(Instock) Zunächst bestimmten Gewinnmitnahmen den Handelsauftakt. In den letzten beiden Stunden wagte sich Markt jedoch in positives Terrain vor. Keinerlei Unterstützung ging dabei von neuen Konjunkturdaten aus: So hellte sich das US-Geschäftsklima im Juni laut Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe – kurz (ISM) – nur leicht auf. Der Index kletterte von 49,4 Punkte im Mai auf 49,8 Punkte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 51 Punkte erhofft.
Der Dow Jones-Index legte 55 Zähler oder 0,6 Prozent auf 9.041 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 7 Zähler oder 0,8 Prozent auf 982 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite-Index auf 1.640 Punkte – ein Aufschlag von 17 Zählern oder 1,1 Prozent.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,55 Prozent (+ 2 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,60 Prozent (+ 3 Stellen). Am Devisenmarkt stieg der Euro auf 1,1567 US-Dollar. Der Preis für eine Feinunze Gold notierte mit 350,65 Dollar. Ein Barrel Rohöl kostete 28,03 Dollar.
Im Blickpunkt
Verizon (unverändert 39,45 Euro), größte Telefongesellschaft des Landes, kündigte Sonderabschreibungen in Höhe von insgesamt 3 Milliarden Dollar an. Hintergrund seien unter anderem neue Bewertungsrichtlinien für das hauseigene Gelbe-Seiten-Geschäft. Da das operative Ergebnis davon nicht betroffen ist, hielten sich die Abschläge in Grenzen.
Hoch her ging es erneut im Biotechbereich: So knickte Millennium 11 Prozent auf 14 Dollar ein. Investoren waren von den Bedingungen einer neuen Kooperation mit einer Tochter von Johnson & Johnson (+ 1,4 Prozent auf 52,42 Dollar) enttäuscht. Gegenstand der Zusammenarbeit ist das in Rekordzeit zugelassene Krebsmedikament "Velcade".
Biotechriese Amgen (- 0,9 Prozent auf 65,85 Dollar) hat sich die Verwertungsrechte an drei Forschungsprogrammen der dänischen Genmab gesichert. Im Erfolgsfall winken den Skandinaviern 135,5 Millionen Dollar sowie Umsatzbeteiligungen aus späteren Verkäufen. Hiervon profitiert auf mittlere Sicht auch der Antikörperforscher Medarex (- 0,9 Prozent auf 6,53 Dollar), der mit 31,2 Prozent an Genmab beteiligt ist.
J.P. Morgan setzte General Electric (- 0,2 Prozent auf 28,63 Dollar) zu. Die Experten reduzierten ihre Gewinnschätzungen für 2004 von 1,70 auf 1,66 Dollar je Aktie. Im Durchschnitt geht die Analystengilde bislang von 1,74 Dollar Gewinn je Aktie aus. Anleger sollten die Aktie weiterhin "untergewichten", so der Rat.
Dank eines Großauftrages des Billigfliegers AirTran – immerhin 110 Flugzeuge – zog Boeing nach einem verlustreichen Start 1 Prozent auf 34,65 Dollar an. Die Deutsche Bank hatte zum Ausstieg geraten. Als Kursziel wurden 28 Dollar genannt. Eine Krise der Luftfahrt über das Jahr 2005 hinaus könne Boeing weitere Einbußen bescheren, hieß es zur Begründung.
Beim Autobauer Ford (- 1,5 Prozent auf 10,82 Dollar) ist der Absatz im Juni um 7,7 Prozent eingebrochen. Analysten hatten vorab jedoch auf einen leichten Zuwachs gesetzt. Konkurrent General Motors gab 0,7 Prozent auf 35,74 Dollar nach. |