Hallo ich habe mich extra für dieses Thema angemeldet weil die Überschrift Weicher Euro mich doch sehr interessiert. Wird der Euro zu einer drittklassigen Währung, zerbricht er und was sind die realen Konsequenzen?
Das neue Wunderwort Fragmentierung im Euroraum erinnert mich stark an 2010 what ever it takes. In der westlichen Welt heben die Zentralbanken Ihre Leitzinsen um der Inflation Herr zu werden. Selbst die Schweiz die es eigentlich gar nicht müsste, zog Mitte des Monats ihre Zinsen an. Die USA gehen proaktiv vor und erhöhen ebenfalls massiv ihre Zinsen. Ergebnis: Der Wert des Euros sackt immer weiter ab und die EZB kann nichts dagegen tun, weil sonst Italien, Spanien Portugal Ihre Staatspapiere nicht mehr am Markt platzieren können.
Oder doch? Kürzlich auf der letzten Kriesensitzung der EZB wurde nun ein neues Programm beschossen was doch sehr stark an die OMT Käufe von vor 10 Jahren erinnert. Der Zins steigt und die Geberländer Deutschland, Niederlande und co. kaufen die Papiere der Südländer auf. Das ist der Trick stand heute.
Meine Frage ist was sind die Konsequenzen? A) für Deutschland speziell und B) einmal für den Euro. Persönlich glaube ich nicht, dass es irgendwann mal einen Nord- und Südeuro geben wird oder er gar zerbricht vielmehr, dass wir in die bedingungslose Vergemeinschaftung von Schulden aller Euroländer schliddern. A) Kommt es dann so, dass Deutschland irgendwann wieder zur Schuldenbremse zurückkehrt, Steuern erhöht um Schulden der Italiener zu zahlen? Und würden dann halt hier weniger Straßen modernisiert, weil das Geld für den Glasfaserausbau in Portugal dringend benötigt wird? Wie sollte es sonst gehen? Oder verschuldet sich Deutschland einfach mehr so wie es alle anderen tun?
B) Ja und was ist dann mit dem Euro? OK, die EZB hebt ihre Zinsen an um der Inflation Paroli zu bieten und Wechselkurse zu stabilisieren - die Nordländer zahlen die Staatsanleihen der Südländer. Würde diese Konstellation nicht dafür sorgen, dass zwar kurzfristig die Wechselkurse zwischen z.B. SF oder USD sich auf ein Normalniveau z.B. vor dem Ukrainekrieg einpendeln, aber mittelfristig der Euro immer weicher, also im Wert verlieren wird?
Was können Bürger hier tun? Bestimmt nicht auf Lagarde und ihrer Kindergärtnerin wie Lärmige folgen. Wäre es sinnvoll jetzt Vermögen in Länder zu transferieren die aktiv sich zur Zinserhöhung bekennen ohne einen billionenschweren Rucksack mitschleppen zu müssen? Auch wäre interessant, weil ich aus der Branche komme: hier in D Immobilien abzustoßen und in Südeuropa neu zu investieren.
Ich hoffe der Text ist nicht zu lang. Man hört halt nur immer von unseren Politikern den Gürtel enger zu schnallen aber die echten Konsequenzen werden natürlich nicht genannt.
Bin gespannt auf Eure antworten.
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