erklären, unter anderem von hyxx23 vor ein paar Tagen.
Du liest halt den Finanzbericht sehr selektiv, nur nach den Dingen, die deine Meinung bestätigen. Sprich, du suchst nach den hohen Nettoverlusten und fühlst dich dann bestätigt. Du gehst aber nicht ins Detail.
Die Details sind
1. foodora vermittelt über die DH-Zentrale in Berlin Kurierfahrer und schickt diese dann auch zu den Kunden. Die Umsätze findest du im Segmentbericht unter "Lieferdienstleistungen". Lieferheld hingegen ist eine Vermittlungsplattform für die Bestellungen, für die man eine Provision erhält, so zwischen 10-15%. Diese Dienstleistungen findest du unter "Provisionen". Du wirst feststellen, dieser Bereich ist wesentlich größer als der Bereich Lieferdienstleistungen und vor allem potenziell margenstärker, gerade dann wenn die Umsätze weiter steigen. Vereinfacht gesagt, ist foodora ein Kurierdienst/Lieferservice, während Lieferheld eine Onlineplattform ist, die nur eine Vermittlungsprovision generiert.
2. Was du jedes Mal nicht zur Kenntnis nehmen willst, sind die globalen Unterschiede. Die Region Europa wächst beispielsweise im Konzern verhältnismäßig langsam, Möglicherweise hat man deshalb auch das Geschäft in Großbritanien jetzt verkauft, insbesondere wenn man dort hohe Verluste schreibt und das Währungsrisiko nicht kalkulieren kann oder will. Die Regionen MENA (90%), Amerika (über 100%) und Asien (über 200%) wachsen aber sehr stark (teilweise allerdings anorganisch), und in einigen der dortigen Länder ist man schon profitabel und Marktführer. Das bedeutet dann insgesamt auch, dass DH schon allein deshalb sein Ziel erreichen kann nächstes Jahr profitabel beim Ebitda zu sein, weil man unprofitable Segmente verkauft und durch das Wachstum in anderen Segmenten und Regionen schneller auf annehmbare Konzernmargen kommt. In der MENA Region arbeitet man jetzt bereits mit einer Ebitda-Marge von 25%. Falls GB in Europa der größte Verlustbringer war und man das Geld aus dem Verkauf für Marketing in anderen europäischen Ländern einsetzt und dort zum Marktführer wird, könnte man auch in Europa 2019 Gewinne machen.
3. DH hat eine Nettocashposition von über 200 Mio €. Das Geld dürfte bis Ende 2018 reichen. Wenn man dann 2019 ein positives Ebitda hinlegt, wird auch der Cashflow entsprechend positiv sein, so dass man keine neuerlichen liquiden Mittel mehr braucht. Und kleinere Finanzmittel könnte man dann auch immernoch über Kredite finanzieren.
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