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Jeffrey Sniders Schlusssatz lautet: " At the same time, we are empoverishing an entire generation of students". ( Über "Student loans").
Wenn man den durch die Banken induzierten Generationenkonflikt in einem Satz zusammanfassen will, hier ist er: Auf der (verzweifelten) Suche nach "even moar collateral (debt) " bleibt, nachdem bei Joe Sixpack nicht mehr genug zu holen ist, nur die kommende Generation. Deshalb - und keinesfalls zufällig - steigen auch die Kosten für "Tuition" weit über dem (ohnehin gefakten) CPI.
Die logische Konsequenz ist, dass auch noch nicht geborene Kinder und Enkel in dieses System einbezogen werden. Jeder, der irgendwie als Debtor benannt werden kann, muss in dieses System hinein.
Und genau hier liegt die Bruchstelle des schönen neuen Kreditgeldsystems. Die Zukunft besteht darin, Schulden zu erben - und nicht "Assets". Das ist aber der kommende limitierende Faktor - wer will schon Schulden erben? Nur dann, wenn die Schulden gemessen am sonstigen zu übertragenden Vermögen klein sind. Doch es ist zwangsläufig, dass in Zeiten immer geringerer Amortisation (Rückzahlung) - (weil die Schuldenberge zu hoch sind und für die Tilgungsleistung nur die prozentuale Größe relevant ist, nicht aber die absolute) sich dieses Verhältnis umkehrt, konkret: mit hohen Hypotheken belastete Häuser werden als Erbe ausgeschlagen werden. Dafür wird, weil es keinen anderen Schuldner gibt, der Staat einspringen müssen (wie er es bisher, aber in weitaus geringerem Maß, auch schon getan hat). Das aber ist das Ende des Bankensystems: Hypotheken, die letztlich beim Staat landen, machen das gesamte Bankensystem absurd. Der Staat als allumfassender, allmächtiger Schuldner: Das ist die Planwirtschaft 2.0, die, als Treppenwitz der Geschichte, im Zuge der Abwicklung der Nachkriegszeit nun die westlichen Staaten ereilt.
Wir wissen, dass solche Strukturen letztlich totalitär sind, nicht tragbar auf Dauer, und in Umstürzen enden. Womit auch die Prognose von Minsky erfüllt wäre. Wer aber mit Bruchstellen rechnet bzw. rechnen muss, der wird diese evtl. vorzeitig sehen, als Antizipation, wenn sich politisch das Scheitern abzeichnet
Ich glaube daher nicht, dass wir bis zum Scheitern der gegenwärtigen Politik eine Generation (30 Jahre) Zeit haben. Es knallt natürlich vorher. Der empfindlichste, fragilste Teil des "neuen Geldsystems" ist nicht die $-, sondern die €-Zone. Ich vermute, dass die Hütchenspielertricks des Systems Draghi/Merkel/Schäuble noch vor 2020 krachend scheitern werden. |