New York, 31. Mär (Reuters) - Die wachsende Furcht vor den Folgen eines sich lange hinziehenden Irak-Kriegs für die US-Konjunktur hat am Montag zu kräftigen Kursverlusten an der Wall Street geführt. Händler sagten, zudem hätten schlechte Wirtschaftsdaten für Druck auf die US-Börsen gesorgt. Der Standardwerte-Index Dow Jones verlor zum Handelsschluss 1,9 Prozent auf rund 7992 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index gab 2,1 Prozent auf 1341 Zähler nach und der breiter gefasste S&P-500-Index 1,8 Prozent auf 848 Punkte. "Wir haben es heute mit zwei Dingen zu tun: dem Irak-Krieg, der länger dauern wird als erwartet, und dem Chicagoer Konjunkturindex, der enttäuscht hat", sagte Rich Nash, Chefmarktstratege bei Victory Capital Management. "Das verstärkt die Sorgen über die Konjunkturentwicklung." Michael Murphy von Wachovia Securities sagte, die Investoren zweifelten zunehmend daran, dass der Irak-Krieg nach zwei bis drei Wochen vorbei sein wird. "Es ist unklar, wann wir so weit sind. Und die Märkte mögen keine Unsicherheit." Auch der unerwartet starke Rückgang des Konjunkturindexes der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago belastete Händlern zufolge die Kurse. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Index fiel im März auf 48,4 (Vormonat 54,9) Punkte, während Volkswirte 50,7 Zähler prognostiziert hatten. Das Konjunkturbarometer zeigt mit einem Stand bei unter 50 Punkten zugleich erstmals seit fünf Monaten wieder einen Geschäftsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe der Region an. Die Aktien des Nahrungsmittel- und Zigarettenherstellers Altria waren der am meisten gehandelte Wert an der New York Stock Exchange. Die Titel verloren rund 6,8 Prozent auf 29,96 Dollar. Anleger begründeten dies mit der Furcht vor einem möglichen Bankrott der Altria-Tabak-Tochter Philip Morris, die mitgeteilt hatte, sie könne eine vom Gericht verlangte Bürgschaft über zwölf Milliarden Dollar nicht aufbringen. Die Bürgschaft war von einem Gericht als Bedingung dafür festgelegt worden, dass Philip Morris Berufung gegen ein Urteil einlegen kann, das das Unternehmen zur Zahlung von 10,1 Milliarden Dollar verpflichtet. Auch die Chip-Werte verzeichneten deutliche Kursverluste, nachdem der Branchenverband World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) einen weltweiten Umsatzrückgang im Februar im Vergleich zum Vormonat bekannt gegeben hatte. Dies habe Hoffnungen auf eine Erholung der Branche einen Dämpfer versetzt, sagten Händler. Die Papiere des weltgrößten Chipherstellers Intel verloren daraufhin 5,5 Prozent auf 16,28 Dollar. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange büßte rund 4,4 Prozent ein. Die Aktien des weltgrößten Einzelhandelskonzerns Wal-Mart Stores gaben rund zwei Prozent auf 52,03 Dollar nach. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, das Umsatzwachstum in den seit mindestens einem Jahr geöffneten Geschäften dürfte im März am unteren Ende der zuvor prognostizierten Spanne ausfallen. An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,34 Milliarden Aktien den Besitzer. 1299 Werte legten zu, 1968 gaben nach und 173 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,47 Milliarden Aktien 1241 im Plus, 1847 im Minus und sechs unverändert. An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 27/32 auf 100-18/32. Sie rentierten mit 3,80 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 1-12/32 auf 108-11/32 und hatten eine Rendite von 4,83 Prozent. |