Nach der Meldung vom Montag und den Infos auf der neuen Tyros-Webseite ist zunächst festzuhalten, dass man für die neue Beteiligungsgesellschaft internationale Leute sowohl für den Aufsichtsrat als auch für den Beirat gewinnen konnte. Hoffen wir, dass diese über das erforderliche Know-how verfügen, welches zur Umsetzung der Unternehmensziele benötigt wird.
Zunächst nicht geändert wurde der Name „Tyros AG“, auch Herr Binder ist (noch) Vorstand. Es gab keine Sacheinbringung in großem Stil gegen Ausgabe von vielen Millionen Aktien (wie bei GXP German Properties oder Alzchem), sondern zunächst eine kleine Sachkapitalerhöhung zwecks Beteiligung an einem derzeit unbekannten Grußkartenhersteller in den USA. Nach Durchführung der Ausgabe der hierfür eingesetzten 302.000 Aktien aus bereits genehmigtem Kapital und anschließender (noch zu genehmigender) Barkapitalerhöhung in Höhe von 5.324.000 Aktien wird es insgesamt 6.292.000 Aktien geben, so dass die Beteiligung, die mit großem Tamtam über die Ad-hoc-Meldung vom Montag angekündigt wurde, am Ende weniger als 5% der neuen Tyros AG ausmachen wird. Insofern sollte man diese auf den ersten Blick unspektakuläre Beteiligung nicht überbewerten, ggf. gibt es ja in den nächsten Wochen noch spannendere Investitionsobjekte zu vermelden…
Interessant wird die Barkapitalerhöhung, die nach meiner Rechnung mit einem Bezugsverhältnis von 2:11 kommen wird. Nach Ausgabe der 302.000 Aktien gibt es dann 968.000 Tyros-Aktien, hinzu kommen im Zuge der Barkapitalerhöhung 5.324.000 Aktien. Aus meiner Sicht ist die emittierte Anzahl von Aktien von ca. 5,3 Millionen viel zu gering, um bei einem Ausgabepreis von bspw. EUR 1,00 hier substanziell eine Beteiligungsgesellschaft aufbauen zu können. Was soll man mit solch geringen Beträgen erwerben? Vielleicht hat man ja einen Investor im Hintergrund, der bspw. ca. 25 Mio. EUR in die Hand nehmen will, um eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft mit Substanz aufzubauen, und die neuen Aktien zu einem Preis von ca. EUR 5,00 übernimmt, da die wenigen Kleinanleger ohnehin nicht in der Lage sein werden, die anstehende Kapitalerhöhung finanziell mitzugehen (nicht bei EUR 1,00 und schon gar nicht bspw. bei EUR 5,00). Anschließend kann das investierte Geld dann investiert werden, hier hat man ja schon laufende Verhandlungen vermeldet. Der Streubesitz dütfte nach erfolgter Transaktion nahezu gegen Null gehen. Im Zuge der Kapitalerhöhung dürfte es dann auch zu einer Neubesetzung des Vorstands kommen.
Mein Fazit: Was auf den ersten Blick zunächst unspektakulär aussieht, könnte sich im Zuge der weiteren zu erwartenden Meldungen noch als ganz spannend herausstellen. Insofern ist meine Strategie, hier auf jeden Fall weiter am Ball zu bleiben… |