Die Kursindizes an den New Yorker Börsen bewegten sich heute ohne klare Richtung. Drei Unternehmensnachrichten setzten dem Markt dabei sehr zu. Zum einen zeigten sich die Börsianer von der Meldung irritiert, die Securities and Exchange Commission (SEC) untersuche nun die Bilanzen von IBM auf eventuelle Ungereimtheiten in den Umsatzzahlen in den Geschäftsjahren 2000 und 2001. Zum anderen sorgte das Preisdumping von General Motors, mit zinslosen Finanzierungsdarlehen auf Kundenfang zu gehen, für Unwohlsein bei den Marktteilnehmern. Auch die Turbulenzen um die Fernsehmoderatorin Martha Stewart schienen den Markt heute nervös zu machen. Pressemeldungen zufolge sei sie bereits vorab einer Gewinnwarnung des Biotech-Unternehmens ImClone informiert gewesen, um ihre Aktien noch rechtzeitig verkaufen zu können. Daher stünden jetzt polizeiliche Ermittlungen an.
Schlussstände:
Dow Jones: 8.922,95 (+0,28%)
NASDAQ Composite: 1.603,56 (+0,81%)
Unternehmensberichte:
Wie die Financial Times berichtet, steht Martha Stewart, die Namensgeberin des Merchandising- und Medien-Unternehmens Martha Stewart Living Omnimedia Inc., kurz vor dem Erhalt einer Anklageschrift. Die Zeitung erläutert, dass Stewart es versäumt habe, beim Justizministerium Einspruch gegen die Vorwürfe des Insider-Handels einzulegen. Des Weiteren berichtet das Blatt, dass Martha Stewart mit ihrem Anwalt versucht, eine Abmachung mit dem Staatsanwalt zu erzielen. Dieser Deal könne noch im Laufe der Woche bekannt werden. Stewart selbst wies die Vorwürfe des Insider-Handels mit Aktien der ImClone Systems Inc. zurück. Bei einer Verurteilung drohen Martha Stewart eine Gefängnisstrafe und der Entzug der Vorstandstätigkeit bei ihrem Unternehmen Martha Stewart Living Omnimedia. Ob das Unternehmen seinerseits noch eine Strafe verhängt, ist nicht bekannt. Stewart, Namensgeberin des Medienunternehmens Martha Stewart Living Omnimedia Inc., wird dem Konzern entgegen aller Spekulationen als CEO erhalten bleiben. Dies bekräftigte Arthur Martinez, Mitglied des Vorstandes, im Rahmen der Aktionärsversammlung. Er wies damit Spekulationen vom Vormittag zurück, als CNBC berichtet hatte, Martha Stewart werde dem Unternehmen bald nicht mehr als CEO zur Verfügung stehen. Auf der heute stattfindenden Aktionärsversammlung erschien Martha Stewart jedenfalls nicht. Sie war lediglich auf einer Videoleinwand zu sehen, um den Aktionären ihr Bedauern auszudrücken, an der Veranstaltung nicht persönlich teilnehmen zu können.
Wie der amerikanische Technologiekonzern IBM bekannt gab, hat die amerikanische Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung bezüglich der Umsatz-Angaben der Jahre 2000 und 2001 eingeleitet. Die Untersuchungen stehen den Angaben zufolge in Zusammenhang mit ähnlichen Untersuchungen bei einem Kunden von IBM im Bereich Retail Store Solutions. Angaben über den Kunden wollte IBM allerdings nicht machen.
Der weltgrößte Automobilkonzern General Motors Corp. (GM) teilte mit, dass er sein Angebot zinsfreier Finanzierungsdarlehen ausdehnen werde. Bis einschließlich 7.Juli wolle der Konzern nullprozentige Darlehen mit bis zu fünf Jahren Laufzeit als Kaufanreiz auf die meisten Automobilmarken gewähren. Lediglich Cadillac und Hummer seien von der Aktion ausgeschlossen. Wie GM weiter mitteilte, habe die „Null-Prozent-Aktion“ die Verkaufserlöse im Mai mit vier Prozent leicht ansteigen lassen. Im Rahmen einer Pressekonferenz gestand CEO Rick Wagoner, dass der Mai eine Umkehr von den bisher in diesem Jahr enttäuschenden Verkaufszahlen bedeutete. Er fügte allerdings hinzu, dass das Unternehmensziel von einem Gewinn pro Aktie am Ende des Geschäftsjahres in Höhe von 10 Dollar nur noch schwer zu erreichen sei, da Pensionsverpflichtungen und Gesundheitskosten der Mitarbeiter die Kassen des Konzerns in diesem Jahr mächtig schröpften. Nichtsdestotrotz habe man dieses Ziel noch nicht aufgegeben. GM verzeichnete im Mai vor allem im LKW-Verkauf Zugewinne. Der Verkauf von PKW blieb weiterhin schwach, obwohl der Mai als beliebter Kaufmonat in der Automobilbranche gilt. Wie GM weiter angab, habe der Konzern seine Produktion im zweiten Quartal zurück geschraubt. Demnach seien statt 1,9 Mio. Fahrzeugen im Vorjahreszeitraum nur noch 1,7 Mio. Fahrzeuge vom Band gelaufen. Auch im dritten Quartal werde der Autokonzern eine gedrosselte Produktion fahren. So sollen rund sechs Prozent weniger Fahrzeuge produziert werden als im Vorjahresquartal. Damals waren 1,225 Mio. Vehikel gefertigt worden.
Der zweitgrößte Computer-Hersteller Hewlett-Packard Co. wird nach eigenen Angaben die Erwartungen der Analysten im zweiten Halbjahr 2003 erfüllen. Der Konzern geht von einem Umsatz von 36,4 Mrd. Dollar und einem Gewinn je Aktie von 62 Cents aus. CEO Carly Fiorina sagte anlässlich eines Analystentreffens in New York, dass man für das dritte und vierte Quartal keine Überraschungen erwarte.
Der amerikanische Software-Spezialist VeriSign Inc. hat am Dienstag eine Kooperation mit der Microsoft Corp. geschlossen. Zusammen werden die beiden Unternehmen Sicherheits-Software für Geschäfts-Kunden entwickeln. Die Infrastruktur Plattform wird auf dem Microsoft Server 2003 und dem VeriSign Managed PKI Services basieren. Erhältlich sein wird das Produkt Ende 2003. -am- / -am- |