heute einmal wieder eine etwas ausführlichere Betrachtung meinerseits, auch anlässlich eines gespräches mit dem Pförtner:)
locker, punktuell ungeordnet zusammengefasst:)
das 4. Quartal 2013 dürfte die schwierige Situation im kalisektor widerspiegeln. da bis dato keine "gewinnwarnung" ausgesprochen wurde, könnte angenommen werden, dass das der zielkorridor von k+s von ca. 2,00euro per share erreicht werden konnte. allerdings deutet der hinweis von h. steiner, daß ein abgleiten der preise von ca. 100 usd nicht wirkungslos auf das Ergebnis drückt schon auf die ergebiserwartung des q4 n2013 und auch 2014.
wie ist q1 angelaufen? preise?
wie sich q1 entwickelt kann man erst in wenigen Wochen sagen, da die frühjahrssaisson erst beginnt. die preise scheinen nun einen boden gefunden zu haben, und bewegen sich in eurolanf zwischen 260-280 euro, und in Brasilien bei 320-330 usd. da nach fmb Report sogar für kleinmengen schon ein leicht steigender preis gemeldet wurde, geht man auch im haus k+s von einem gefundenem boden aus.
aus dieser Tatsache heraus, dürften die von den Chinesen angestreben preise für 2014 von deutlich unter 300 usd nicht realisiert werden.
salz/winter Amerika:
der starke Wintereinbruch in den USA verbessert die auftausalzsituation schon tüchtig. wie eine Schwalbe noch keinen sommer macht, ist ein Wintereinbruch alleine noch kein Garant für ein ordentliches salzgeschäft. aber nachdem der einbruch sehr frühzeitig erfolgte, geht man in den USA nun zumindest in Richtung durchschnittswinter. der eigentlich Effekt dürfte erst bei den Nachbestellungen im frühjahr/sommer zu spüren sein, wenn man die doch deutlich zurückgekommenen preise wieder auf ein interessantes Niveau anheben kann.
in dt. lässt der winter derzeit noch auf sich warten, man kann ihn aber derzeit nicht gänzlich abschreiben. in skandinavien hingegen gibt es derzeit vielversprechende winterprognosen.
derzeit kann man schon ein desaströses auftausalzgeschäft, wie im winter 2011/2012 ausschließen.
interview h. steiner:
der hinweis auf neue minen, bezieht sich auf die Tatsache, dass in ca. 30 jahren alle dt. minen ausgebeutet sein werden. wie gesagt der durchschnitt, einige werden eine etwas längere Lebensdauer aufweisen, andere in ca. 5-7 jahren geschlossen werden müssen (hierbei reden wir von einer jährlichen förderung von ca. 700 mio/t. leider betrifft es da auch schon förderungen von Spezialitäten.
hinweis auf 3. Standbein:
dürfte wohl der Fragestellung an sich geschuldet sein. derzeit wird die gesamte "kraft" auf die Umsetzung legacys und des programmes fit für die Zukunft verwendet. genaue pläne, etc gibt es derzeit keine, aber die Tatsache, dass man bezgl. minenbau spezielles Fachwissen vorhält eröffnet zukünftig schon Möglichkeiten, falls es sinn macht.
aussage h. steiner: ich schaue nicht pessimistisch auf das jahr 2014, sollte man so werten, wie es gesprochen wurde. zumindest übertriebener Optimismus ist fehl am platze, aber für Pessimismus gibt es genügend gründe, die dagegen sprechen. meine geschätzten zahlen für 2014 fallen unterliegen schon einen tüchtigen schluck aus der optimistenpulle:)(werde sie jedoch (noch) nicht revidieren.
weiterhin scharfer wind aus dem osten?
zumindest scheint mit dem neuen "eigner" ein neuer ton vorzuherrschen. ob nun die aussage menge über preis vom tisch ist, lässt sich nicht erkennen. vermutlich wird man den angestrebten preis so gestalten, daß ein maßvolles Preisniveau die Landwirte nicht davon abhalten wird, den böden die optimale Düngung zukommen zu lassen -und gleichzeitig die rentierlichkeit neuer minen in frage stellt.
förderung am limit der Möglichkeiten:
das Unglück im werk unterbreitzbach, als auch die zumindest angedeutete Solidarität der Peergroup gegenüber, dürften die angestrebte Fördermenge von 7,2mio t -und letwa sleicht darüber für 2013 in frage stellen. man wird vermutlich etwas unter den 7 mio t geblieben sein. ob die marktführerschaft k+s für 2014 eine förderung nahe dem Limit ungestraft zugesteht, dürfte hauptsächlich von der Wiederbelebung des marktes abhängig sein. zumindest ist es kaum denkbar, dass der Marktführer auf 60% seiner Kapazität herunterfährt, PCs ein drittel seiner Belegschaft entlässt, und die nr. 5 sich Anteil für Anteil einheimscht.
Einsparungen von ca. 150 mio euro in 2014:
die Einsparungen sind geplant und werden strikt vom managment eingefordert werden. immerhin decken die einsaprungen einen Preisverfall im kalibereich von 20 euro per t. diese Einsparungen sind dringend notwendig, da das wechselkursverhältnis usd vs. euro (über 5% ungünstiger als in 2013) einen Großteil davon wieder egalisiert.
Erwartung neuer minen:
jensen ist derzeit auf slow motion tempo eingestellt. dieses jahr dürften die beiden schächte fertig durchteuft sein, und damit eine vernünftige Basis eines geplanten verweilstatus gegeben sein. man wird sicherlich mit der Fertigstellung der beiden schächte eher einen vernüftigen Verkaufspreis erzielen können, als mit halbfertigen, risikobehafteten teilfertigstellungen. ob man letztendlich einen küfer finden wird, ist fraglich.
interessant könnten die canadischen anrainer sein. ein fremdverkauf dürfte aus patriotischen eigeninteressen an dem Veto des staates sakatchewan`s, bzw. Canadas scheitern.
Vale dürfte es weiterhinh nicht gelingen einen vernünftigen preis für sein argentinienprojekt zu erzielen. somit sollte ein neuer Eigentümer nicht gefunden werden können.
China laos projekt.
derzeit wird von ersten kleinstmengen an förderungen berichtet. man kann davon ausgehen, dass die angestrebt Kapazität von ca. 5 mio t nicht erreicht und auch nicht angestrebt wird. die dort geförderten Qualitäten haben nicht die Berechtigung als Qualität bezeichnet zu werden, da die geförderte "masswe" auch nicht so hochwertigem mahnesiumreichen karnalite besteht -ähnliche Qualitäten befinden sich im gleichen kaliflöz in der Nachbarschaft zu Thailand (dortige förderungen wurden mittlererweile aufgegeben).
eurochen wird kommen, der 2. schacht wird dürfte nun ebenfalls fertiggestellt sein. hier wird man sicher in Wettbewerb genommen, da ein teil dieser förderungen für Westeuropa und Benelux vorgesehen ist.
bei derzeit weit fortgeschrittenen Explorern sieht man kaum realistische Chancen auf Eröffnung einer mine, fast alle projekt wurden auf Basis eines kalipreises von 500usd (bhp mit jensen auf 600sd) kalkuliert -hier wird die bereitschaft zu Finanzierung zunehmend unrealistischer. man sieht jedoch hin und wieder Aktivitäten chinesischer staatsfonds, die mit kleinstbeteiligungen an explorern versuchen übertriebene preisvorstellungen der Oligarchen im rahmen zu halten -wenn ihr übertreibt, werden wir selbst.....
meine pers. Einschätzung:
nach den derzeitigen Erkenntnissen und markteinschätzung hat sich die Situation gegenüber dem Zeitpunkt der zerstörung des russischen kartells etwas entspannt und die mortalitäten sind etwas transparenter geworden. die Absicht durch eine deutliche Verunsicherung des kalimarktes, mit stark eingebrochenen preisen, hat ihre Wirkung nicht verfehlt.
die russ. freunde reden wieder miteinander, Putin in nach wie vor der herrscher aller reusen und oberoligarch über knapp 50% der weltkaliproduktion. allen beteiligten wurde klar, daß man in Zukunft nur rentabel fördern kann, wenn sich eine OPEC ähnliche Interessengemeinschaft zumindest halbwegs einig ist. die von chinesen, als auch Indern (und Brasilianern ) provozierte Zerstörung des Oligopols wäre fast gelungen -aber eben nur fast!
k+s nimmt nach wie vor eine Sonderstellung im Bereich der namhaften kaliproduzenten ein. auf der einen seite das ausgeliefert sein den dt. umweltanforderungen, den hohen löhnen der Mitarbeiter und überdurchscnittlich hohen energiekosten stehen andererseits hochqualifizierte Mitarbeiter, ein geordnetes Staatswesen, eine über 100jährige Tradition mit entsprechenden know how vorsprung und eine einzigartige vertriebsorganisation gegenüber.
zukünftige kurse soll sich jeder (nach seinen pers. Geschmack) selbst errechenen, darauf möchte ich verzichten.
quellen: eigene Recherchen und ansichten des Pförtners:)
glück auf! umbrellagirl
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