Es geht wie immer nur ums Geld. Jetzt gibts sogar schon Waffen für Kinder. Kleinkinder erschissen sich und die US-Waffenlobby spricht von Freiheit!
Wie tief sind wir schon gesunken oder wie krank sind wir eigentlich schon?
Hier der Bericht. Quelle: http://www.orf.at/stories/2180249/2180245/
Unbeeindruckt von tödlichen Massenschießereien und dem Tod von Kleinkindern durch mit Waffen spielende Kinder, feiert sich die US-Waffenlobby NRA an diesem Wochenende selbst. Beim Jahrestreffen warnte NRA-Cheflobbyist Chris Cox vor Hunderten Mitgliedern, darunter prominente Politiker, Washington wolle - durch strengere Waffengesetze - die Freiheit einschränken. Die NRA müsse das verhindern: "Wir sind die größte Hoffnung der Freiheit, ihre größte Armee und ihre strahlendste Zukunft", so Cox.
NRA-Cheflobbyist Chris Cox warf den Befürwortern strengerer Gesetze am Freitag in Houston vor, die bürgerlichen Freiheiten einschränken zu wollen: "Wir sind die Mütter und Väter und Söhne und Töchter der National Rifle Association - und wir wollen Newtown verhindern, keinen Vorteil daraus ziehen", sagte Cox in Anspielung auf den Amoklauf in der Kleinstadt im Bundesstaat Connecticut, bei dem im Dezember in einer Schule 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen worden waren.
Es war der dritte Fall einer Massenschießerei binnen eines Jahres: Im April letzten Jahres eröffnete ein Mann in einem Kino in Colorado das Feuer und tötete zwölf Menschen, Dutzende weitere wurden verletzt. Im August griff ein Mann in Wisconsin einen Sikh Tempel an und ermordete sechs Menschen. Im Dezember folgte der Angriff auf die Schule in Newton.
"An uns, sie zu stoppen"
Unter großem Beifall rief Cox den NRA-Anhängern zu, dass die Verfechter schärferer Waffengesetze die blutige Tragödie dazu benutzen wollten, die Freiheit einzuschränken. "Es ist an uns, sie zu stoppen. Wir sind die größte Hoffnung der Freiheit, ihre größte Armee und ihre strahlendste Zukunft." Mehr als 70.000 NRA-Mitglieder waren zu der dreitägigen Versammlung nach Houston im Bundesstaat Texas gekommen.
NRA-Vizepräsident Wayne LaPierre betonte, seine Organisation arbeite daran, die Sicherheit für die Menschen zu erhöhen - etwa durch den Schutz durch Schulen. Unter den NRA-Mitgliedern befänden sich Lehrer, Feuerwehrleute, Mütter und Steuerzahler, so LaPierre kämpferisch. "Die Medien und die politischen Eliten können noch so sehr Lügen über uns verbreiten und uns dämonisieren - das wird uns nicht aufhalten", erhob LaPierre die NRA-Mitglieder in den Status sich für die Freiheit aufopfernder Helden. "Wir sind Amerikaner, wir sind stolz darauf und wir werden unsere Freiheit verteidigen."
Das Weiße Haus hatte Ende April eine neue Runde im Streit um die Überarbeitung der Waffengesetze angekündigt, nachdem die Reformpläne Obamas vor allem am Widerstand der Republikaner im Senat zunächst gescheitert waren.
Verläuft Reform im Sand?
Nach dem Amoklauf von Newtown hatte die Regierung ein umfassendes Reformpaket angekündigt, das ursprünglich sowohl ein Verbot von Sturmgewehren als auch eine Begrenzung großer Munitionsmagazine umfasste. Angesichts des Widerstands der NRA wurde dem Kongress letztlich aber nur ein Gesetz vorgelegt, das die schärfere Überprüfung von Waffenkäufern vorsah, um zu verhindern, dass Geisteskranke und Kriminelle an Waffen gelangen.
Republikaner und einige Demokraten aus konservativen Staaten hatten jedoch eingewandt, dass das eine unzulässige Einschränkung des Rechts auf Waffenbesitz sei. Das Gesetz war daher im Senat an der benötigten Mehrheit von 60 Stimmen gescheitert. Obama hatte daraufhin scharfe Kritik geäußert und von einem "beschämenden Tag" in Washington gesprochen. Neben dem Präsidenten sind jedoch auch eine Reihe von Senatoren entschlossen, weiter für eine schärfere Gesetzgebung zu kämpfen. NRA: Kampf noch nicht vorbei
Die NRA, die sich selbst als "die älteste bestehende US-Bürgerrechtsorganisation" bezeichnet, warnte daher in Huston auch davor, dass der im Senat errungene Erfolg kein Garant dafür sei, dass Waffengebrauch nicht eingeschränkt wird. Der texanische Senator Ted Cruz und die Ex-Gouverneurin von Alaska, Sarah Palin, warnten, der Kampf sei noch nicht vorbei.
Cruz rief Vizepräsident Joe Biden, der für Obama die Waffenbesitzregelung verhandelt, dazu auf, stattdessen über Wege, Verbrechen zu stoppen, zu verhandeln. Das ist die bekannte Argumentationslinie der NRA: Amokläufe und Massenschießereien seien die Tat von Verrückten und Verbrechern, hätten aber nichts mit den - zumindest für Europäer - äußerst laxen Waffenregeln zu tun. Den Befürwortern strengerer Regeln gehe es nur darum, das in der US-Verfassung festgeschriebene Recht auf Waffenbesitz abzuschaffen, so der Vorwurf der NRA. |