in dem obigen Beitrag beschreibt Lobo Tiggre das, was wahrscheinlich auch hier im Forum einigermaßen common sense ist. Die Crash-Gefahr ist latent vorhanden und die Schärfe eines neuerlichen Crashs wird noch zunehmen, je länger es dauert bzw. je mehr sich Aktienbewertung und Realwirtschaft voneinander entfernen. Auch gefällt mir die Bemerkung, dass es unmöglich ist, vernünftige Wahrscheinlichkeiten (z.B. 50:50) zu benennen. Zu timen ist der Crash 2.0 auch nicht, vielleicht könnten die Wahlen aber der entscheidende Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Trotzdem verkauft er seine Goldwerte nicht und würde sich sogar über 50% niedrigere Einstiegskurse freuen.
Nun zu meiner bescheidenen Meinung: Also "freuen" würde ich mich ganz und gar nicht, vor allem nicht, wenn ich keine Nachkaufliquidität mehr habe. Mir bliebe dann nichts weiter übrig, als auf ein erneutes V zu hoffen. Hier bin ich halbwegs optimistisch und könnte mir sogar vorstellen, dass dann nicht wieder alles neue Kapital gleichmäßig verteilt wird, sondern der EM-Sektor überproportional bedient wird; vielleicht wird es ja die Renaissance der valueorientierten Kapitalanlage und die Vernunft kehrt ein wenig zurück. Das Wahlergebnis als solches, sehe ich wie bereits gestern geschrieben, überhaupt nicht als Crashtrigger - egal wer gewinnt. Zivile Unruhen vor- oder nachher allerdings schon. Weitere Auslöser könnten natürlich sich wieder verschlechternde Wirtschaftsdaten, ein neuer Corona-Ausbruch oder auch ein Kursrutsch bei den Tecs sein (z.B. Tesla als neue Wirecard), und und und....
So, was mach ich nun mit dieser meiner Einschätzung? Ich habe nur noch 10% Liquidität, was für eine spürbare Einstandsverbilligung der gecrashten Werte viel zu wenig wäre. Also setze ich relativ enge "stoplosses" auf mindestens die Hälfte des Depots. Die würden allerdings schon ausgelöst, wenn G&S jetzt noch weiter nach unten konsolidieren würden - wovon ich eher nicht ausgehe. FOMO vs. FOSI (Fear of Staying In) - sch... Spiel! |