Instock) Die Akteure nahmen am Donnerstag vorsichtshalber Gewinne mit. Zugleich machte sich leichte Unruhe hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen der Lungenentzündung SARS bemerkbar. Keine Unterstützung boten neue Konjunkturdaten. Während die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stieg, erhöhte sich im März unerwartet der Auftragseingang für langlebige Güter.
Der Dow Jones-Index gab 75 Zähler oder 0,9 Prozent auf 8.440 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 büßte 7 Zähler oder 0,8 Prozent auf 911 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq rutschte der Composite-Index auf 1.457 Punkte ab – ein Abschlag von 9 Zählern oder 0,6 Prozent.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,90 Prozent (- 9 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,83 Prozent (- 7 Stellen). Am Devisenmarkt legte der Euro 0,8 Prozent auf 1,1044 US-Dollar zu. Der Ölpreis stieg auf 24,50 Dollar je Barrel. Eine Feinunze Gold kostete 334,20 Dollar.
Im Blickpunkt
Nach einer Gewinnwarnung brach Suchmaschinenbetreiber Overture 30,3 Prozent auf 11,49 Dollar ein. Schon im vergangenen Quartal hatte der Google-Konkurrent einen Gewinneinbruch erlitten. Im laufenden zweiten Quartal erwartet der Konzern nur noch 4 bis 6 Cents Gewinn je Aktie. Bislang war unter Analysten von 12 Cents die Rede. Im Gesamtjahr rechnet Overture mit 35 bis 42 Cents. Analysten erwarten jedoch einen Überschuss von 63 Cents.
Siebel zog 1,1 Prozent auf 8,73 Dollar an. Die Softwareschmiede hatte einen Gewinneinbruch von nahezu 90 Prozent erlitten. Der Umsatz sank von 477,8 auf 332,3 Millionen Dollar. Dennoch erfüllte der SAP-Konkurrent mit dem Ergebnis in etwa die Anfang April gesenkten Analystenerwartungen. Oracle stieg auf 12,03 Dollar – ein Aufschlag von 0,2 Prozent.
Im ersten Quartal 2003 hat Nortel wieder die Gewinnzone erreicht. Der Umsatz ging zugleich wegen der anhaltenden Investitionszurückhaltung der Unternehmen um 18 Prozent zurück. Das Unternehmen hatte in den vergangenen beiden Jahren 65.000 Mitarbeiter entlassen. Während sich die Nortel-Anteile um 0,8 Prozent auf 2,58 Dollar verbesserten, legte Branchenprimus Cisco 0,1 Prozent auf 14,35 Dollar zu.
SBC Communications übertraf mit seiner jüngsten Quartalsbilanz die Erwartungen. Die Nettoverbindlichkeiten sanken um 42 Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar. Zudem wurden die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Die Aktie zog 3,3 Prozent auf 22,52 Dollar an
Nach der Kursexplosion von 23 Prozent am Vortag wurden bei AT&T (- 2,6 Prozent auf 16,56 Dollar) Gewinne mitgenommen. UBS Warburg stufte die Aktie auf "reduzieren" ab. Zugleich wurde das Kursziel von 18 auf 12 Dollar gesenkt. Die Analysten gehen nicht davon aus, dass sich die gute Entwicklung des Privatkundengeschäfts, die die Ergebnisse für das erste Quartal beflügelt habe, fortsetzen wird. Zudem sei von anhaltender Schwäche im Geschäftskundenbereich auszugehen.
Die Lungenkrankheit SARS droht offenbar der Fastfoodkette McDonald's (+ 0,4 Prozent auf 15,92 Dollar) das Geschäft zu verhageln. Zumindest deutet die verhaltene Gewinnprognose des Erz-Rivalen Yum Brands darauf hin. Zu Yum Brands gehören Kentucky Fried Chicken, Pizza Hut und Taco Bell. Derzeit sinken vor allem die Umsätze in Asien.
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