Ölpreis Erholungsversuch gescheitert Der Ölpreis unternahm gestern den Versuch einer Erholung, scheiterte aber frühzeitig, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.
Der WTI-Preis handle weiter um die Marke von USD 130 je Barrel, nachdem er am Abend zwischenzeitlich bis auf USD 132 habe steigen können. Grund für den vorübergehenden Anstieg seien Sorgen gewesen, dass der tropische Sturm Dolly zu Produktionsausfällen im Golf von Mexiko führen könnte. Shell habe zuvor bekannt gegeben, Ölarbeiter von seinen Plattformen zu evakuieren. Laut Angaben der EIA dürfte Dolly die Ölförderanlagen allerdings verschonen. Auch der staatliche mexikanische Ölkonzern Pemex sehe bislang keine Beeinträchtigungen.
In der Folge habe der Ölpreis die Gewinne umgehend wieder abgegeben. Die kurze Halbwertzeit der Ölpreisgewinne verdeutliche einmal mehr, wie angeschlagen der Ölmarkt derzeit sei und dass die Sorgen vor einer schwächeren Nachfrage derzeit die Oberhand hätten. Das Risiko liege daher auf der unteren Seite. Die verbleibende Unsicherheit, dass Dolly vielleicht doch zu Förderausfällen im Golf von Mexiko führen könnte, die Aussicht auf weitere Wirbelstürme in den kommenden Wochen und die weiterhin bestehenden geopolitischen Risiken dürften einen deutlichen Rückgang unter die Marke von USD 130 aber vorerst verhindern. So habe US-Außenministerin Rice vom Iran eine "ernsthafte Antwort" verlangt und mit weiteren Sanktionen gedroht, sollte Teheran die vom Atom-Sextett gesetzte 2-Wochenfrist verstreichen lassen.
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