UMTS Italien, Hutchison-Whampoa gibt Gas

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Italienisches UMTS-Konsortium unter fernöstlicher Führung

Die Mehrheitsverhältnisse im italienischen UMTS-Konsortium Andala haben sich geändert: Während bislang das italienische Telekommunikationsunternehmen Tiscali die unternehmerische Führung inne hatte, schrumpft Tiscalis Anteil nach der Ausgabe neuer Aktien an den in Hongkong ansässigen Konzern Hutchison Whampoa von 58 Prozent auf 25,5 Prozent. Der Mischkonzern aus Hongkong hält jetzt mit 51 Prozent die Mehrheit an Andala. Ein Kaufpreis für die Anteile wurde nicht genannt.

Alle Beteiligten an dem Deal sehen durch den Einstieg von Hutchinson in das Konsortium die Chance deutlich erhöht, eine der fünf italienischen UMTS-Lizenzen zu erwerben. In Italien sollen die UMTS-Lizenzen nach einem gemischten Verfahren vergeben werden: Einem so genannten "Schönheitswettbewerb", also einer Bewertung der eingereichten Unterlagen, soll eine Versteigerung der Lizenzen unter den zugelassenen Bietern folgen. Neben Andala gibt es gegenwärtig noch fünf weitere Interessenten für eine italienische UMTS-Lizenz, nämlich die Telefongesellschaften Wind, Telecom Italia Mobile (TIM), Omnitel, Blu und das aus den Überresten des aufgelösten Konsortiums Dix.it neu zusammengesetzte Bündnis Ipse.

Mit seinen jüngsten Investitionen auf dem europäischen Telekommunikationsmarkt versucht Hutchison Whampoa, seine Marktstellung in Europa weiter zu verbessern. Nachdem der Konzern 1999 die britische Gründung Orange an Mannesmann verkauft hatte, war er quasi vom europäischen Telekommarkt verschwunden. Durch die Kooperation mit dem niederländischen Telekommunikationskonzern KPN und der japanischen Mobilfunkgesellschaft NTT DoCoMo hat Hutchison bereits in den Niederlanden und – bei einem Erfolg des Bieter-Konsortiums E-Plus Hutchison bei der deutschen UMTS-Auktion – auch in Deutschland einen Fuss in der Tür. Vice versa eröffnet die Zusammenarbeit mit Hutchison dem italienischen Konzern Tiscali die Möglichkeit, auch in anderen europäischen Ländern im Telekommunikationsgeschäft mitzumischen.

Nach dem Ausscheiden aus dem Gemeinschaftsunternehmen Wind war auch der Deutschen Telekom das Interesse an einem Einstieg bei Andala nachgesagt worden, allerdings räumten Branchenkenner dem Konzern aus Bonn von Anfang an bei diesem Plan keine großen Erfolgschancen ein. In der letzten Woche ließ der rosa Riese dann auch verlauten, dass er sich nicht um eine UMTS-Lizenz in Italien bewerben wolle. (chr/c't)
 

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