US Schlußbericht

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eröffnet am: 28.03.03 22:25 von: Nassie Anzahl Beiträge: 2
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28.03.03 22:25

16073 Postings, 8184 Tage NassieUS Schlußbericht

New York, 28. Mär (Reuters) - Schwache US-Verbraucherdaten
sowie die Furcht der Anleger vor einem längeren Krieg gegen Irak
haben die US-Aktienbörsen am Freitag belastet. Händler sagten,
die Investoren sorgten sich um die Folgen eines langen Krieges
für die US-Wirtschaft und die Unternehmen.
Der Standardwerte-Index Dow Jones verlor zum
Handelsschluss 0,7 Prozent auf rund 8146 Punkte. Der
technologielastige Nasdaq-Index fiel rund ein Prozent auf
1370 Zähler, und der breiter gefasste S&P-500-Index büßte
0,6 Prozent auf 863 Punkte ein.
Kampfflugzeuge der alliierten Truppen haben am Freitag ihre
Luftangriffe auf die irakische Hauptstadt Bagdad verstärkt und
dabei offenbar erstmals auch schwere bunkerbrechende Bomben
abgeworfen. Angesichts des härter als erwarteten Widerstands
irakischer Truppen gegen die Invasionsarmee plant das US-Militär
nach Angaben aus Regierungskreisen den Einsatz von weiteren
100.000 Soldaten im Irak. James Volk, Geschäftsführer bei D.A.
Davidson and Co, sagte: "Es gibt keinen Grund, sich in Aktien zu
engagieren, bevor wir eine Lösung in Irak bekommen, und es sieht
nicht so aus, als ob es eine rasche Lösung geben wird."
Aber auch die Konjunkturdaten hätten die Stimmung der
Investoren getrübt, sagten Händler. Das Vertrauen der
US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes
sank im März nach endgültigen Berechnungen der Universität
Michigan zwar nicht so stark wie von Analysten erwartet. Doch
erreichte der Index mit 77,6 Punkten nach 79,9 Punkten im
Februar seinen niedrigsten Stand seit September 1993.
Bei sinkenden Kursen seien jedoch einige Kaufaufträge der
institutionellen Investoren in den Markt gekommen, sagte er
weiter. "Die Anleger kaufen in der Erwartung, dass der Markt in
den nächsten Monaten nach oben geht, wenn der Irak-Konflikt erst
einmal gelöst ist und die Unternehmen ihre Prognosen für das
zweite Quartal wieder mit mehr Zuversicht betrachten."
Die Aktien des Nahrungsmittel- und Haushaltswarenherstellers
Sara Lee büßten rund 5,9 Prozent auf 18,69 Dollar ein,
die Titel der ConAgra Foods verloren rund 8,5 Prozent auf
19,65 Dollar. Händler erklärten die Verluste mit einem Bericht
des "Wall Street Journal", wonach die beiden Konzerne in die der
niederländischen Supermarktkette Ahold NV>AHLN.AS> und dessen
US-Tochter vorgeworfenen unseriösen Rabattabsprachen verwickelt
sein sollen.
Die Aktien des weltgrößten Herstellers von Glasfaserkabeln,
Corning stiegen dagegen leicht um 0,3 Prozent auf 6,0
Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es habe im
Zusammenhang mit einer Reihe von Asbestklagen eine Einigung
erzielt und werde im ersten Quartal eine nachsteuerliche
Belastung von rund 200 Millionen Dollar verbuchen.
Die Aktien des Software-Herstellers Manugistics
Group verloren rund 11,7 Prozent auf 2,41 Dollar. Das
Unternehmen hatte zuvor einen deutlich höheren Nettoverlust für
das vierte Quartal ausgewiesen und dies mit Abschreibungen und
der schwachen Nachfrage begründet.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,22
Milliarden Aktien den Besitzer. 1747 Werte legten zu, 1463 gaben
nach und 203 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,3 Milliarden Aktien 1438 im Plus, 1620 im Minus
und vier unverändert.  
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 7/32 auf 99-25/32. Sie rentierten mit 3,90
Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 7/32 auf 106-27/32 und
hatten eine Rendite von 4,92 Prozent.
 

28.03.03 22:44

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Die amerikanischen Aktienmärkte konnten auch am Freitag keine Stärke aufbringen. Die Ankündigung, die Truppenstärke vor Ort massiv zu erhöhen, und einer langen Auseinandersetzung vor Ort sorgte für Unruhe. Ein schnelles Ende des dritten Golfkriegs scheint ohne den freiwilligen Rücktritt der irakischen Regierung derzeit undenkbar.
Der Dow Jones Index gab um 0,68 Prozent auf 8145 Punkte nach, der Nasdaq Composite um 1,06 Prozent auf 1369 Punkte.

Die jüngsten Konjunkturdaten lasteten ebenfalls auf den Märkten. Die Konsumausgaben fielen im zweiten Monat in Folge, was den stärksten Rückgang seit dem Beginn der Rezession vor zwei Jahren markiert. Das real verfügbare Einkommen sank ebenfalls, und zwar um 0,2 Prozent. Derzeit scheinen die US-Märkte aufgrund der großen globalen, konjunkturellen Unsicherheit wieder die alten Tiefs testen zu wollen. Interessant ist, dass die US-Anleger einmal mehr eine Woche zu spät reagierten. Sie investierten Netto 3,7 Mrd. Dollar in US-Aktienfonds, nachdem in der Vorwoche 500 Mio. Dollar abgezogen worden waren.

Der Glasfaser-, Glas- und Keramikspezialist Corning konnte eine Einigung in einer Asbestsammelklage melden, woraufhin die Aktien um zwei Prozent zulegten.

Microsoft gab den fertigen Programmcode für die erste Version von Windows Server 2003 frei. Die Server-Hersteller dürften in Kürze erste entsprechende Systeme anbieten. Die Aktien von Microsoft verloren am Freitag 1,24 Prozent auf 24,73 Dollar.

Auch Lucent konnte eine Einigung in 54 Sammelklagen bekannt geben, die dem Unternehmen die Irreführung von Anlegern vorwarfen. Lucent beziffert den Wert der Einigung auf 600 Mio. Dollar, was die zweithöchste Summe für solche Sammelklagen in der Geschichte der USA wäre.
   

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