Beim Sparbuch ist das Risiko dagegen viel begrenzter, der reale Verlust aber sicher. Es gibt zahlreiche Analysen und Berichte, die die relative Armut der Deutschen im Vergleich zu anderen Nationen (siehe z.B. Global Wealth Report der Credit Suisse) damit begründen, dass in Deutschland ein aktienfeindliches Anlageverhalten vorherrscht.

Aber wie ich sagte: Dies ist alles keine Empfehlung. Es muss jeder selbst wissen, was er machen möchte. Jeder ist selbst für seine Investitionen oder Nicht-Investitionen verantwortlich - womit wir wieder beim Thema dieses Diskussionsstranges sind.  

04.07.20 13:51
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470 Postings, 4267 Tage nick_halden@ Warren1981

ohne tiefgreifende kenntnis der einzelnen institutionen mögen deine ausführungen für einen dritten nachvollziehbar sein, leider fehlen dir aber die basics in diesem fall:

EY: weißt du, wie so eine prüfung abläuft? die meiste arbeit wird von 23-30 jährigen, die frisch aus der uni kommen und keinen besser bezahlten job bekommen (ja, diese prüfungsjobs sind als juniors sehr schlecht bezahlt)... woher resultieren die hohen erwartungen daher? es wird fast wöchentlich ein chinesiches unternehmen, welches in den USA gelistet ist, von shortsellern als bilanzbetrüger entlarvt... alle geprüft von den big4

BAFIN: dass die BAFIN den ganzen anschuldingungen nicht nachging, ist natürlich dämlich.... einfach shortseller zu verbieten bedarf keiner größeren arbeits- und denkleistung .... auf der anderen seite kenne ich die genauen kompetezen der BAFIN nicht .... dennoch sind sie beaknnt dafür, einfach immer wegzugucken (wenns ernst wird)....  ihre reputation ist in der finanzbranche nicht so dolle

ft und shortseller: NATÜRLICH haben diese ein eigeninteresse, jeder ist von seinen eigenen interesse gelenkt

ft: die werden jetzt für die nächsten jahre dafür bekannt sein, den größten europäischen wirtschaftsskandal mit aufgedeckt zu haben... die ft hat sich mit ihren artikeln sehr exponiert (weit aus dem fenster gelehnt), da flossen mit sicherheit VIELE humane und finzielle ressourcen in diesen Fall... das sollte klar sein... vermutlich haben sie auch informationen von shortsellern erhalten, ist gut vorstellbar... wären die anschuldigungen aber falsch gewesen, wäre die zeitung für viele jahre komplett verbrannt gewesen (deutlich weniger upside als downside), also mussten sie sich ihrer sache schon sehr sicher sein .... dieses asymmetrische risikoprofil hat auch der vorstand einer großen deutschen (gelben) bank nicht verstanden, deshalb steht ihr kurs auch im pennystock bereich

shortseller: dazu sage ich besser nichts, weil da fehlen hier in diesem forum komplett die basics, sorry ;) was denkt ihr, wieviele humane und finazielle ressourcen ein shortseller aufwendet, wenn bzw. bevor er eine milliardenwette eingeht?? wisst ihr, was ein UNabhängiger wirtschaftsprüfer für ein jährliches prüfungsbudget hat - abgesehen davon, dass die leute besser qualifiziert sind ;)?

ich war hier nich nie investiert, weder long noch short (leider hab ich mir im vorhinein auch nie die mühe gemacht, mich zu informieren, sonst wäre ein weit out of the money put nach dem kpgm report, den ich nie gelesen habe, eine logische investment opportunity gewesen... naja, war ich eben zu faul bzw. mit anderen sachen beschäftigt) .... habe aber viele außerhalb des forums viele gewarnt, dass wir hier ein sehr negatives asymmetrisches risk/reward profil haben, e.i. fast 100% KURZFRISTIGES downside (das hatte ich letztes jahr schon gesagt) und maximal maximal gut 50% mittelfristiges upside bei kursen um die 120  

04.07.20 14:01

2449 Postings, 4236 Tage ellshareRotenstein

Mit Erklärung ist es ja noch OK. Aber doch bitte nicht unqualifiziert Leuten einen ETF einfach so ans Herz legen die das unbesehen kaufen.

Hier noch andere Stimmen über die blöden Kleinanleger die ja alles hätten wissen müssen. Es gabt ja Zatarras und FTs:

Mehrere Hundert geschädigte Anleger haben sich bereits gemeldet, sie erlitten Verluste zwischen 10 000 und einer Million Euro. "Mein Eindruck ist, dass es sich oft um erfahrene Anleger handelt, nicht wie bei der Telekom-Aktie vor 20 Jahren", sagt Mattil.

Auch Karl Bergmeier war Finanzprofi, kein Anlagelaie. Der 51-Jährige arbeitete früher bei einer Onlinebank und kennt daher die deutsche Finanzaufsicht. "Deshalb hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ein solcher Betrug an der Bafin vorbei geschehen kann", sagt Bergmeier. Die Wirecard-Aktien liegen übrigens immer noch in seinem Depot, der Verlust beläuft sich inzwischen auf 98 Prozent.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...ard-aktie-anleger-1.4955926  

04.07.20 14:11

470 Postings, 4267 Tage nick_halden@Rotenstein

ich stimme dir zu, für einen (unbedarften) privatanleger sind etfs - ob vollreplizierend oder performance swap basiert (mit daily settlement) - das beste anlageinstrument (nicht nur weil es zum sondervermögen gehört)

das problem mit den etfs ist ein anderes....nämlich, dass die meisten fonds jeglicher coulour dieses instrument verwenden, um ihre marktrendite zu generieren, und mit nur einem kleinen teil des portfolios auf alpha suche gehen (in einzelwerte gehen) .... DAS ist ein grosses problem und wird uns in der zukunft noch mehr beschäftigen, da es zu fehlbepreisung (über- und untertreibung) führt ... der markt ist dadurch less efficient wie es der theoretiker sagen würde ;)  

04.07.20 14:16
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2699 Postings, 1790 Tage Herriotwelcher klage oder anwalt in sachen wc soll ich

mich den anschliessen ? diese fragen kommen verständlicherweise hier immer wieder auf.
auch bin erstmalig  mit so einer sache konfrontiert worden.
es geht ja nach wie vor "erstmal " um eine musterfeststellungsklage die eingereicht wird und der staatgegeben werden muß  die uns wohl als Mitkläger nichts kostet,alles andere wird bei einem erfolg jeder  für sich selbst erstreiten müssen.
ich denke wem man sich jetzt am anfang anschließt ist im Moment nicht die frage,hauptsache man unternimmt überhaupt was und schließt sich einer klage  die gegen BaFin Finanzbehörden und Wirtschaftsprüfer von ey und kpmg gerichtet ist an (MEINE ANSICHT) und hier sollte man nicht darauf schauen ob man jetzt um 100 oder 1 mio. euro bestohlen wurde,sondern hier geht es um das Prinzip der Verantwortlichkeit und versagen der prüfer und Behörden die versagt haben, und hier ist jeder betrogene Anleger gefordert,das dieser betrug nicht unter den tisch gekehrt oder heruntergespielt wird.also unternehmt was leute ! UND SCHLIESST EUCH WEM AUCH IMMER IN DIESER SACHE AN.
ich hoffe das bei so vielen willigen und registrierten kläger,die bei vereinen und Rechtsanwälten vorliegen, ( es dürften nach meinen geschätzen zahlen sicher zwischen 60-80.000 tausend kläger bis jetzt sein,allein ra tilp hat schon 36.000 registierte kläger) das wenigsten diese im namen von uns allen sich in einer Koalition vereinigen um mit einer stimme gegen diese nieten von BaFin und prüfungsgesellschaften ey. auftreten, die diesen unter den augen unseres Staates wohl schon nach heutigen stand schon seit 6 jahren !!!!!!laufenden anlegerbetrug erst  möglich gemacht haben.  

04.07.20 14:21
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79 Postings, 1444 Tage heyduHier finden schon wieder Glaubenskriege wie

Der unter Manipulationsverdacht stehende DAX-Konzern Wirecard verliert wegen seines Bilanzskandals den wichtigsten Partner für große Zukunftsprojekte.
vor dem Knall ihren Kampfplatz.
Vor dem Knall wurde WC in den Himmel gehoben und alles beiseite geschoben was stört.
Nun nach dem Knall sind alle schuld und die Staatsorgane alles Waschlappen.
Ihr habt gepockert und verloren.
Wie in so vielen Betrugsfällen in der Vergangenheit, werdet ihr leider niemals euren Verlust erstattet bekommen. Die Betrüger haben alle über den Tisch gezogen und das Geld ist versumpft in nicht erreichbare Wege.

Es wäre schön wenn es anders käme, aber Hoffnung habe ich nicht.
Wünsche euch natürlich trotzdem viel Glück und kann die Verlustschmerzen sehr gut verstehen, welche aus der Wut auf die Prüforgane und der eigenen "Dummheit" oder "Gutgläubigkeit" besteht welche ja auch Banken wie die Baader Bank bis zuletzt angeheizt hatten.  

04.07.20 14:22
1

39 Postings, 1396 Tage Kontra@ellshare


Mit Erklärung ist es ja noch OK. Aber doch bitte nicht unqualifiziert Leuten einen ETF einfach so ans Herz legen die das unbesehen kaufen.

Wer einen unpassenden ETF kauft, obwohl es zig seriöse Ratgeberseiten gibt, die einem helfen, einen passenden ETF zu finden, der ist schlichtweg selbst schuld!  

04.07.20 14:22
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470 Postings, 4267 Tage nick_halden@ellshare

lustiger zeitungsartikel, wobei als wirecard INVESTOR liest man ja keine zeitung ;)

wer 300k long in wirecard investiert hat, ist per definition ein katastrophaler finanzPROFI, sorry
einzige ausnahme, 300k sind spielgeld für den jeweiligen, aber auch da gibts bessere investments

wer von euch wußte, dass wirecard als reverse IPO an die börse kam? so etwas sind ganz schlechte vorzeichen ....

dass da etwas im busche ist, hätte schon vor 10 jahren klar sein müssen ....

https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/...2d4rOfvi0lf2OJkN-ap3

https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/...tzer-an/4573518.html

usw. da gibts noch einige weitere aus diesem zeitraum  

04.07.20 14:32
1

470 Postings, 4267 Tage nick_haldensoftbank

zum glück war wirecard für masayoshi son nicht sein größtes fehlinvestment in den letzten 12 monaten ;)

dass wework nicht funktioniert, war noch viel offensichtlicher als wirecard .... vllt. sollte man den herrn son in zukunft als kontraindikator verwenden ;) wobei ihm irgendwann auch mal die arabischen geldern davonlaufen bei diesen investments (ohne jegliche Due Diligence)  

04.07.20 14:36
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20123 Postings, 2573 Tage SzeneAlternativVolles Risiko gehen und auf ein Zock-Papier setzen

und dann klagen wollen, wenns schief geht.
Ja, ja...is ja alles so bequem und einfach.
 

04.07.20 15:10
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716 Postings, 1990 Tage CapricornoSammelklage

Durch andere wurde ich auf den Hinweis gebracht, daß eine Sammelklage wohl alleine nicht ausreicht.
Im Internet fand ich dazu folgenden Beitrag: https://www.advocado.de/ratgeber/...ozessrecht/klage/sammelklage.html  

04.07.20 15:35
2

20123 Postings, 2573 Tage SzeneAlternativWär ja auch noch schöner, wenn

eine solche Witz-Klage von Erfolg gekrönt wäre.  

04.07.20 16:21

79 Postings, 1444 Tage heydu@Capricorno, du hast die wichtigse Info

hier reingestelt.
Dann hoffen wir doch sehr, dass dieses alle Geschädigten hier verinnerlichen.
Nur ist es mir immer noch nicht klar wer hier schuldhaft außer WC selbst die Spekulationszeche aus der eigenen Tasche zahlen wird.
Vermittler gibt es wohl kaum, die Gesellschaft ist pleite und die WP haben wohl nach Vorschrift gearbeitet.
In diesem Firmenhaufen von zick Partnern und dieses im fernen Ausland angesiedelt...ich sehe da wenig Hoffnung.  

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