Jedes Mal wenn man die Zeitung aufschlägt, liest man "Die Deutschen sind wieder in Kauflaune" und selbst der Wirtschaftsminister wird nicht müde zu verkünden, wie wichtig der private Konsum für den Aufschwung ist...
Entweder sind das gezielte Fehlinformationen um uns zu verblöden, oder die wissen es selbst nicht besser und glauben ihren eigenen Müll auch noch selbst.
Heute wurde die Schätzung zum Wirtschaftswachstum im 3.Quartal veröffentlicht. Das BIP wuchst zum Vorquartal um 0,5% was einem Anstieg zum Vorjahresquartal 2,5% bedeutet. Zwar stiegen die privaten Konsumausgaben zum Vorquartal um 0,8%, allerdings ist das mitunter auf eine geringere Sparquote von "nur" noch 9,4% nach 10,6% zurückzuführen (vgl. USA 3,7%). Um den Tatsächlichen Anteil des privaten Konsums und dessen Entwicklung besser einsehen zu können, hier der Chart, der den privaten Konsum mit den Exporten vergleicht...
Während die Exporte seit dem Jahr 2000 um rund 83% zulegten, legte der private Konsum ca. 5,5% zu. Die Arbeitnehmerentgelte lagen sogar 1% UNTER dem Niveau von 2000. Soviel zum "Konsumwunder" Deutschland. Es müsste vielmehr "Exportwunder" heißen und dieses Wunder kommt nicht von ungefähr wie man an der Entwicklung der Arbeitnehmerentgelte sieht. Der Chart zeigt auch, wie schief die deutsche Wirtschaft aufgestellt ist und wie stark wir von Exporten abhängig sind. Geht es der Euro-Zone schlecht (60% der Exporte gehen in die Euro-Zone), oder Amerika bzw. China schlecht, geht es uns schlecht. Wir haben keinen privaten Konsum, der die Wirtschaft wie in Amerika stützt (gegenteiliges Negativbeispiel).
Wenn man also etwas von "Konsumwunder" liest, sollte man das immer mit Vorsicht genießen... |
Angehängte Grafik:
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