Mit der "Rein-Raus-Strategie" kann man auch - unabhängig davon, ob pauschal oder individuell verstuert, im Gegensatz zu seinen Arbeitseinkünften auch steuern, in welchem Jahr die Gewinne (bzw. Verluste) steuerlich relevant werden. Dies ist ja bei Kursgewinnen oder -verlusten immer das Jahr der Veräußerung. Auch damit kann man seine Gesamt-Steuerlast manchmal verringern. Beispiel: Annahme 1: Dieses Jahr hast du hohe Einkünfte mit Einkommen-Steuersatz weit über 25% in der Spitze (relevant ist immer der Spitzensteuersatz). Folgerung: Dann bist du mit der Pauschal-Versteuerung von "nur" 25% zzgl Sondersteuern ja relativ "glücklich" und würdest nichts nach "persönlichem" (Spitzen-)Steuersatz versteuert haben wollen. Annahme 2: Du hast im nächsten Jahr weniger Einkünfte als in diesem und hast die Möglichkeit, noch in diesem Jahr Kursverluste zu "realisieren". Die reduzieren dann DIESES Jahr die Höhe deiner Gesamteinkünfte. "Gleichzeitig" mit dem Verkauf investierst du wieder in das gleiche Papier (das war ja Bailouts Grundannahme). Nächstes Jahr verkaufst du das Papier wieder mit kräftigem Gewinn. Damit hast du den Zeitpunkt deiner Steuerzahlung in das nächste Jahr "verschoben" und profitierst beim Verkauf damit von deinem nun geringeren persönlichen Steuersatz.
Hierzu gibt es ganz viele individuelle Kombinationen und der Handel mit Wertpapieren ist einer der wenigen Fälle, in denen man als Nicht-Selbständiger tatsächlich den Zeitpunkt der Versteuerung beeinflussen kann. Im Prinzip geht es darum, die Höhe der Einkünfte über mehrere Jahre so zu steuern, dass sie möglichst immer gleich bleiben. Das Ganze zielt ausschließlich darauf ab, die Tatsache auszunutzen, dass bei steigendem Einkommen der Einkommenssteuersatz überproportional ansteigt. |