Instock) Schlechter als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten schienen vor dem Wochenende selbst Fortschritte der US-Truppen im Irak-Krieg zu verdrängen. Zwar blieb die Arbeitslosenquote im März unverändert bei 5,8 Prozent. Allerdings sank die Zahl der Beschäftigten um 108.000 (Prognose: - 20.000). Schon im Vormonat war deren Zahl um 357.000 gefallen. Zusätzlich senkten die Analysten von Morgan Stanley ihre Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft und prognostizierten eine globale Rezession. Anleger konzentrierten sich vor allem auf Standardwerte, während Hightechs liegen blieben. Der Dow Jones-Index legte 36 Zähler auf 8.277 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 2 Zähler auf 878 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index auf 1.383 Punkte – ein Minus von 13 Zählern.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,94 Prozent (+ 3 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,96 Prozent (+ 2 Stellen). Am Devisenmarkt fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0731 US-Dollar. Der Ölpreis gab 3,2 Prozent auf 24,68 Dollar je Barrel nach. Eine Feinunze Gold kostete 323,80 Dollar.
Im Blickpunkt
Der Internetkonzern Yahoo hat die Emission einer Wandelanleihe im Volumen von 750 Millionen Dollar angekündigt. Die Notierung gab daraufhin 1,2 Prozent auf 24,05 Dollar nach.
Um rund 2,9 Prozent verbesserte sich Research In Motion, Hersteller mobiler Kleincomputer. Der Konzern meldete eine deutliche Verlustausweitung, die jedoch zum Großteil auf Kosten für eine juristische Auseinandersetzung zurückgeht. Daher kletterte die Aktie auf 14,88 Dollar. Erz-Rivale Palm büßte 1,3 Prozent auf 9,71 Dollar ein.
Im Softwaresektor sorgte erwartungsgemäß die Gewinnwarnung von Peoplesoft für Verstimmung. Insbesondere liegen die Lizenzeinnahmen aus dem Verkauf von Software im ersten Quartal unter den Erwartungen, teilte der SAP-Konkurrent mit. Zur Begründung wurde auf die geringe Investitionstätigkeit der IT-Kunden verwiesen. Peoplesoft brach daraufhin 9 Prozent auf 15,02 Dollar ein. Anteile von Oracle kosteten zuletzt 11,37 Dollar - ein Abschlag von 2,2 Prozent.
Auch im Biotechbereich scheint die Warnungssaison zu beginnen. Mit Affymetrix stellte ein prominenter Biotech-Pionier seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das erste Quartal in Frage. Da neue Planzahlen nicht genannt wurden, zeigten sich Börsianer skeptisch. Affymetrix sauste 34,5 Prozent auf 18,33 Dollar in die Tiefe.
Im Minus schloss erneut Altria – diesmal gingen 4,7 Prozent verloren. Die Tabaktochter Philip Morris USA ist weiterhin zur Hinterlegung einer Sicherheit von 12 Milliarden Dollar verpflichtet, entschied ein US-Gericht. Philip Morris USA war vor einigen Wochen zu 10,1 Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilt worden, legt nun aber Widerspruch gegen das Urteil ein. Schlusskurs: 28,30 Dollar.
Goodyear (- 0,2 Prozent auf 5,73 Dollar) arbeitet an einem umfassenden Restrukturierungsplan, um seine Kosten in Nordamerika deutlich zu senken, berichtete das "Wall Street Journal". Beobachter erwarten auch Werksschließungen und Entlassungen. |