Konnte leider gestern aus beruflichen der Hauptversammlung nicht beiwohnen, habe mir die Veranstaltung ab heute „ aus der Konserve“ gegönnt.
Der Vorstand Brühöfner wirkte agil und fit, die Herren Schwegmann und Bergheim machten auf mich einen sehr mitgenommenen Eindruck.
Ich denke man konnte den drei Herren das überbordende Engagement und die Lust auf die Veranstaltung anmerken.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Bergheim hat seinen Text mit vielen Unterbrechungen runtergelesen und hat das Temperament einer Schlaftablette.
Der Vorstand Schwegmann wirkte für einen jungen Mann von 48 Jahren extrem abgekämpft, da war nichts von jugendlicher Leichtigkeit und Aufbruchstimmung.
Herr Brühöfner hat seinen Part wie immer sehr nüchtern abgearbeitet.
Alle drei haben das letzte, ziemlich schlechte Geschäftsjahr 2020 versucht zu erklären und zu relativieren. Covid 19 hat uns getroffen und wir haben die „Krise“ bisher gut gemeistert.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Bergheim hat sich sehr viel Zeit und unelegante Mühe gegeben, das neue Vergütungssystem schmackhaft zu machen. In Summe werden die beiden Vorstände ab 2021 mindestens 5 und im Extremfall bis zu 100% mehr Gehalt pro Jahr beziehen.
Schwegmann hat viele neue Produkte für 2021/22 angekündigt und wörtlich gesagt, “wenn das gesellige Leben zurückkehrt sind wir da“.
Brühöfner hat das Bild einer finanziell gesunden Firma vermittelt, konnte aber die 99% Auszahlung des Gewinns als Dividende nicht schlüssig erläutern.
Weitere Fakten: Berentzen hat 2020 rund 100.000€ Kurzarbeitergeld in Deutschland und Österreich bezogen, im Vertrieb und am Standort Minden neue Mitarbeiter eingestellt, aber auch einige Mitarbeiter in Brandenburg mit Zahlung einer Abfindung freigestellt.
Fazit: Die Pandemie hat uns 2020 extrem hart getroffen, aber wenn die Impferfolge und die Öffnungen kommen, geht die Post bei Berentzen richtig ab.
Das für mich wirklich interessante an der Veranstaltung war die Fragerunde. Leider haben nur sehr wenige Aktionäre rund 50 schriftliche Fragen eingereicht, diese Fragen waren aber nicht übel und haben die Herren, besonders Bergheim und Schwegmann offensichtlich wenig amüsiert.
Herr Bergheim z.B. konnte auf Nachfrage nicht ansatzweise erklären, warum Altaktionäre die bei Berentzen über die Jahre viel Kurswert verloren haben, dem Vorstand eine satte Gehaltserhöhung genehmigen sollen. Schwegmann konnte nicht wirklich erläutern warum die Kräuterbraut nicht vom Kunden angenommen wird, aber vor allem hat ihn die Nachfrage nach der jahrelang verschlafenen Expansion von Mio MIo nach Süddeutschland mit Hilfe eines Lohabfüllers sichtlich genervt.
Diese Veranstaltung war nicht vergnügungssteuerpflichtig. Man darf jedoch sehr begründet vermuten, dass die Geschäfte von Berentzen ab Juni/Juli 2021 deutlich anspringen.
Ich werde daher meinen bisher sehr kleinen Bestand bei Berentzen deutlich aufstocken.
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