New York: Microsoft gibt nach (Instock) Die Indizes erreichten nach einem verlustreichen Start die Gewinnzone, rutschten zwei Stunden vor Handelsende noch einmal in negatives Terrain, um sich schließlich mühsam wieder in den grünen Bereich vorzuarbeiten. Schuld waren weniger neue Quartalszahlen, sondern die zurückhaltenden Prognosen verschiedener US-Unternehmen. Nur als Randnotizen wurden neue Konjunkturdaten wahrgenommen: Im Monat März ging die Kapazitätsauslastung von 75,3 auf 74,8 Prozent (Prognose: 75,3) zurück. Die Industrieproduktion gab um 0,5 Prozent (Prognose: - 0,2) nach.
Der Dow Jones-Index legte 51 Zähler auf 8.402 Punkte zu. Zugleich verbesserte sich der breiter gefasste S&P 500 um 5 Zähler auf 890 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq zog der Composite-Index auf 1.391 Punkte an – ein Zugewinn von 6 Zählern.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,97 Prozent (- 5 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,94 Prozent (- 4 Stellen). Am Devisenmarkt legte der Euro 0,3 Prozent auf 1,0812 US-Dollar zu. Der Ölpreis zog angesichts möglicher Förderquotenkürzungen durch die OPEC-Staaten 0,8 Prozent auf 25,20 Dollar je Barrel an. Für eine Feinunze Gold mussten nur noch 324,70 Dollar bezahlt werden.
Im Blickpunkt
Im Halbleitersektor bereitete Novellus Sorge – die Aktie knickte 3,9 Prozent auf 26,28 Dollar ein. Der Chipausrüster hatte seine Gewinnprognose für das zweite Quartal auf 5 Cents je Aktie gesenkt. Analysten waren bislang von einen Überschuss von 9 Cents ausgegangen. Rivale Applied Materials rutschte 0,5 Prozent auf 13,41 Dollar ab.
Berichte über anstehende Preissenkungen ließen die Halbleiterhersteller Intel (- 0,2 Prozent auf 17,13 Dollar) und AMD (+ 2,2 Prozent auf 7,56 Dollar) weitgehend kalt. Beide planen mit dem Erscheinen neuer Prozessoren Preissenkungen, um den Umsatz anzukurbeln. Wie Händlerkreise berichteten, war der Verkauf im traditionell schwachen zweiten Quartal in den ersten Aprilwochen noch schlechter als erwartet.
Microsoft wird – ebenso wie Intel – nach Börsenschluss sein Quartalsergebnis vorlegen. In beiden Fällen werden Investoren vor allem auf den Ausblick achten. Eine Microsoft-Aktie kostete zuletzt 24,61 Dollar – ein Abschlag von 0,6 Prozent.
Von einer Abstufung durch Merrill Lynch wurde Hewlett-Packard belastet. Die Experten berichteten vom schwierigen Hardwaregeschäft, welches auch beim Konkurrenten IBM (+ 3,4 Prozent auf 82,79 Dollar) ernüchternd verlaufe. Zudem mache sich Dell (+ 0,5 Prozent auf 28,84 Dollar) zusehends im Druckergeschäft breit. Daher wird die HP-Aktie in den kommenden Wochen schwächer gesehen. Zuletzt gaben die Anteile 2 Prozent auf 15,57 Dollar nach.
Goldman Sachs bedachte Boeing (+ 0,2 Prozent auf 27,29 Dollar) mit einem "Underperform"-Rating. Die Experten können bis zum Jahr 2007 keinen Aufschwung im Geschäft mit Passagiermaschinen erkennen. Vielmehr erschienen die aktuellen Gewinnschätzungen sehr ambitioniert, meinten die Analysten.
Im Automobilsektor tauchte General Motors 2,6 Prozent auf 35,17 Dollar ab. Auch Konkurrent Ford gab 1,7 Prozent auf 8,35 Dollar nach. Zwar übertraf GM mit seinen Zahlen zum ersten Quartal die Erwartungen, stellte jedoch nachfolgend das Gewinnziel für das Gesamtjahr in Frage. GM bleibe aber auch im zweiten Halbjahr profitabel, versicherte das Management, ohne jedoch genauere Zahlen zu nennen.
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