New Yorker Börse: Gegenwind für Oracle
(Instock) Gewinnmitnahmen bestimmten den Freitagshandel. Die Stimmung war gedrückt, nachdem der sich von vielen erhoffte Konjunkturaufschwung nur schwach oder gar nicht in neuen Wirtschaftsdaten abgezeichnet hatte. Nach wie vor ist außer dem Prinzip Hoffnung nicht viel zu erkennen – zu wenig für steigende Notierungen am Aktienmarkt. Zwar ging die US-Arbeitslosenquote im Juli im Vergleich zum Vormonat von 6,4 auf 6,2 Prozent zurück, jedoch setzte sich der Arbeitsplatzabbau mit unveränderter Geschwindigkeit fort. Das Stimmungsbarometer der Uni Michigan übertraf die Erwartungen leicht, wohingegen die Bauausgaben der Amerikaner enttäuschten.
Der Dow Jones-Index büßte 80 Zähler oder 0,8 Prozent auf 9.154 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P 500 gab 10 Zähler oder 1 Prozent auf 980 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq rutschte der Composite-Index auf 1.715 Punkte ab – ein Minus von 19 Zählern oder 1,1 Prozent.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 4,42 Prozent (- 6 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 5,33 Prozent (- 8 Stellen). Am Devisenmarkt erholte sich der Euro auf 1,1263 US-Dollar. Der Preis für eine Feinunze Gold brach auf 346,10 Dollar ein. Ein Barrel Rohöl kostete 29,90 Dollar.
Im Blickpunkt
Im Softwaresektor geriet Oracle unter Druck: Offenbar wollen Anwälte aus 30 US-Bundesstaaten eine formelle Untersuchung gegen das feindliche Übernahmeangebot an den Konkurrenten Peoplesoft (- 0,1 Prozent auf 16,54 Dollar) einleiten. Die Experten vermuteten einen Verstoß gegen das Kartellrecht, schrieb das "Wall Street Journal". Vor diesem Hintergrund gab Oracle 1,4 Prozent auf 11,82 Dollar nach.
Motorola (+ 1,8 Prozent auf 9,20 Dollar) winkt ein unverhoffter Geldregen. Ein US-Bundesgericht hat die türkische Mobilfunkbetreiberfamilie Uzan zur Zahlung von 4,25 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt. Der US-Technologiekonzern hatte gemeinsam mit Nokia gegen die Familie Uzan geklagt, um Lieferantendarlehen, die Ende der 1990er Jahre für Mobilfunkausrüstung und Endgeräte gewährt worden waren, zurückzuerhalten.
Online-Händler Amazon wurde von 'Business Week' mit positiven Kommentaren bedacht. Ein Fondsmanager sieht die Aktie am Ende des Jahres bei 60 Dollar. Ein KGV 2004 von 47 sei zwar teuer, jedoch durch das Umsatz- und Gewinnwachstum zu rechtfertigen, hieß es. Die Aktie war in den vergangenen Monaten bereits von 12 auf 40 Dollar geklettert. Am Freitag ging es zunächst 3,8 Prozent auf 40,03 Dollar bergab. |