MMT-Diskussion mit hineinbringst. Die Methodik, die ich da kritisiere, ist tatsächlich sehr ähnlich.
Du täuscht Dich da allerdings in meiner Kritik. Ich meine das völlig ernst, und halte das auch für nachweisbar. Nicht absolut, aber doch in einem mehr als plausiblen Rahmen. Eindeutig nachweisen lassen sich zum Beispiel diverse Fehlschlüsse und Verzerrungen. Bei den Motiven kommt man hingegen natürlich um ein gewisses Maß an Interpretation nicht herum. Das liegt in der Natur der Sache.
Die in vielen Bereichen m.M. nach äußerst treffliche und berechtigte 70-seitige Kritik an der MMT, die man auf der pragcap-seite findet, hatte ich Dir ja mal gepostet.
Mit Diffamierung gibt man immer mehr Auskunft über sich selbst - In der Tat. Deswegen wundert es mich auch ein wenig, dass Du Daiphongs Diffamierung als Putinist wiederum mit einer Gegendiffamierung beantwortest. Du stehst da am Ende nicht besser da.
Wenn man grundsätzlich über Diffamierung nachdenkt muss man allerdings natürlich auch gelten lassen, dass der Umstand, dass sich etwas nicht völlig lückenlos nachweisen lässt, noch nicht notwendiger Weise bedeuten muss, dass man damit nun falsch liegt. Nicht alles steht überhaupt einer absoluten Beweisführung offen. Zur Diffamierung wird es erst dort, wo es gezielt falsch wird, und sich dabei dann auch gegen ein ebenfalls ins Ziel genommenes Subjekt richtet.
Auch dies steht natürlich häufig keiner lückenlosen Beweisführung offen. Auffällige und rational kaum mehr nachvollziehbare Missverständnisse und Fehlinterpretationen oder Verdrehungen, die nur noch unter der Annahme einer bewußten Absicht erklärbar sind, wären dafür allerdings zumindest ein erstes schwereres Indiz. Eindeutige Programmatik und systematische Fehlschlüsse wären dann ein weiteres Indiz, dass jemand unredliche Absichten verfolgt etc.
Solche Bertachtungen unterliegen am Ende einer recht komplexen Einzelfallbeurteilung, die nur auf einer individuellen und damit auch notwendiger Weise immer auch in gewissem Maße subjektiven Ebene erbracht werden kann.
Von mir aus kannst Du das alles dann auch gerne als subjektiven Standpunkt meinerseits betrachten. Es ist allerdings ein aufrichtiger Standpunkt, der dann auch keinesfalls einem Vorurteil, sondern der Beschäftigung mit jenen Dingen entspringt. |