Nun befindet sich Argentinien in einer anderen Situation als die USA oder auch Europa. So muss man die Kettensäge auch als Symbol einer gewissen Verzweiflung deuten, in einem Land, welches ständig an der Grenze zum Staatsbankrott jongliert und die Grenze auch schon überschritt. Der Kahlschlag der staatlichen Einrichtungen, als Versprechen für eine prosperierende Gesellschaft und Wirtschaft.
Milei widerspricht sich aber darin in der Rede am WEF auch selbst, noch nie war die Welt wirtschaftlich so prosperierend und kreativ, wie in den vergangenen Jahrzehnten und das vor allem in Ländern mit ausgebauten staatlichen Institutionen und sozialen Leistungen und Sicherheiten usw.
Der reine Kapitalismus ist primitiv-darwinistisch und wäre ein Rückschritt, das Versprechen einer prosperierenden Gesellschaft unter solchen Bedingungen ist dann auch zynisch und in keiner Weise zu belegen, neu sind diese Ansätze ja nicht, von Tatcher über Reagan, bis hin zum völlig gescheiterten Menem in Argentinien, die Privatisierung und der Kahlschlag des Staates als Befreiung und Erlösung ist eine alte Leier, nur funktioniert das dann nie für die breiten Massen und rückgängig lässt es sich dann nicht mehr machen, so wurden z.B. in Argentinien oder in den USA viele Bahnlinien nach der Privatisierung ganz eingestellt.
Die Wahrheiten liegen mAn immer irgendwo in der Mitte, zu viel und zu wenig Staat, ist beides problematisch. Der Staat sollte ja ausgleichend wirken, Chancengleichheiten verteidigen usw. und die Rahmenbedingungen gestalten, doch zu viel Bürokratie und Regulierungen werden dann auch eher zu Hindernissen, aber alle brauchen einen funktionierenden Staat, der auch für eine gewisse "Gerechtigkeit" zu sorgen hat, das kann die "freie Wirtschaft" nie gewährleisten, da ist der Mensch ja nur Kostenfaktor und Leistungsträger.,, wird alleine durch den wirtschaftlichen Wert bemessen, was in keiner Weise realistisch ist, geschweige denn humanistisch. |