Sie ist 180,15 m breit, 33,25 m hoch, verfügt über einen Neigungswinkel von 33,8° und verursacht mitunter einen Lärm, wie ein Raketenstart an der Abschussrampe.
Sie ist launisch, schwer berechenbar, wird bewundert, oft beneidet und noch häufiger gefürchtet. Sie ist verwegen, schier unbezähmbar, wild, kompromisslos, und immer ehrlich. Aber so verwegen und unbezähmbar sie auch sein mag – sie ist immer treu! Sie hurt nicht herum und weiß, wann ein Flirt zu enden hat. Sie ist in ihrem roten Gewand schön anzusehen. Zu besonderen Anlässen erstrahlt sie allerdings auch gerne in einem besonderen ‚Kleid’.
Man nennt es auch ‚Choreographie’.
Sie ist das Herz und die Seele unseres Tempels. Ohne sie geht nichts – mit ihr alles. Oft am Rande der Selbstzerfleischung, besinnt sie sich ihrer selbst, um gestärkt und noch geeinter die Ritterrüstung anzulegen. Im Kampf gegen Rübenbauern, Ruhrpottindianern, Fischköppen und unverbesserlichen Betriebssportsangehörigen. Natürlich ist der Kampf ein waffenloser um Ideale, Weltanschauungen und Traditionen. Abseits jeder oberflächlichen Gewalt, ist dieser Kampf aber um ein Vielfaches intensiver.
Sie ist Nährboden eines jeden Hoffnungsschimmers, Ort gigantischer akustischer und emotionaler, auch internationaler, Schlachten. Sie ist ein paar Mal sportlich gestorben und ebenso oft wieder auferstanden.
Sie ist das wahre Zuhause für tausende. Sie vereint tausende Gedanken, Befürchtungen, Hoffnungen und Wünsche und bündelt sie zu einem Energiefeld. Sie lässt das entstehen, was unfassbar, einfach nicht zu greifen ist. Der Ausgleich im ‚Banner-Derby’ war nicht erspielt…
Sie ist einmalig. Sie ist mystisch. Sie hat Charakter und darf sich als authentisch und unverwechselbar bezeichnen.
Vor allen Dingen ist sie aber eines:
Sie ist der Rückhalt und das Kraftelixier jener, für die sie erschaffen wurde.
Die ‚rote Wand’ in Köln-Müngersdorf.
Sie kann den Unterschied ausmachen und am Samstag wird sie den Unterschied ausmachen. Diese Wand singt die Hymne unseres Gegners in einer Lautstärke, wie sie es selber noch nie zustande gebracht haben. Es ist zwar die Fäkal-Version, aber das scheint in Mönchengladbach niemanden weiter zu stören.
Am Samstag wird diese Wand einen weiteren Nagel in den grün/weißen Sarg prügeln. Soll das Pack doch noch eine oder zwei Ehrenrunden im Unterhaus drehen – auf das ihnen das höhnische „Ihr seit die Rekordabsteiger vom Rhein“ im Halse stecken bleibe.
Und ich will am Samstag nix von Solidaritätsgequatsche oder Gemeinsamkeiten sehen oder hören – es gilt die wichtigste Ideelle Schlacht zu schlagen und einen Gegner einen vernichtenden Schlag zu versetzen. Jenem Gegner, der uns wo er nur kann verhöhnt.
Also, leeven Ritter: Visier hoch, Anlauf nehmen und auf zum Gebrüll. Seit laut, wirklich laut! Am Oberrang-Süd wird es hängen, wie unvergesslich der akustische Terror für den Gegner wird. Steht zur Hymne, trotz aller berechtigter Diskussionen, und zeigt den Gladbachern, dass, entgegen Ihrer eigenen Hymne, nichts und niemand auf diesem Globus unsere Hymne jemals lauter singen wird, als unsere Wand, als unser Stadion, als wir!
Niemals.
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