Am Mittwoch hat unser am höchsten gewichtete Musterdepotwert im Millioneninvest, Petaquilla Minerals von Inmet Mining ein Übernahmeangebot zu 0,48 CAD je Aktie erhalten. Bereits heute (per Eilupdate -ý vorgezogen von kommenden Montag auf heute, da ich viele Fragen per Email erhalten habe) möchte ich gemeinsam mit Ihnen durchleuchten, warum Inmet Mining um jeden Preis Petaquilla Minerals übernehmen muss und wir hier meiner Meinung nach in naher Zukunft schon ein deutlich besseres Angebot erhalten werden.
Dazu muss ich zeitlich etwas zurückgehen. Es war im März 2012 während meiner Projektbesichtigung in Panama. Nachdem ich das ganze Projekt besichtigt habe, war ich natürlich auch in den Petaquilla Büros und habe dort unter anderem ein Gespräch mit Rodrigo Esquivel geführt, dem Präsidenten von Petaquilla Gold. Selbstverständlich habe ich Ihn auch auf die damals schon anhaltenden Übernahmegerüchte von Inmet Mining angesprochen. Er sagte mir, dass man regelmäßig zusammen sitzt und er den CEO von Inmet auch selbst schon auf die Gerüchte angesprochen hat, dieser sich aber in Schweigen gehüllt hat. Die Meinung von Rodrigo Esquivel war dann diese, dass es sich wohl letztlich nur um ein Gerücht gehandelt hat.
Aber er hat mir dazu auch eine interessante Hintergrundinformation erzählt. Dazu müssen wir als erstes mal einen Blick auf die Grafik im Anhang werfen.
Diese Grafik zeigt den kompletten Landbesitz von Petaquilla Minerals. Das was ich Ihnen hier rot eingezeichnet habe, ist das Projekt, das Inmet Mining gehört. Der Rest gehört komplett Petaquilla Minerals (inkl. der grünen Einzeichnung, worauf ich später noch detaillierter eingehen werde).
Jetzt tut sich bereits das erste Problem auf: Ein Projekt dieser Größenordnung (6,2 Milliarden USD an anfänglichen Investitionskosten!) mit über 100 Milliarden USD an Rohstoffgegenwert braucht eine große Verarbeitungsanlage. Jetzt ist zwar gerade noch genügend Platz vorhanden, um die Anlage hinzustellen, aber die großen Tailingponds muss Inmet Mining bereits außerhalb der Liegenschaft platzieren. Dies gehört aber alles Petaquilla Minerals.
Außerdem ist – wie auf der Grafik zu sehen ist – oben der Bau eines großen Hafens und Elektrizitätswerks geplant (weiße gestrichelte Linie oben am Meer), um die ganzen Rohstoffe schnell und kostengünstig verschiffen zu können. Aber auch diese Liegenschaft gehört Petaquilla Minerals.
Jetzt hat Inmet Mining das Gespräch mit Petaquilla Minerals gesucht und wollte zwei zusätzliche Konzessionen kaufen. So wurde es mir von Rodrigo Esquivel erzählt. Petaquilla Minerals war aber keineswegs verkaufsbereit, da man dort selbst noch größere Rohstoffvorkommen vermutet und sehr zuversichtlich ist, dort noch 20-30 Jahre Rohstoffe fördern zu können. Daraufhin hat sich der CEO von Inmet Mining an den Präsidenten Panamas – Ricardo Martinelli – gewandt, denn der CEO von Inmet wollte eine Enteignung erzwingen, so dass Petaquilla Minerals die Konzession aberkannt bekommt und Inmet diese neu zuerkannt bekommt, um damit wie geplant den Hafen bauen zu können und auch die Produktionsanlage inkl. Tailingsponds. Ricardo Martinelli hat aber umgehend die Forderungen des CEOs von Inmet Mining abgewiesen und klargestellt, dass Petaquilla Minerals rechtmäßiger Besitzer dieser Konzessionen ist und Inmet Mining das ganze selbst mit Petaquilla Minerals aushandeln muss.
Jetzt 6 Monate später – nachdem nun auch Inmet Mining alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt hat – stellt sich dies für Inmet Mining zu einem ernsthaften Problem dar. Man hat ein Weltklasse-Kupferprojekt mit Rohstoffgegenwert von weit über 100 Milliarden USD und kann aber nicht startet, weil man kein Recht hat, auf das Land von Petaquilla Minerals zu bauen. Ein schönes Schlamassel für Inmet Mining. Inmet Mining muss nun quasi für jeden Preis Petaquilla Minerals übernehmen, um damit das Landrecht zu haben, denn sonst ist das komplette Projekt wertlos. Was nützen Rohstoffe im Wert von über 100 Milliarden USD in der Erde, wenn man nicht in der Lage ist, diese zu fördern.
Hinzu kommt auch noch eine zweite „Eigenheit“, die nun dazu führen wird, dass Inmet Mining zu jedem Preis sich Petaquilla Minerals einverleiben muss. Dies ist vielleicht sogar noch wichtiger als die erste Tatsache, denn wegen der Konzessionsprobleme würde es ausreichen, wenn man einen guten Preis (z.B. 200 Millionen USD) für zwei Konzessionen bezahlen würde, da würde man dann sicherlich eine Einigung finden. Dazu müssen wir nun ins Jahr 2004 zurückgehen. Damals wurde eine Einigung getroffen, dass alle Rohstofffunde auf dem Cobre Panama Projekt, die einen höheren Goldwert haben als Kupferwert, automatisch zu 100% an Petaquilla Minerals fallen.
Dies ist auch bei der Molejon Goldmine der Fall, die eigentlich auch in einer Konzession von Inmet Mining liegt, aber durch den höheren Goldwert im Vergleich zum Kupfer an Petaquilla Minerals gefallen ist. Dieses Projekt habe ich in der Grafik grün eingezeichnet. Hier ist eindeutig zu sehen, dass sich diese Mine im Projektgebiet von Inmet Mining befindet, aber das ganze Gold dieser Liegenschaft gehört Petaquilla Minerals. Und jetzt tut sich langsam aber sicher ein weiteres Problem für Inmet Mining auf, dass wir einzig und allein der Verhandlungskunst eines Richards Fifers – der besonderen Wert auf diese höchst lukrative Klausel für Petaquilla Minerals gelegt hat – zu verdanken haben.
Der Goldpreis steigt und steigt und der Kupferpreis ist seit einiger Zeit nur noch am Fallen. Wenn dies noch eine Zeit lang so weiter geht, dann werden hier in der Zukunft noch viel mehr Liegenschaften an Petaquilla Minerals – ohne deren zutun – übergehen. Für Inmet Mining entwickelt sich diese Vertragsklausel zu einer Katastrophe, zumal auch noch das Risiko einer weltweiten Wirtschaftskrise im Moment alles andere als überschaubar ist (was zu einem weiteren Preisverfall bei Kupfer führen würde).
Hier haben wir nun zwei ernsthafte Gründe, warum Inmet Mining DRINGEND Petaquilla Minerals übernehmen muss, sei es zu 0,48 CAD oder gar 2 CAD. Es ist natürlich auch klar, dass Inmet Mining sich Petaquilla Minerals so günstig wie möglich einverleiben will. Das man aber am gleichen Tag der Übernahmeofferte auch noch gegen Richard Fifer Details über ein Umweltvergehen (das längst abgebüßt ist) in die Welt setzt (http://www.panama-guide.com/gold/) zeigt mir, dass es möglicherweise noch ganz schmutzig wird und Inmet Mining keine Mittel scheut, sich Petaquilla Minerals so günstig wie möglich einzuverleiben.
Über Aussagen von Inmet Mining – während des Conference Calls am Donnerstag – dass Petaquilla Minerals für Inmet Mining völlig uninteressant ist und man lediglich um das Wohl der Mitarbeiter besorgt ist, dass die möglicherweise nach 6-7 Jahren keine Arbeit mehr haben, darüber kann man nur müde lächeln. Dass Inmet Mining eine zweite „Mutter Theresa“ ist und als Rohstoffunternehmen keinerlei finanzielle Absicht ist, ist einfach nur noch lächerlich.
Besonders PDI dürfte hier für Inmet Mining auch von großer Bedeutung sein. Hierzu möchte ich nochmal in Erinnerung rufen, dass Petaquilla Minerals der einzige Aggregate Lieferant im Umkreis von 50km ist und Inmet Mining hier in den nächsten 3-4 Jahren Aggregate im Gegenwert von über 300 Millionen USD von Petaquilla Minerals kaufen muss. Wie ich Ihnen hier schon mal berichtet habe, ist die Gewinnspanne bei rund 75% enorm. Würde man Petaquilla inklusive PDI übernehmen und man damit die Aggregate zum Selbstkostenpreis beziehen, dann würde man sich über 225 Millionen USD sparen.
Das heißt nichts anderes, als das man problemlos 1 CAD pro Petaquilla Minerals Aktie bieten könnte und man sich dieses Geld alleine schon bei der Projektentwicklung (durch die eigene Herstellung der Aggregate) des Cobre Panama Projekts wieder sparen würde. Von den abwerfenden Gewinnen von Petaquilla Minerals in der Goldproduktion mal ganz zu schweigen.
Bei Petaquilla Minerals sieht man dem ganzen dagegen recht gelassen entgegen. Bereits am Donnerstag hat das Unternehmen verlauten lassen, dass Inmet bislang nur die Absicht für ein Übernahmeangebot zu 0,48 CAD abgegeben hat, welches rechtlich noch vollkommen ohne Bedeutung ist. Sobald in ca. 14 Tagen ein öffentliches, verbindliches Angebot vorliegt, wird man in Verhandlungen mit Inmet Mining treten, was ein fairer Preis für Petaquilla Minerals (Panama-Operation) ist. In einem Telefongespräch hat sich das Unternehmen eindeutig dazu bekannt, zu 0,48 CAD nicht mal ansatzweise an einen Verkauf zu denken. Entweder Inmet bezahlt einen fairen Preis oder Petaquilla Minerals wird weiterhin eigenständig bleiben. Man kann sch ganz relaxt das Angebot von Inmet Mining anhören. Ich konnte glatt den Eindruck gewinnen, dass man bei Petaquilla Minerals sehr froh ist über dieses Angebot, zumal nun in der Rohstoffbranche zum Gesprächsthema Nummer 1 wird und so in den Fokus vieler neuer Anleger rückt.
Fazit: Da Inmet Mining eine Petaquilla Minerals um jeden Preis braucht, werden wir hier in den kommenden Wochen/Monaten noch viel höhere Kurse sehen. Man wird hier noch einige mal nachbessern müssen. So richtig interessant dürfte es werden, wenn jetzt auch noch ein anderes Unternehmen ein besseres Gegenangebot abgeben würde und damit Inmet Mining in Zugzwang setzen würde. Ein Verkauf der Panama-Liegenschaft wird meiner Meinung nach unter keinen Umständen unter 1 CAD über den Tisch gehen. Die Tendenz geht eher in Richtung 1,50 bis 2 CAD.
Selbst bei 2 CAD würde Inmet Mining eine Übernahme von Petaquilla Minerals nur 442 Millionen CAD kosten, was im Verhältnis zu den sowieso erforderlichen Investitionskosten von 6,2 Milliarden USD für das Cobre Panama Projekt noch immer ein sehr akzeptabler Preis wäre, zumal man ohne einer Übernahme von Petaquilla Minerals nicht weitermachen könnte und auf einem „wertlosen“ Projekt sitzen würde.
Halten Sie unbedingt Ihre Aktien und verkaufen Sie nicht, denn damit spielen Sie nur unnötig Inmet Mining in die Karten! |