@Musik8: Heute um 18.00 Uhr in San Francisco gehen die Klagen rund um Roundup in die erste Anhörung vor dem Berufungsgericht. Bayer will dort den im ersten Verfahren erlittenen Schuldspruch aufheben lassen. Es geht dabei um die Erwartungshaltung des Kunden und der Beschriftung bzw. dem Vertriebsweg, d. h. darf das Mittel an normale Kunden verkauft werden und wenn ja welche Beschriftung müsste drauf sein. Der Prozess ist auf 30 Tage taxiert. Kalifornien ist enorm gefährlich für die Firmen. Das musst Du also ausblenden, wenn Du langfristig anlegen willst. Ich halte es durchaus für möglich, dass die solide Bayer AG das Schmuddelimage von Monsanto in den USA beseitigen und damit diese Sparte besser etablieren kann. Denn langfristig bekommt das Thema Ernährung sicher ein noch höheres Gewicht, die Weltbevölkerung wächst weiterhin enorm. Dazu braucht es moderne Landwirtschaft und eben dies sichern Bayers Produkte. Im Pharmabereich ist Bayer nicht mehr so toll aufgestellt. Es hat zu wenige Neuprodukte, steckt m. E. auch zu wenig in dem Bereich in Forschung. Da sind andere Pharmakonzerne wesentlich offensiver. Aber Bayers Mittel sind halt auch begrenzt. Einerseits wird gerade erst der immens teure Kauf von Monsanto verdaut, man hat nur knapp 39% Eigenkapital, das Kreditrating war in Gefahr. Dazu die teuren Klagen in den USA. Verkaufte deshalb den Tierphamabereich, was evtl. den Eigenkapitalanteil steigen lässt, aber auch den Umsatz und Gewinn sinken lässt. Ob dies durch die Zuwächse in den beiden übrigen Bereichen ausgeglichen werden können, ist offen. Allerdings macht es auch Hoffnung, denn Bayer ist einem Bereich aktiv, wo zusätzliche Investitionen möglich sind und sich auch lohnen. Insofern gibt es hervorragende Wachstumschancen. Von dem Vorstand halte ich derweil nicht so viel und was ich von dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Winkeljohann, einem aus der Bereich der Wirtschaftsprüfung/Beratung, halte soll weiß ich nicht. Seine anderen Aufsichtsratsposten gab er auf jeden Fall nicht auf. -- @Berk81: Ich bin auch langfristig investiert. Und mich würde schon stören, wenn Bayer unnötig viel für eine Einigung ausgibt. Dann doch lieber eine Zweierstrategie. Einigung mit denen machen, die bereit sind, aber die Prozesse mit den übrigen weiterführen. Wenn Bayer den Prozess verliert dann nicht mehr mit solch immensen Folgen, da ja durch die Einigung mit vielen die Zahl der Kläger sank. Auch wird solch ein Konzern, der Herbizide, Gentechnologie herstellt, verhasste Produkte der Grünen, immer mit Klagen zu tun haben. Warum also teuer einigen. |