New York: AOL taucht ab (Instock) Ohne Schwung präsentierten sich die Indizes vor dem Wochenende. Das von vielen erwartete „window dressing“ zum Halbjahresultimo fiel nahezu aus, zuletzt bestimmten Gewinnmitnahmen das Handelsgeschehen. Der Dow Jones-Index büßte 90 Zähler oder 1 Prozent auf 8.989 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P 500 gab 9 Zähler oder 1 Prozent auf 976 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq verabschiedete sich der Composite-Index mit 1.625 Punkten – ein Abschlag von 8 Zählern.
Vor Börsenbeginn waren Daten zu den Einnahmen und Ausgaben der Amerikaner veröffentlicht worden: Während die Einnahmen im Mai um 0,4 Prozent (Prognose: + 0,3 Prozent) stiegen, legten auch die Ausgaben um 0,3 Prozent (Prognose: + 0,4 Prozent) zu. Die endgültige Berechnung des Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan brachte indes eine positive Überraschung: Das Stimmungsbarometer wurde von 87,2 auf 89,7 Punkte nach oben revidiert. Im Mai lag der Index allerdings noch bei 92,1 Zählern.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,58 Prozent (+ 5 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,61 Prozent (+ 5 Stellen). Am Devisenmarkt fiel der Euro auf 1,1432 US-Dollar. Für eine Feinunze Gold wurden 344,80 Dollar gezahlt. Ein Barrel Rohöl kostete 27,18 Dollar.
Im Blickpunkt
AOL Time Warner avanciert zum Liebling der Analysten: Nach Smith Barney am Mittwoch hob auch Morgan Stanley sein Kursziel von 17 auf 19 Dollar an. Das Management könne die Internet-Sparte AOL stabilisieren und auf die operative Entwicklung der Unterhaltungssparte vertrauen, hieß es zur Begründung. Die Notierung rutschte dennoch am Ende 0,4 Prozent auf 15,82 Dollar ab.
Branchenkollege Viacom (- 1,4 Prozent auf 43,57 Dollar) habe Interesse an der Kabelnetzsparte von Vivendi Universal, schrieb das „Wall Street Journal“. Eine entsprechende Offerte gelte auch für die Fernsehkanäle USA und Sci Fi.
Im Pharmabereich wurde Eli Lilly (- 2 Prozent auf 68,12 Dollar) von Merrill Lynch geärgert. Die Analysten der Investmentbank stuften den Wert mit Blick auf die Bewertung auf "neutral" ab und senkten ihre Gewinnerwartungen für 2004. Die Aktie habe das Kursziel von 69 Dollar erreicht und notiere 24 Prozent über dem Branchendurchschnitt, hieß es.
Mit einem Minus von 6,7 Prozent auf 53,08 Dollar verabschiedete sich Nike: Zwar verfehlten die Amerikaner mit ihrem jüngsten Quartalsergebnis die Markterwartungen nur knapp, doch gingen die US-Auftragseingänge für die kommenden sechs Monate stärker als erwartet zurück. Daraufhin hagelte es Abstufungen: Unter anderem senkte Merrill Lynch seine Bewertung auf "neutral". Nike-Konkurrent Reebok rutschte im Sog 1,4 Prozent auf 33,66 Dollar ab. |