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31.10.2001 Trius vor feindlicher Übernahme Prior Börse
Nach Angaben der Analysten vom Börsenbrief "Prior Börse" wird auf der Hauptversammlung der Trius AG (WKN 527030) am 13. November die erste feindliche Übernahme am Neuen Markt vonstatten gehen.
Dieser "Putsch" gegen den Vorstand und Aufsichtsrat werde durch eine Investorengruppe möglich, die lautlos ungefähr 20% des Aktienkapitals über die Börse erworben habe. In Amerika würde man diese Personen "raider" nennen. Diese würden zunächst unbemerkt schlecht gemanagte Unternehmen unter ihre Kontrolle bringen, um sie dann umzukrempeln und mit Gewinn wieder zu veräußern.
Nach Angaben der Experten sei der wichtigste Verbündete der ersten "raider" des Neuen Marktes der Ex-Trius-Chef und Mitgründer Wolfgang Romberg. Dieser besitze noch ein Aktienpaket von 29%. Da auf Aktionärstreffen die Mehrheit des präsenten Kapitals zähle, würden die "Aufständischen" mit ihrem Stimmenanteil von dann sicher über 50% die Schlacht zweifelsohne für sich entscheiden.
Es stelle sich die Frage, was dies alles zu bedeuten habe. Nach Meinung der Experten von "Prior Börse" sind die Tage von Aufsichtsratschef Jörg Detlef von Boddien gezählt. Auch seine Kollegen Wolfgang Brandt und Anton Bühlmeyer würden abgewählt. Die "raider" würden das Kontrollgremium ganz nach ihren Vorstellungen neu besetzen. Nach Ansicht der Experten würde der neue Aufsichtsrat dann den jetzigen Trius-Chef Christian Pusch feuern. Der Vorgänger Romberg dürfte danach auf seinen ehemaligen Posten zurückkehren.
Trius hat nach Meinung der Analysten von "Prior Börse" das Geld seiner Aktionäre bislang lediglich verschwendet. Bei einem Umsatz in Höhe von nur ungefähr 9 Mio. Mark habe das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr 14 Mio. Mark verloren. Es sei also nicht verwunderlich, dass Romberg auf der Hauptversammlung die Liquidation der Gesellschaft fordern dürfte. Hierzu wäre allerdings eine 75-prozentige Mehrheit nötig. Ob sie erreicht werde, sei von dem Stimmverhalten eines weiteren ehemaligen Trius-Vorstandes, Ottmar Lotz, abhängig. Dieser solle ungefähr 20% des Kapitals halten.
Die Argumente für eine Zerschlagung seien einleuchtend. Der Liquidationswert des Unternehmens betrage ungefähr 7,30 Euro je Anteilsschein, der Großteil befinde sich als Bargeld in der Kasse. Demgegenüber notiere das Papier derzeit nur noch bei 4,40 Euro. Gleichzeitig verbrenne das Management aber weiterhin Geld, so dass Aktionären eine totale Kapitalvernichtung drohen könnte.
Sollte der Liquidationsantrag auf der Hauptversammlung noch nicht durchgehen, würden die neuen Herren allerdings zumindest den Großteil der derzeit 80 Mitarbeiter kündigen und die Cash-Burn-Rate auf null bringen.
Die Experten von "Prior Börse" rechnen mit einer Schlammschlacht bei der Hauptversammlung. Beide Parteien würden sich wohl Missmanagement vorwerfen und mit Schadensersatzklagen drohen. Die Versammlung dürfte bei Romberg wohl nicht ganz grundlos fragen, ob man nicht den Bock zum Gärtner mache, denn dieser habe z.B. den Bau eines neuen Bürogebäudes für über 30 Mio. Mark in Auftrag gegeben. Wie bei vielen Unternehmen des Neuen Marktes sei auch bei Trius mit dem Geld aus dem IPO verschwenderisch umgegangen worden. Nun gelte es zu retten, was noch zu retten sei.
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Gruß, Spofty
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